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Nach dem Scheitern der Verhandlungen zwischen Kassen und Apothekerschaft muss nun die Schiedsstelle über Erstattungspreise für parenteral zu verabreichende onkologische Arzneimittel entscheiden

Zahl des Monats September: 2

Berlin –

  • Ende August sind die Verhandlungen zwischen den Spitzenverbänden von Apothekerschaft und Krankenkassen gescheitert, die den gesetzlichen Auftrag hatten, sich in der sogenannten Hilfstaxe auf neue Erstattungspreise für parenteral zu verabreichende onkologische Arzneimittel zu einigen.
  • Nun nehmen zwei Regelungsinstrumente die Preise für onkologische Generika in die Zange:
    Erstens muss die Schiedsstelle eine Lösung finden und zweitens schreiben zeitgleich viele Krankenkassen Rabattverträge für lebenswichtige Generika zur Behandlung von Krebserkrankungen aus.
  • Versorgungskritische Generika geraten so unter enormen Kostendruck.

Das Arzneimittel-Versorgungsstärkungsgesetz (AMVSG) hat Rabattverträge, die einige Krankenkassen mit Apotheken über die Zytostatikaversorgung geschlossen hatten, abgeschafft. Stattdessen wurden der Deutsche Apothekerverband und der GKV-Spitzenverband beauftragt, bis Ende August Erstattungspreise für parenteral zu verabreichende Krebsarzneimittel – darunter zahlreiche Generika – neu auszuhandeln. Diese Verhandlungen sind gescheitert; nun entscheidet die Schiedsstelle.

Ohne jedoch diese Ergebnisse abzuwarten, die voraussichtlich zu einem spürbaren Absenken der Erstattungspreise für viele in der Apotheke zuzubereitende lebenswichtige Generika führen werden, sind einige Krankenkassen bereits vorgeprescht und haben Rabattverträge mit pharmazeutischen Herstellern für eben diese Krebsarzneien ausgeschrieben, die bereits zum Oktober starten sollen.

Generische Zytostatika sind jedoch besonders komplex und anspruchsvoll in der Herstellung, weswegen es oft ohnehin nur wenige Hersteller gibt. In der Vergangenheit ist es daher, wie z. B. bei dem Wirkstoff 5-Fluorouracil, bereits zu Versorgungsengpässen bei Krebspatienten gekommen. Der Preisdruck hatte dazu geführt, dass Hersteller sich aus der Versorgung zurückziehen mussten und die verbliebenen Unternehmen den Bedarf nicht decken konnten.

Ausgerechnet solche lebenswichtigen Generika geraten nun unter massiven Kostendruck. Versorgungssicherheit in Deutschland kann es aber langfristig nur geben, wenn nicht nur für die Kassen der Einkauf von Arzneimitteln „wirtschaftlich“ ist, sondern sich auch deren aufwendige Herstellung, die umfassende Qualitätsüberwachung und die Lagerhaltung für die Unternehmen wirtschaftlich darstellen. Dafür hat die Schiedsstelle nun eine Mitverantwortung.