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DEKV zur Krankenhausplanung in Nordrhein-Westfalen:
Das Patientenwohl muss im Mittelpunkt stehen

Pressemeldung

Berlin – Die Krankenhauslandschaft in Nordrhein-Westfalen muss sich verändern, denn der Überversorgung in Ballungszentren stehen weiße Flecken in der Versorgung in zumeist ländlichen Regionen gegenüber. Daher fordert das Gutachten zur Krankenhausplanung in NRW, das Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann gestern den Krankenhausmanagern seines Bundeslandes im Essener Kongresszentrum präsentierte, einen Abbau der Überversorgung einerseits und eine Stärkung der wohnortnahen Versorgung in ländlichen Gebieten. Hinzu kommt mit dem „Schweizer Modell“ der Umstieg auf ein neues Planungsverfahren: Es rückt bestimmte Leistungsbereiche in den Mittelpunkt. „Wir begrüßen, dass das Land Nordrhein-Westfalen seine Planungsverantwortung übernimmt. Wichtig ist uns neben einer zukunftssicheren Krankenhausplanung das Wohl der Patienten, besonders derjenigen, die auf eine wohnortnahe Versorgung angewiesen sind“, erklärt Christoph Radbruch, Vorsitzender des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes (DEKV).

Evangelische Krankenhäuser sind regional vernetzt

„Die Krankenhausstrukturen in NRW sind historisch gewachsen und dennoch ständig im Wandel: Von den 57 evangelischen Krankenhäusern in NRW gehören schon heute 43 einem Verbund an oder sind aus Fusionen hervorgegangen. 39 dieser Kliniken sind in der diakonischen Versorgungskette mit anderen Einrichtungen vernetzt. Dadurch können Leistungen im vor- und nachstationären Bereich erbracht werden, die den Erfolg der Krankenhausbehandlung sichern. Im Mittelpunkt steht für unsere Mitarbeitenden die optimale Versorgung der Patientinnen und Patienten. In besonderem Maße widmen sie sich vulnerablen Patientengruppen wie alten oder wenig mobilen Menschen, für die eine wohnortnahe Versorgung wichtig ist: 14 evangelische Krankenhäuser haben beispielsweise einen geriatrischen Versorgungsauftrag“, so der DEKV-Vorsitzende weiter.

Versorgungsqualität im Krankenhaus ist keine Frage der Größe

Unter den Mitgliedern des DEKV befinden sich Spezialisten, die dazu beitragen, eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung zu ermöglichen. Dazu Radbruch: „Von den 28 evangelischen Krankenhäusern, die Geburtshilfe anbieten, sind acht als Perinatalzentrum Level 1 für die hochkomplexe Frühgeborenenversorgung qualifiziert und 21 Krankenhäuser sind als Brustzentrum für die Versorgung von Krebspatientinnen zertifiziert. Dieses breite Leistungsspektrum innerhalb der evangelischen Krankenhauswelt zeigt: Eine qualitativ hochwertige Versorgung ist nicht an die Größe eines Krankenhauses gebunden. Oftmals weisen unsere kleinen wohnortnahen Spezialisten höhere Fallzahlen in einzelnen Indikationen oder bei bestimmten Operationen auf als eine benachbarte Universitätsklinik. All dies zeigt, dass sich der DEKV keinesfalls gegen Umstrukturierungen sperrt – im Gegenteil: Unsere Mitglieder treiben sie mit Blick auf das Wohl der Patienten aktiv voran. Dabei haben wir besonders die ortsnahe Versorgung vulnerabler Patientengruppen im Blick. Um diesen Veränderungsprozess weiter langfristig und zukunftsorientiert mitzugestalten, benötigen die Krankenhäuser aber auch die finanzielle Unterstützung von Seiten des Landes für die notwendigen Umstrukturierungen und Investitionen.“

Der Deutsche Evangelische Krankenhausverband e.V. (DEKV) vertritt mit 201 evangelischen Kliniken an über 270 Standorten jedes achte deutsche Krankenhaus. Die evangelischen Krankenhäuser versorgen jährlich mehr als 2,5 Mio. Patientinnen und Patienten stationär und mehr als 3 Mio. ambulant. Mit über 120.000 Beschäftigten und einem Umsatz von 10 Mrd. € sind sie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Der DEKV ist Branchenverband der evangelischen Krankenhäuser und Mitglied im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. Der DEKV setzt sich insbesondere für eine zukunftsorientierte und innovative Krankenhauspolitik mit Trägervielfalt, verlässliche Rahmenbedingungen für die Krankenhausfinanzierung, eine Modernisierung der Gesundheitsberufe und für eine zukunftsorientierte konsequente Patientenorientierung in der Versorgung ein.

Vorsitzender: Vorsteher Christoph Radbruch, Magdeburg, stellvertr. Vorsitzende: Andrea Trenner, Berlin, Schatzmeister: Dr. Holger Stiller, Düsseldorf, Verbandsdirektorin: Melanie Kanzler, Berlin.