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UNICEF fordert Kraftanstrengung für das Überleben der Kinder in Afrika / Alle drei Sekunden stirbt ein Kind an vermeidbaren Krankheiten

Halbzeitbilanz bei den Millenniumszielen – Zu wenige Fortschritte für Kinder

Köln – Anlässlich des Berichts des UN-Generalsekretärs zur Umsetzung der weltweiten Millenniumsentwicklungsziele fordert UNICEF eine internationale Kraftanstrengung, um die Kindersterblichkeit in den ärmsten Ländern deutlich zu senken. Zur Halbzeit bis zum Erreichen der Ziele 2015 sterben immer noch jährlich mehr als zehn Millionen Kinder unter fünf Jahren an vermeidbaren oder einfach zu behandelnden Krankheiten – das ist ein Todesopfer alle drei Sekunden. Trotz Erfolgen bei der Bekämpfung gefährlicher Kinderkrankheiten wie Masern stieg in den von AIDS besonders betroffenen Regionen des südlichen Afrika die Kindersterblichkeit sogar wieder an. Auch beim Kampf gegen den Hunger sind die Fortschritte für Kinder unzureichend. Fast jedes dritte Kind in den Entwicklungsländern ist mangelernährt und untergewichtig.

“Der massenhafte, vermeidbare Tod von Kindern ist ein Skandal, den wir nicht hinnehmen dürfen”, erklärte Heide Simonis, Vorsitzende von UNICEF Deutschland. “Industriestaaten und Entwicklungsländer müssen mehr tun, damit die vereinbarten Fortschritte für Kinder auch in den ärmsten Ländern erreicht werden. Mit einfachen und kostengünstigen Maßnahmen wie Impfungen, imprägnierten Moskitonetzen oder der Ausbildung von Hebammen könnte man allein in Afrika jedes Jahr hunderttausenden Kindern das Leben retten.”

Auf die Länder südlich der Sahara entfallen nach Berechnungen von UNICEF allein 4,7 Millionen Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren. Dies sind nahezu die Hälfte aller gestorbenen Kinder – obwohl im südlichen Afrika lediglich zwölf Prozent der Weltbevölkerung leben. Nahezu jedes fünfte Kind in der Region stirbt vor seinem fünften Geburtstag. In Ländern wie Botswana, Kamerun, Elfenbeinküste, Kenia, Südafrika, Swasiland und Simbabwe stieg die Kindersterblichkeit in den vergangenen Jahren sogar. In zehn weiteren Staaten liegt sie immer noch auf dem Stand von 1990.

Die Millenniumsziele und Fortschritte für Kinder

Im Jahr 2000 haben sich die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen verpflichtet, acht Entwicklungsziele bis zum Jahr 2015 zu verwirklichen. Als Basisjahr für die Vorgaben der Millenniumsziele wurde das Jahr 1990 zugrunde gelegt. Ihre Umsetzung würde die Lage der Kinder entscheidend verbessern. Auf vielen Gebieten wurden seit 2000 Fortschritte erreicht. Doch vor allem die Länder in Afrika südlich der Sahara hinken dem Zeitplan in fast allen Bereichen hinterher.

Millenniumsziel 1: Halbierung von Hunger und Armut

Insgesamt ist die Zahl der Kinder unter fünf Jahre, die untergewichtig sind, zwar gegenüber 1990 zurückgegangen. Doch noch immer sind 27 Prozent aller Kinder in den Entwicklungsländern untergewichtig. 1990 waren es 33 Prozent. Vor allem in Südasien und Subsahara-Afrika gibt es kaum Fortschritte. Setzt sich die Entwicklung im momentanen Tempo fort, dann werden 2015 noch immer 30 Millionen Kinder an Hunger leiden.

Millenniumsziel 2: Grundbildung für alle

Die Einschulungsrate ist in den Entwicklungsländern seit 1990 von 80 auf 88 Prozent gestiegen. Fortschritte gab es vor allem dort, wo Schulgebühren abgeschafft wurden.

Millenniumsziel 3: Geschlechter gleichstellen

57 Prozent der Kinder, die nicht zur Grundschule gehen, sind Mädchen. Ohne Bildung und Aufklärung können sie sich schlechter gegen sexuelle und wirtschaftliche Ausbeutung schützen.

Millenniumsziel 4: Kindersterblichkeit um zwei Drittel senken

1990 starben in den Entwicklungsländern im Durchschnitt 106 von 1.000 Kindern vor ihrem fünften Geburtstag. 15 Jahre später sterben noch immer 83 von 1.000 Kindern unter fünf Jahren. Erfolge gibt es bei der Bekämpfung der Masern, einer der Haupttodesursachen von Kleinkindern. Zwischen 2000 und 2005 sank die Zahl der Todesfälle durch verstärkte Impfkampagnen um mehr als 60 Prozent. Doch weil immer mehr Kinder mit HIV infiziert werden, steigt die Kindersterblichkeit in Ländern wie Südafrika stark an.

Millenniumsziel 5: Reduzierung der Müttersterblichkeit um drei Viertel

Jedes Jahr sterben 500.000 Frauen während der Schwangerschaft oder der Geburt. Die meisten Todesfälle könnten vermieden werden. Doch insbesondere in Südasien und im südlichen Afrika ist die medizinische Versorgung unzureichend. Die Überlebenschancen von Säuglingen und Kleinkindern sinken, wenn ihre Mutter gestorben ist. Ohne deutlich verstärkte Anstrengungen im Gesundheitswesen und mit Aufklärungsprogrammen werden auch 2015 Millionen Kinder ohne mütterliche Fürsorge aufwachsen.

Millenniumsziel 6: Krankheiten wie AIDS und Malaria bekämpfen

Im südlichen Afrika steigt die Zahl der Todesopfer durch AIDS weiter an. Bis zum Jahr 2010 werden schätzungsweise 20 Millionen Kinder durch AIDS ihre Mutter, ihren Vater oder beide Eltern verloren haben. Durchschnittlich infiziert sich jede Minute ein Kind mit HIV. Die meisten dieser Kinder kommen bereits mit dem Virus auf die Welt.

Obwohl die Anstrengungen zur Eindämmung von Malaria Wirkung zeigen, ist Malaria immer noch eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern in den ärmsten Ländern Afrikas. Alle 30 Sekunden stirbt ein Kind an Malaria. Fast 20 Prozent aller Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren sind auf Malaria zurückzuführen.

Millenniumsziel 7: Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitäranlagen

Bis heute haben etwa 1,1 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. In Afrika südlich der Sahara ist die Zahl der Menschen, die keinen Zugang zu Sanitäranlagen haben, sogar gestiegen. Ein Viertel der Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren gehen auf Krankheiten zurück, die sich durch verschmutztes Trinkwasser und mangelnde Hygiene ausbreiten. Jährlich sterben deshalb rund 1,5 Millionen Kinder – 4.000 jeden Tag.

Millenniumsziel 8: Entwicklungshilfe ausbauen

Die weltweiten Entwicklungshilfeleistungen sind 2006 erstmals seit 1997 wieder gesunken. Lediglich Dänemark, Schweden, Norwegen, die Niederlande und Luxemburg erreichen das Ziel, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungshilfe aufzuwenden. Insgesamt geben die Industrieländer nur 0,3 Prozent. Ohne verstärkte Hilfe durch die Industrieländer wird ein Großteil der Kinder in Entwicklungsländern weiterhin in Armut leben.

Weitere Informationen sowie eine Grafik und Übersicht zur Umsetzung der Millenniumsziele unter http://www.unicef.de