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Pläne der Kassen bedrohen das ambulante Operieren

EBM-Reform

Hamburg – Bis Ende Oktober soll das neue Regelwerk für die vertragsärztliche Vergütung beschlossen sein, doch noch streiten die Kassenärztliche Bundesvereinigung und die Spitzenverbände der Krankenkassen über die Bewertung ärztlicher Leistungen. Der BNC befürchtet, dass eine drohende weitere Absenkung der Punktwerte und die Pauschalierung der Vergütung insbesondere das ambulante und belegärztliche Operieren bedrohen könnte.

Bei der Verhandlung des neuen Einheitlichen Bewertungsmaßstabes (EBM), nach dem niedergelassene Ärzte ab 2008 bezahlt werden sollen, kämpfen die Vertragspartner der Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) mit harten Bandagen. Während die KBV höhere Punktwerte für einzelne ärztliche Leistungen fordert, munkelt man in informierten Kreisen, die Kassen würden im Gegenzug die Punktwerte gern drastisch senken um zwangsläufige Mehrausgaben für die ärztliche Vergütung zu vermeiden. Eine Einigung über Punktzahlen und Punktwerte ist bislang nicht in Sicht – inzwischen wurde der erweiterte Bewertungsausschuss offiziell angerufen und soll einen Kompromiss herbeiführen.

Dabei war es eigentlich erklärtes Ziel der letzten Gesundheitsreform, mit dem neuen EBM endlich die unkalkulierbare Honorarsituation niedergelassener Ärzte zu beenden. Punkte und Punktwerte, die in den vergangenen Monaten je nach Region bundesweit zwischen 2,2 und 4,5 Cent schwankten, sollten mit dem neuen Regelwerk eigentlich der Vergangenheit angehören.

Der Berufsverband Niedergelassener Chirurgen (BNC) beobachtet die aktuellen Verhandlungen mit Sorge. BNC-Präsident Dr. Dieter Haack warnt: “Sollten sich die Kassen mit ihren Forderungen durchsetzen, wäre dies desaströs für alle Vertragsärzte, die Leistungen mit einem hohen technischen Anteil erbringen. Hierzu zählt insbesondere das ambulante und belegärztliche Operieren.” Die künftig von den Krankenkassen bezahlten Punktwerte sollten nämlich neben der ärztlichen Entlohnung auch die Vergütung für die technische Infrastruktur enthalten. “Schon mit den aktuellen Punktwerten kann ein niedergelassener Chirurg kaum gewinnbringend arbeiten. Geht es nach dem Willen der Kassen, decken die Honorare nicht einmal mehr die Kosten für die technische Infrastruktur von Operationszentren und Belegabteilungen ab”, kritisiert Haack.

Als Konsequenz droht das Aus für ambulante und belegärztliche Operationen. “Dabei sind ambulante Operationen ein Segen für die Patienten, denn sie beschleunigen die Rehabilitation und führen seltener zu gefährlichen Infektionen oder postoperativen Schmerzen”, erklärt Haack, “zudem haben alle Krankenkassen anerkannt, dass ambulante und belegärztliche Operationen kostengünstiger als vollstationäre Behandlungen sind.”

Pressekontakt: Antje Soleimanian, Medizinjournalistin Tel.: 040/32 59 61 16, Fax: 040/32 59 61 12, antje.soleimanian@bncev.de