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Speiseröhre an der Universitätsmedizin Mainz erstmals minimal-invasiv ersetzt

Pressemitteilung

Mainz – Innovatives Verfahren wird nur an wenigen Zentren in Deutschland angeboten – Patienten mit Speiseröhrenkrebs haben weniger Schmerzen und erholen sich schneller.

In der Universitätsmedizin Mainz haben Ärzte der Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie erstmals bei einem Patienten mit Speiseröhrenkrebs die Speiseröhre minimal-invasiv entfernt und ersetzt. Dem Patienten geht es sehr gut, er konnte bereits wenige Tage nach dem Eingriff entlassen werden. Auch ein zweiter Eingriff dieser Art verlief inzwischen erfolgreich. Die minimal-invasive Methode ist deutlich schonender als das herkömmliche “offene” Verfahren. Die Patienten haben weniger Schmerzen, erholen sich schneller von dem Eingriff und können früher die Klinik verlassen.

Der Barrett-Karzinom, die häufigste Form des Speiseröhrenkrebses, gilt zwar im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen als seltene Krebsart, aber die Zahl der Erkrankungen ist in den letzten Jahren stark angestiegen: So ist das Barrett-Karzinom zahlenmäßig die am schnellsten zunehmende Krebsart in der westlichen Welt. Heute erkranken sechs mal mehr Menschen daran als noch vor 30 Jahren. Speiseröhrenkrebs wird oftmals spät erkannt, da Symptome wie Schluckstörungen meist erst in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium auftreten. Risikofaktoren sind häufiges Sodbrennen, aber auch Rauchen und exzessiver Alkoholkonsum.

Zur Therapie des Speiseröhrenkrebses ist meist ein chirurgischer Eingriff nötig: In der üblichen “offenen” Variante erfolgt diese Operation – die einen der größten Eingriffe in der Tumorchirurgie darstellt – über einen so genannten 2-Höhleneingriff mit bis zu 20 Zentimeter großen Schnitten an Bauch und Brustkorb. Bei der minimal-invasiven Variante – der so genannten Schlüssellochchirurgie – führt der Chirurg die benötigten Instrumente über mehrere kleine, maximal einen Zentimeter große Schnitte in den Bauchraum ein. Lediglich der Schnitt zur eigentlichen Entfernung des Tumors ist mit drei bis vier Zentimetern etwas größer. “Der Patient hat bei der minimal-invasiven Variante mehrere Vorteile”, erläutert PD Dr. Ines Gockel, Oberärztin der Klinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie. “Das chirurgische Trauma und die damit verbundenen postoperativen Schmerzen sind geringer, die Patienten genesen schneller, entwickeln dadurch weniger Komplikationen und der stationäre Aufenthalt wird verkürzt.”

Die chirurgischen Prinzipien des minimal-invasiven Eingriffes entsprechen denjenigen des offenen Zugangs: In einem ersten Schritt erfolgt die Bildung des so genannten Schlauchmagens. Dabei wird ein Teil des Magens in einen Schlauch ungewandelt, der die erkrankte Speiseröhre ersetzen soll. Anschließend wird der Patient in eine Linksseitenlage gelagert, um zunächst im Brustkorb die Speiseröhre mit dem Tumor zu entfernen und dann den gebildeten Schlauchmagen mit dem verbliebenen oberen Teil der Speiseröhre zu verbinden. Dieser aufwändige Eingriff dauert üblicherweise mehrere Stunden.

“Die minimal-invasive Therapie des Speiseröhrenkrebses stellt hohe Ansprüche an das gesamte Behandlungsteam und wir sind sehr froh, dass wir dieses innovative Verfahren als eine der ersten Kliniken in Deutschland nun anbieten können”, betont Univ.-Prof. Dr. Hauke Lang, Direktor der Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie. “Für unsere Patienten bietet es große Vorteile, so dass wir diese Methode in Mainz sicherlich zukünftig fest etablieren werden.”

Ansprechpartner

Univ.-Prof. Dr. Hauke Lang Direktor der Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie

PD Dr. Ines Gockel Oberärztin der Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie

Telefon 06131 17-2044 (Sprechstunde für Erkrankungen der Speiseröhre und des Magens, Mo 9.00 – 15.00 Uhr)

E-Mail: ines.gockel@unimedizin-mainz.de, Internet: http://www.unimedizin-mainz.de

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz. Mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen sowie zwei Einrichtungen der medizinischen Zentralversorgung – die Apotheke und die Transfusionszentrale – gehören zur Universitätsmedizin Mainz. Mit der Krankenversorgung untrennbar verbunden sind Forschung und Lehre. Rund 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz kontinuierlich ausgebildet. Weitere Informationen im Internet unter http://www.unimedizin-mainz.de