Mehr Reichweite im Gesundheitsmarkt

Schließen

Registrierung

Melden Sie sich noch heute an, um gezielt und effektiv Ihre Nachrichten in der Gesundheitsbranche verbreiten zu können.

Kontoinformationen

Ansprechpartner:in

Adresse

Kontakt

Es wurde eine E-Mail zur Bestätigung an Sie gesendet. Nach der Bestätigung sind Sie erfolgreich registriert.


20 Ärzte, 40 Physiotherapeuten und rund 30.000 medizinische Artikel begleiten die deutsche Olympiamannschaft nach Peking – Sporttreibende nicht durch zusätzliche Versicherungsanforderungen bestrafen

Peking – Olympiade der sportmedizinischen Versorgung

Hamburg/Berlin – Olympische Spitzenleistungen werden nicht nur durch sportliche Leistungen möglich. Vielmehr erreicht auch die medizinische und physiotherapeutische Unterstützung der mehr als 400 deutschen Olympiateilnehmer olympisches Niveau. Das medizinische Team besteht aus 20 Ärzten und 40 Physiotherapeuten, die während der gesamten Olympiade in Peking rund um die Uhr für die Gesundheit der deutschen Spitzensportler zuständig sind, berichtete jetzt Klaus Eder, der Leitende Physiotherapeut der deutschen Olympia-Auswahl in Peking, im Rahmen einer Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) und der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) zum Thema „Olympia 2008“ in Hamburg.

Eder, der die deutschen Olympiamannschaften seit 1984 betreut und darüber hinaus unter anderem auch der Physiotherapeut der Deutschen Fußballnationalmannschaft ist, berichtete, dass die deutsche Olympiamannschaft 2004 in Athen insgesamt rund 30 Kilometer Tape-Verband verbraucht habe. An den zehn intensivsten Tagen der Olympiade in Peking werde das medizinische Zentrum, das dort für das gesamte deutsche Olympia-Aufgebot errichtet werde, von sieben Uhr morgens bis 23 Uhr abends durchgehend geöffnet und intensiv beschäftigt sein. In den Nachtstunden gebe es zusätzlich für die Sportler eine Notrufnummer, unter der jederzeit ein Diensthabender erreichbar sei.

Im Zuge der immer intensiveren Verfolgung von Doping-Fällen sei es auch erforderlich geworden, zum Beispiel zur Schmerzbekämpfung von der medikamentösen Behandlung stärker auf Verfahren wie die Elektrotherapie oder Ultraschall überzugehen. Auch die hierfür erforderlichen Geräte gehörten zur Ausstattung des deutschen medizinischen Zentrums für die Olympiade in Peking.

Hohe Trainings-Intensität für Spitzenleistungen Sportliche Spitzenleistungen erfordern ein extrem hohes Maß an Trainingsleistung. Der Judoka Ole Bischof (28), Mitglied im Aufgebot des Deutschen Judo-Bundes für die Olympiade in Peking, berichtete in Hamburg, dass er in seiner bisherigen sportlichen Laufbahn bereits rund 10.000 Trainingseinheiten absolviert habe, wobei diese Trainingseinheiten je nach sportlichem Inhalt zwischen einer knappen Stunde und gut zwei Stunden lang sind. Als letzte Vorbereitung auf die Olympiade stehe jetzt nochmals ein zehntägiges intensives Trainingslager in der Nähe von Berlin an, bei dem täglich zwischen acht und zehn Trainingseinheiten absolviert würden. Dann fliege die Mannschaft nach Peking und habe einige Tage Zeit, sich dort zu akklimatisieren, bevor die Wettkämpfe begännen. Als Europameister des Jahres 2005 und Gewinner des Gold Super-Worldcup Rotterdam2007 und des Gold Worldcup Madrid 2008 gehört Bischof, der in der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm antritt, zu den deutschen Medaillenhoffnungen.

Wo ist das Verletzungsrisiko höher – im Spitzen- oder Breitensport? Der größte Teil des medizinischen und physiotherapeutischen Aufwandes für die Olympischen Spiele soll sicherstellen, dass Sportverletzungen möglichst vermieden werden. Generell gelte aber, dass Sport ohne Sportverletzungen weder im Spitzen- noch im Breitensport denkbar und möglich sei. Deshalb auf Sport zu verzichten, sei jedoch viel gesundheitsschädlicher und auf Dauer kostenintensiver als Sport zu treiben und dabei auch das Risiko von Sportverletzungen in Kauf zu nehmen. Im Übrigen sei das Verletzungsrisiko bei Spitzensportlern wegen ihrer hervorragenden Konstitution und des Trainingszustandes in aller Regel geringer als bei Breiten- oder Freizeitsportlern. Darauf wiesen im Rahmen der Hamburger Veranstaltung Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Grifka, der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, sowie Prof. Dr. Dr. h.c. Axel Ekkernkamp, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, hin. Ekkernkamp, der auch Ärztlicher Direktor des von den Berufsgenossenschaften getragenen Unfallkrankenhauses Berlin ist, wies ergänzend darauf hin, dass Spitzen- und Profisportler in Deutschland über die Verwaltungsberufsgenossenschaft im internationalen Vergleich sehr gut gegen die Folgen von Unfällen und Verletzungen abgesichert seien.

Sporttreibende nicht durch zusätzliche Versicherungs-Anforderungen bestrafen! Im Hinblick auf immer wieder erhobene Forderungen aus der Politik, Sportverletzungen aus der Leistungspflicht der Sozialversicherung auszunehmen und eine Pflicht zum Abschluss einer privaten Unfallversicherung hierfür einzuführen, betonten die beiden Spitzenvertreter der Orthopädie und Unfallchirurgie, dass dies ein grundlegend falscher Weg sei und von ihnen ausdrücklich abgelehnt würde. Denn damit würden all diejenigen, die Sport trieben und so etwas für Prävention und Gesunderhaltung täten, dadurch bestraft, dass man sie mit zusätzlichen privaten Versicherungsprämien belasten würde. „Ein solches Signal wäre völlig falsch und würde die unterstützenswerten Bemühungen der Politik um mehr Prävention und Bewegung in Deutschland konterkarieren“, betonten Grifka und Ekkernkamp übereinstimmend.