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Blick ins Gehirn: Wie positive Emotionen entstehen

PRESSEMITTEILUNG

Mainz – VolkswagenStiftung fördert Forschungsprojekt von Dr. Shimpei Ishiyama an der Universitätsmedizin Mainz mit einer Million Euro

Welche Prozesse im Gehirn bewirken, dass wir positive Emotionen haben? Wie lassen sie sich stimulieren? Und was haben eigentlich Berührungen damit zu tun? Diesen Fragen geht Dr. Shimpei Ishiyama vom Institut für Pathophysiologie der Universitätsmedizin Mainz auf den Grund. Unterstützung erhält er dabei von der VolkswagenStiftung, die ihn als Freigeist-Fellow während der kommenden fünf Jahre mit einer Million Euro fördert. Ishiyamas Forschungsergebnisse zur Stimulierung positiver Emotionen lassen sich potentiell nutzen, um neue therapeutische Ansätze für stressassoziierte Krankheiten wie beispielsweise Depression zu entwickeln.

Lachen, quieken, zucken: Eine natürliche menschliche Reaktion auf das Kitzeln – insbesondere wenn Regionen unter den Achselhöhlen betroffen sind. Was dahinter steckt, erforscht Dr. Shimpei Ishiyama an Ratten, denn die Nagetiere reagieren auf die Berührung ebenfalls mit Körperzucken und Lachanfällen. Durch das Kitzeln werden Signale an das Gehirn gesendet, wo sie positive Emotionen auslösen. Derzeit forscht Dr. Ishiyama im Labor von Univ.-Prof. Michael Brecht an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Um seine Forschungen über den Zusammenhang von positiven Emotionen und neuronalen Prozessen als Freigeist-Fellow fortzuführen, wechselt Dr. Ishiyama im Frühjahr 2019 von der Humboldt-Universität Berlin an das Institut für Pathophysiologie der Universitätsmedizin Mainz. Dessen Direktor, Univ.-Prof. Dr. Jakob von Engelhardt, freut sich über die künftige Zusammenarbeit: „Negative Emotionen, wie Depressionen oder Angstzustände, sind in der Wissenschaft vielfach Gegenstand von Studien. Kaum Aufmerksamkeit erhalten hingegen Glücksgefühle und andere positive Emotionen. Dr. Shimpei Ishiyama setzt hier neue Akzente: Er hat mit seinen Studien im Labor von Univ.-Prof. Brecht nicht nur die wesentlichen neuronalen Mechanismen positiver Emotionen ergründet, sondern auch neues therapeutisches Potenzial für die Pathophysiologie offengelegt. Zudem sind seine Erkenntnisse auch für andere Disziplinen, wie die Kognitionswissenschaft und die Psychologie, interessant.“

„Ich gratuliere Dr. Ishiyama zum Erhalt des Freigeist-Fellowships und freue mich sehr, dass er seine Studien am Institut für Pathophysiologie an die Universitätsmedizin Mainz fortsetzt. Er ist ein herausragender Neurowissenschaftler, der es versteht, in der Forschung Perspektivwechsel anzustoßen“, stellt der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann heraus. „Am Institut von Univ.-Prof. Dr. Jakob von Engelhardt wird er ein attraktives, translationales Forschungsumfeld mit modernsten Technologien sowie ein interdisziplinäres Netzwerk aus Forschern mit exzellenten Kooperationsmöglichkeiten vorfinden.“

Dr. Shimpei Ishiyama sieht seinem Wirken am Institut für Pathophysiologie sehr positiv entgegen: „Das Mainzer Institut zeichnet sich durch ein umfangreiches wissenschaftliches und technisches Knowhow aus: Univ.-Prof. Dr. Jakob von Engelhardt untersucht die molekularen Grundlagen der neuronalen Kommunikation in verschiedenen Hirnregionen. Jun.-Prof. Dr. Maik Stüttgen analysiert kognitive und neuronale Mechanismen, die adaptivem Verhalten zugrunde liegen, und Univ.-Prof. Dr. Albrecht Stroh arbeitet an optogenetischen und bildgebenden Verfahren zur Untersuchung neuronaler Aktivität. Ich bin sicher, dass für meine künftige Arbeit von dieser geballten Expertise profitieren wird.“ Daneben freut sich der 34-Jährige über die zahlreichen Anknüpfungspunkte und Schnittstellen am Institut: „Die große Anzahl hochkarätiger neurowissenschaftlicher Arbeitsgruppen, die im Rahmen des Forschungszentrums Translationale Neurowissenschaften (FTN) und in Verbindung mit dem Rhine-Main Neuroscience Network (rmn²) enge Kontakte pflegen, schaffen Möglichkeiten für neue Kooperationen – die perfekte Umgebung, um mein Forschungsvorhaben voranzutreiben.“

Zur Person:

Shimpei Ishiyama wurde 1984 in Saitama, Japan, geboren. Nach dem Abschluss seines Bachelors (2007) im Fach Angewandte Chemie an der Waseda Universität Tokyo, Japan, absolvierte er bis 2009 ein internationales Masterprogramm im Bereich Experimentelle und Klinische Neurowissenschaften an der Universität in Regensburg. 2014 promovierte er an der Universität Leipzig mit „summa cum laude“. Seit 2013 lehrt und forscht Ishiyama am Bernstein Zentrum für Computational Neuroscience (BCCN) Berlin an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er publizierte vorab in hochrangigen wissenschaftlichen Journalen, wie dem Journal of Neuroscience oder Science.

Zum Freigeist-Fellowship:

Ziel der Freigeist-Fellowships der VolkswagenStiftung ist es, jährlich exzellente Postdoktoranden, die Antworten auf außergewöhnliche und interdisziplinäre Forschungsfragen finden wollen, zu unterstützen. Nebst ihrer extraordinären Forschungsideen zeichnen sich die Stipendiaten durch eine herausragende fachliche Expertise und Analysefähigkeit aus. Die nominierten Nachwuchswissenschaftler setzen ihre Projekte an Hochschulen und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland um.

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.400 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de