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GBE-Heft „Alkoholkonsum und alkoholbezogene Störungen“ erschienen

Pressemitteilung des Robert Koch-Instituts

Berlin – Deutschland nimmt beim Pro-Kopf-Verbrauch an Alkohol im internationalen Vergleich einen Spitzenplatz ein. Etwa 22 Prozent der 18 bis 59 Jahre alten Erwachsenen trinken Alkohol in einem Ausmaß, in dem auf Dauer physische, psychische und soziale Schäden zu erwarten sind. Der Alkoholkonsum von Kindern und Jugendlichen – von Eltern häufig unterschätzt – hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Alkoholkonsum und alkoholbezogene Störungen ist das Thema des neuen Hefts 40 der Gesundheitsberichterstattung. Die Veröffentlichung gibt auf gut 30 Seiten einen Überblick über Konsummuster, alkoholbezogene Störungen und Sterbefälle sowie ökonomische Auswirkungen des Alkoholmissbrauchs. Darüber hinaus werden Therapiemöglichkeiten, präventive Maßnahmen und Forschungsperspektiven diskutiert.

Mit einem jährlichen Konsum von 10,2 Litern Reinalkohol pro Person (das entspricht etwa 100 Liter Wein oder 200 Liter Bier) stand Deutschland 2003 auf Platz 5 der weltweiten Rangreihe. Eine tägliche Trinkmenge bis 20 Gramm Reinalkohol bei Frauen und 30 Gramm bei Männern wird als risikoarm bezeichnet. Einen Grenzwert für risikolosen oder harmlosen Alkoholkonsum gibt es nicht. Geschätzte 1,6 Millionen Erwachsene waren 1997 in Deutschland alkoholabhängig. Alkohol stellt nach Tabak und Bluthochdruck die dritthäufigste Ursache für verlorene Lebensjahre dar.

Die unmittelbar durch Alkoholkonsum bedingte Sterblichkeit, etwa durch Leberzirrhose oder durch bestimmte Herzmuskelerkrankungen (alkoholische Myokardiopathie), ist regional stark unterschiedlich. Im Osten und in den Stadtstaaten liegt die Sterblichkeit an alkoholbedingten Erkrankungen höher als im Westen. So lag die (altersstandardisierte) Mortalitätsrate im Jahr 2005 in Mecklenburg-Vorpommern mit 34,3 alkoholbedingten Todesfällen pro 100.000 Einwohner zirka doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt von 17,6. Am niedrigsten war die Rate in Bayern, dort lag sie bei 13,2.

Epidemiologische Daten zu durchschnittlichen Konsummengen und zur Häufigkeit exzessiver Trinkanlässe für Kinder und Jugendliche werden regelmäßig von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung erhoben. Im Survey des Jahres 2004 berichten 5 Prozent der 12- bis 15-Jährigen und 24 Prozent der 16- bis 19-Jährigen einen wöchentlichen Konsum von mindestens 120 Gramm reinen Alkohols (Ethanol). Konsumtrends für Kinder und Jugendliche zwischen 1993/94 und 2001/02 werden aus der so genannten HBSC-Studie in Nordrhein-Westfalen berichtet. Dort stieg der Anteil regelmäßiger Konsumenten bei den 13-jährigen Jungen von 5 auf 11 Prozent und bei den 13-jährigen Mädchen von 4 auf 9 Prozent.

Zu den Gesundheitsschäden durch exzessiven Alkoholkonsum gehören Krebs, neurologische und psychische Störungen, kardiovaskuläre und Magen-Darm-Krankheiten, Alkoholvergiftungen, Unfälle, Selbstmorde und durch Gewalt verursachte Todesfälle. So erfolgten im Jahr 2006 etwa 40 Prozent der Totschlagsfälle unter Alkoholeinfluss. Die sozialen Folgen sind neben Gewalt gegen Personen vor allem Vandalismus, familiäre und finanzielle Probleme sowie Schwierigkeiten und Unfälle am Arbeitsplatz.

Das GBE-Heft „Alkoholkonsum und alkoholbezogene Störungen“ kann schriftlich kostenlos bestellt werden (Robert Koch-Institut, GBE, Seestraße 10, 13353 Berlin, E-Mail: gbe@rki.de, Fax: 030-18754-3513) und ist im Internet unter http://www.rki.de abrufbar.