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Stellungnahme des ALM e.V. zur IGeL-Coronatestung:
ALM mahnt zum ressourcenorientierten Einsatz der Coronavirus-Tests – IGeL-Angebote sind fragwürdig!

Pressemitteilung

Berlin, 26. März 2020 – Die Corona-Pandemie stellt uns vor große Herausforderungen. Alle und insbesondere die Mitglieder der Akkreditierten Labore in der Medizin, ALM e.V., arbeiten mit Hochdruck jeden Tag daran, die steigenden Anforderungszahlen von Tests auf den Coronavirus SARS-CoV-2 zu bewältigen. „Mit unserer wöchentlichen Datenabfrage, an der sich viele Labore bundesweit beteiligen, zeigen wir, wie leistungsfähig Deutschland im fachärztlichen Labor ist – auch und ganz besonders im Vergleich zu immer wieder zitierten Zahlen aus Südkorea“, erklärt Dr. Michael Müller, 1. Vorsitzender des ALM e.V.

Vermehrt kommen nun Fragen zu und Forderungen nach einer verstärkten Testung auch von Nicht-Risikopatienten und Menschen ohne Symptome. Darüber hinaus positionieren sich in den Medien auch immer wieder einzelne Ärzte, die mit sogenannten „Selbsttests“ als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) werben. Solche Angebote sind aus Sicht des ALM e.V. ethisch bedenklich und in einem System mit begrenzten Ressourcen unsolidarisch. Sie suggerieren den Menschen, dass eine Leistung durch die GKV oder PKV nicht erstattet würde. Das ist schlichtweg falsch!

Mit dem Beschluss des Bewertungsausschusses zur Einführung einer EBM-Ziffer für die Abrechnung der SARS-CoV-2-PCR ist klargestellt, dass bei GKV-Versicherten mit entsprechender Indikation gemäß den RKI-Empfehlungen diese Diagnostik durch die Krankenkassen finanziert wird. Damit ist eindeutig geregelt, dass für jede Patientin und jeden Patienten in unserem Gesundheitssystem im Falle der indizierten SARS-CoV-2-Diagnostik die Kosten von der Krankenkasse getragen werden.

Vor diesem Hintergrund erscheint es medizinisch und ethisch fragwürdig, Konzepte in den Vordergrund zu stellen, die diese Diagnostik als IGeL-Untersuchung propagieren und den Eindruck erwecken, das System würde die Menschen nicht ausreichend versorgen. Gerade die vernünftige Indikationsstellung durch den einweisenden Arzt ist der Schlüssel dafür, die diagnostischen Kapazitäten sinnvoll zu nutzen. Für eine Unterversorgung gibt es, abgesehen von subjektiven Eindrücken, keine Daten. Viele Ärzte und betroffene Patienten drücken den Laboren gegenüber ihren Dank aus für die rasche und sehr gute Versorgung mit SARS-CoV-2-Diagnostik.

Im gemeinsamen Interesse an der Überwindung dieser Pandemie sollte es allen darauf ankommen, die Versorgung der Menschen im Blick zu haben und sich solidarisch darum zu bemühen, die begrenzten Ressourcen für das übergeordnete Ziel, nämlich die Kontrolle und Überwindung der Pandemie, einzusetzen und nicht für persönliche Vorteile als Nutznießer einer Krise.

„Mit der Zulassung zur Teilnahme an der Versorgung GKV-versicherter Patienten entsteht für uns alle eine besondere Verpflichtung“, betont Dr. Michael Müller. Gerade in diesen Zeiten sollten die Bürgerinnen und Bürger darauf vertrauen können, dass ihre Ärzte in Sachen Ethik, Moral und Medizin eine feste Säule der Gesellschaft sind.

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Über die Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V.
ALM e.V. ist der Berufsverband der Akkreditierten Medizinischen Labore (ALM) in Deutschland. Der Verband vertritt derzeit über 200 medizinische Labore mit 900 Fachärzten, rund 500 Naturwissenschaftlern und etwa 25.000 qualifizierten Mitarbeitern. Der Zweck des Vereins ist die Förderung und Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen labormedizinischen Patientenversorgung in Deutschland. Die Mitglieder des Verbandes sichern eine flächendeckende Patientenversorgung, auch in strukturschwachen Gebieten. Die Mitgliedslabore sind nach der höchsten Qualitätsnorm für medizinische Laboratorien (DIN ISO EN 15189) akkreditiert und erfüllen uneingeschränkt die Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung labormedizinischer Untersuchungen (RiliBÄK). Die Aus- und Weiterbildung des ärztlichen und technischen Personals ist ein wesentlicher Aspekt ihrer täglichen Arbeit, um langfristig die zuverlässige Versorgung von Millionen von Patienten sicherstellen zu können. Der Verein strebt eine kollegiale Zusammenarbeit mit der gemeinsamen Selbstverwaltung, den medizinischen Fachgesellschaften, Berufsverbänden und Vereinen an, um gemeinschaftlich die Zukunft der Labore in der medizinischen Diagnostik in Deutschland zu gestalten.