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Guter Rat in schwierigen Entscheidungssituationen – jetzt auch für Urologie

AOK: Ärztliche Zweitmeinung verbessert nachweislich Therapieverlauf

Stuttgart, 24.05.2011 – Eine ärztliche Zweitmeinung verbessert nachweislich den Therapieverlauf. Zu diesem Schluss kommt die AOK Baden-Württemberg anlässlich einer Zwischenbilanz zu ihrem Angebot “Ärztliche Zweitmeinung”, mit dem Versicherte seit Juli 2009 bei lebensverändernden Diagnosen in den Bereichen Orthopädie und Onkologie problemlos eine zweite Expertenmeinung einholen können. “Bei mehr als jedem dritten Patienten, der einem Zweitmeinungsexperten vorgestellt wurde, gab es ergänzende oder alternative Therapievorschläge, mit denen die weitere Behandlung zum Teil wesentlich optimiert werden konnte”, sagt Dr. Rolf Hoberg, Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg, am 24. Mai bei einer Pressekonferenz in Stuttgart. Zum 1. Juni 2011 baut die AOK ihr Angebot auf den Bereich Urologie aus.

„Immer mehr Patienten möchten bei Fragen zur Diagnostik und möglichen Risiken der Therapie aktiv an den Entscheidungen beteiligt sein. Sie wünschen vertiefte Informationen zur Behandlung und möglichen Alternativen,“ sagt Hoberg. Das zeigten eindringlich auch die Nachbefragungs-Zahlen: „Rund 1.900 Zweitmeinungsanfragen sind bis heute bei der AOK eingegangen, davon ist jede Dritte einem Experten vorgestellt worden. Im Bereich der Orthopädie gab es bei rund 40 Prozent der Begutachtungen ergänzende bzw. alternative Therapievorschläge, im Bereich der Onkologie bei rund 33 Prozent“, sagt Hoberg. Einen Termin beim Experten erhielten die Versicherten laut AOK in der Regel innerhalb von 8 bis maximal 16 Tagen – viermal schneller als bei einer ungestützten Terminvergabe.

Aufgrund des Erfolges nimmt die AOK zum 01. Juni auch den Bereich Urologie neu in ihr Angebot auf. „Jährlich werden allein beim AOK-Care-Telefon rund 1.300 Anfragen zu urologischen Gesundheitsproblemen beantwortet. Krankheiten des Urogenitaltraktes sind unter den Top 10 der nachgefragten Hauptdiagnosen“, erklärt Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvize der AOK Baden-Württemberg. Die Einführung der Zweitmeinung für den Bereich Urologie sei auch eine Konsequenz des demographischen Wandels in der Gesellschaft, der zu einer Zunahme von „Alterskrankheiten“ wie Benignes Prostatasyndrom (BPS), Tumorerkrankungen und Inkontinenz führen werde. „Bereits heute ist jeder fünfte Baden-Württemberger von urologischen Problemen betroffen. Deshalb ist der Bereich Urologie eine weitere wichtige und sinnvolle Ergänzung“, betont Hermann. Pro Woche rechne die AOK mit 15 Anfragen zum Thema Urologie.

16 über das Land verteilte hochkarätige Experten mit langjähriger Erfahrung stellen bisher die Qualität der ärztlichen Zweitmeinung sicher. Für die Urologie konnten sechs weitere Zweitmeinungsexperten gewonnen werden, darunter Prof. Dr. med. Ulrich Wetterauer, Ärztlicher Direktor der Klinik für Urologie des Universitätsklinikums Freiburg: „Wer die Wahl hat, hat die Qual der Entscheidung und ist auf eine ausgewogene ärztliche Empfehlung angewiesen, die sich am Befund und dem Patientenwunsch orientieren und den Leitlinien der Fachgesellschaften entsprechen. Ich begrüße es außerordentlich, dass die AOK Baden-Württemberg auf dem Gebiet der Urologie eine ärztliche Zweitmeinung etabliert. Aus meiner über 30-jährigen Berufserfahrung bin ich davon überzeugt, dass dies für viele Patienten den Therapieverlauf verbessert“, so Wetterauer.

Die Notwendigkeit des Projekts ärztliche Zweitmeinung bestätigt auch Prof. Dr. med. Stefan Kessler, Chefarzt der Orthopädischen Klinik Sindelfingen (OKS), Klinikum Sindelfingen-Böblingen und Zweitmeinungsexperte in der Orthopädie: „Unser zunehmend auf Ökonomisierung getrimmtes Gesundheitssystem erhöht den Kosten- und den Zeitdruck jedes darin Tätigen. Dies kann dazu führen, dass Patienten nicht das notwendige Ausmaß an Zeit und alternativer Behandlungsberatung erhalten. Hier greift das System der ärztlichen Zweitmeinung, welches jedem Patienten die Möglichkeit gibt, sich erneut ausführlich sein medizinisches Problem erläutern und ggf. alternative Therapie-Optionen aufzeigen zu lassen.“

Nach AOK-Angaben sind die Versicherten sehr zufrieden mit der Ärztlichen Zweitmeinung. Die Nachbefragungen zeigen, dass mehr als 90 Prozent aller Versicherten die „Ärztliche Zweitmeinung“ einem Freund oder Bekannten, der ähnliche gesundheitliche Probleme hat, weiterempfehlen würden.

Hinweis an die Redaktionen: Die digitale Pressemappe mit weiteren Informationen und Statements gibt es unter http://www.aok-bw-presse.de