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Adhärenz bei SCIT und SLIT als Schlüsselfaktor einer erfolgreichen spezifischen Immuntherapie
Abbildung 1: Unterschiede in der Patientenadhärenz bei SCIT und SLIT, modifiziert nach [2]: durchschnittliche Anzahl von Tagen unter SIT

Adhärenz bei SCIT und SLIT als Schlüsselfaktor einer erfolgreichen spezifischen Immuntherapie

Neue Daten aus Deutschland

Witten / Ismaning – Mangelnde Adhärenz ist eine Kontraindikation einer spezifischen Immuntherapie (SIT), die laut Leitlinie für einen Langzeiteffekt 3 Jahre durchgeführt werden soll. „Die Verbesserung der Adhärenz in der SIT ist eine der wichtigsten Aufgaben in der Zukunft, um eine kausale Wirksamkeit der Therapie zu gewährleisten“, lautet daher ein Fazit der 2014 erschienenen viel beachteten S2k-Leitlinie zur spezifischen Immuntherapie (SIT) bei IgE-vermittelten allergischen Erkrankungen [1]. Die Autoren betonen die bis dato schlechte Datenlage zur Langzeitwirkung der SIT in Verbindung mit der Adhärenz in beiden Applikationsformen SLIT und SCIT. Umso bemerkenswerter sind die jüngst auf dem EAACI 2019 in Lissabon vorgestellten Real-Life-Daten einer retrospektiven Kohortenanalyse aus Deutschland, durchgeführt von einer Gruppe um Professor Christian Vogelberg vom Uniklinikum der TU Dresden, Pneumologie/Allergologie [2].

Die Autorengruppe zeigte, dass die Patienten mit SCIT im Mittel eine signifikant bessere Therapietreue aufweisen im Vergleich zu Patienten, die mit einer SLIT behandelt werden. Dazu analysierten die Autoren 68.586 Datensätze aus der IMS LRx®-Datenbank der IQVIA Commercial GmbH, die rund 60 % aller Verschreibungen in gesetzlichen Versicherungen erfassen. Verglichen wurde die Patientenadhärenz zwischen einerseits einer SCIT mit Allergoiden und andererseits zwei verschiedenen SLIT-Präparaten in jeweils zwei Applikationsformen (Tropfen und Tabletten) aus Gräser- bzw. Baumpollenallergenextrakten.

Die Ergebnisse waren für beide Allergentypen Gräser- und Baumpollen fast identisch: Ein Jahr nach Therapiebeginn sind rund 90 % der SCIT-Patienten in Therapie, aber lediglich noch rund 60 % der SLIT-Patienten. Das dritte Behandlungsjahr erreichten 61,9 % (Gräser) bzw. 60,1 % (Bäume) der SCIT-Patienten, dabei war die Therapieadhärenz von Kindern im Vergleich zu Jugendlichen oder Erwachsenen am höchsten. Bei den SLIT-behandelten Patienten dagegen wurde lediglich bei 29,6 % bzw. 33,7 % (Gräser) bzw. 29,6 % bzw. 33,8 % (Bäume) eine Therapieadhärenz über 3 Jahre festgestellt.
Die anhand der Verschreibungsdaten nachvollziehbare durchschnittliche Therapiedauer war bei SCIT-behandelten Patienten doppelt so lang wie bei SLIT-behandelten Patienten, sowohl bei Gräser- als auch bei Baumpollenallergenextrakten (Abb. 1). „Die Real-Life-Analyse der Verschreibungsdaten zeigt signifikante Unterschiede der Adhärenz bei SCIT und SLIT zum Vorteil der SCIT“, resümieren die Autoren.

Literatur
1. Pfaar O et al. Leitlinie zur (allergen-)spezi­fischen Immuntherapie bei IgE-vermittelten allergischen Erkrankungen; Allergo J Int 2014; 23: 288
2. Vogelberg C, Brueggenjuergen B, Richter H, Jutel M: Real-life adherence of subcutaneous and sublingual AIT: A retrospective, long-term cohort analysis in Germany; Congress Poster TP 1309, EAACI 2019, Lisbon, 1.–5. June 2019

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