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Impfstoff gegen Darmkrebs wird unter Federführung der Universitätsmedizin Mainz erprobt – LICC-Studie ist gestartet

Pressemitteilung

Mainz – Unter Federführung der Universitätsmedizin Mainz wurde eine neue Studie zur Erprobung einer Immuntherapie gegen Darmkrebs gestartet. Hierbei kommt ein moderner Tumorimpfstoff, basierend auf einem tumorspezifischen synthetischen Eiweißmolekül, zum Einsatz. Mittels dieses Wirkstoffes soll das Immunsystem des Patienten lernen Tumorzellen zu erkennen und zu zerstören. Die Erprobung findet statt bei Darmkrebs-Patienten, denen Metastasen aus der Leber operativ entfernt wurden. Ein Ziel der so genannten LICC-Studie ist es, in diesen Patienten die Häufigkeit von Tumor-Rezidiven zu verringern und somit das Überleben und die Heilungschance zu erhöhen. Insgesamt sollen 160 Patienten an 20 europäischen Zentren in die Studie eingeschlossen werden. Damit handelt es sich um die größte Vakzinations-Studie, die bisher an Darmkrebs-Patienten durchgeführt wurde.

Im Jahr 2010 erkrankten 70.000 Menschen in Deutschland an Darmkrebs. Die Hälfte aller Patienten hatte zum Zeitpunkt der Diagnose bereits Tochtergeschwüre (Metastasen) in den Lymphknoten oder in Organen, wie der Leber oder Lunge, entwickelt. Bei einem Teil der Patienten zeigen sich während der Erkrankung Metastasen, die auf die Leber begrenzt sind. Je nach Verteilung in der Leber können diese direkt operiert oder nach chemotherapeutischer Vorbehandlung im Verlauf operabel werden.

Aufgrund verbesserter chirurgischer Techniken können heutzutage deutlich mehr Lebermetastasen operativ entfernt werden als noch vor 30 Jahren. Jede komplette operative Entfernung von Lebermetastasen birgt eine Chance von circa 30 bis 40 Prozent auf Heilung. Dennoch besteht eine hohe Gefahr von 60 Prozent des Wiederauftretens von Metastasen (Bildung eines so genannten Rezidivs). Dies geschieht im Durchschnitt innerhalb von 18 bis 23 Monaten nach operativer Entfernung. „Diese Rückfallgefahr zu reduzieren und ein längeres krankheitsfreies Leben zu gewährleisten ist ein Ziel der LICC-Studie“, beschreibt PD Dr. Christoph Schimanski, Leiter der klinischen Prüfung und Oberarzt an der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz. „Hierzu prüfen wir eine neue Anti-Tumorzellimpfung mit dem Tumor-Impfstoff L-BLP25, die das Immunsystem gegen verstreute Tumorzellen (Mikrometastasen) richten kann, die auch nach einer Operation noch übrig geblieben sein können.“

Nach operativer Entfernung von Lebermetastasen wurde bisher mit geringem Erfolg versucht, die Rückfallgefahr durch den Einsatz einer mehrmonatigen Chemotherapie zu senken. Hier greift die LICC-Studie mit einem innovativen Konzept: Statt einer Chemotherapie wird nunmehr im Rahmen dieser Studie eine Immuntherapie eingesetzt, die das Immunsystem trainiert, gegen den Krebs anzukämpfen.

In einer Studie mit Lungenkrebspatienten (lokal begrenztes Stadium) wurde gezeigt, dass sich die Überlebensdauer von Patienten, die ebenfalls mit der Impf-Substanz L-BLP25 geimpft wurden, gegenüber Patienten ohne Impfung mehr als verdoppelte. „Das Zielmolekül des verwendeten Impfstoffes konnte auch in bösartigen Darmtumoren und Lebermetastasen sehr häufig nachgewiesen werden“, erläutert PD Dr. Schimanski. „Daher hoffen wir auf einen ähnliche klinische Wirksamkeit auch bei Darmkrebs-Patienten.“

Weitere Informationen zur Studie unter

http://www.licc-studie.de