Mehr Reichweite im Gesundheitsmarkt

Schließen

Registrierung

Melden Sie sich noch heute an, um gezielt und effektiv Ihre Nachrichten in der Gesundheitsbranche verbreiten zu können.

Kontoinformationen

Ansprechpartner:in

Adresse

Kontakt

Es wurde eine E-Mail zur Bestätigung an Sie gesendet. Nach der Bestätigung sind Sie erfolgreich registriert.


Medikamente als Drogerieprodukt

EUROFORUM-Konferenz: „Apothekenmarkt 2008“

Hamburg/Düsseldorf – Der Apothekenmarkt wird immer interessanter für die großen Spieler in der Gesundheitsbranche. Der deutsche Drogeriemarktfilialist DM kooperiert mit dem niederländischen Versandhändler Europa Apotheek. Drogeriemarktführer Schlecker suchte Anfang des Jahres Apotheker für den Aufbau einer “europäischen Vertriebsstruktur im Pharmaziebereich.” Die Kette will Experten zufolge in Kürze ebenfalls rezeptpflichtige Medikamente anbieten. “Es ist davon auszugehen, dass auch Pharmahersteller und Arzneimitteldistributoren einsteigen”, sagte DocMorris-Gründer Ralf Däinghaus. Vorreiter dieser Entwicklung war der Pharmahändler Celesio, der Doc Morris vor kurzem übernahm. Wenn der Europäische Gerichtshof im kommenden Jahr möglicherweise das Fremdbesitzverbot kippt, dürfte die letzte Einstiegshürde für den Markt fallen. Noch verbietet es das geltende Apothekenrecht, Filialen zu eröffnen. (ftd.de 20.8.2007). Nach Ansicht von Branchenkennern ist es für die Drogerien sinnvoll, derartige Kooperationen einzugehen. Der Versandhandel hat nach Angaben der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände bislang nur ein Prozent Marktanteil.

Wer sich künftig den Apothekenmarkt teilen wird, diskutieren Experten auf der EUROFORUM-Konferenz “Apotheke 2008” (7. und 8.11.2007, Hamburg). Schwerpunkt-Themen des Branchentreffs sind Fremdbesitzverbot, Konsequenzen von Rabattverträgen und Arzneimittel in Drogeriemärkten.

Fremdbesitzverbot vor dem Aus? Wird das Fremdbesitzverbot vom Europäischen Gerichtshof gekippt, können Drogerien bald selbst Apotheker einstellen und Medikamente verkaufen. Von einer Öffnung des Marktes profitieren die Patienten und auch die Krankenkassen. Über das Kartellrecht im Apothekenwesen informiert Dr. jur. Fabian Pape (Bundeskartellamt) und erläutert die Vorgaben des europäischen Kartellrechts hinsichtlich der Regulierung der Apotheker als Angehörige Freier Berufe. Weiter geht Pape auf Möglichkeiten der Kooperationen zwischen Apotheken sowie den Preiswettbewerb bei OTC-Arzneimitteln ein.

Konzept Rabattverträge Mehr als 20.000 Arzneimittel sind ab dem 1. September in den Rabattverträgen erfasst, die etwa 200 Krankenkassen und rund 60 Pharmahersteller miteinander abgeschlossen haben. Damit hat sich das derzeit noch unbezifferbare Einsparpotenzial der Krankenkassen weiter erhöht, teilte die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände mit. Demnach haben die Rabattarzneimittel einen Anteil von etwa 18 Prozent an den rund 110.000 apothekenpflichtigen Arzneimitteln. Jede Apotheke muss inzwischen fast zehn Millionen Computer-Datensätze verarbeiten. Über die Rabattmodelle der Zukunft spricht Dr. Christopher Hermann (AOK Baden-Württemberg) und zieht eine erste Bilanz der bisherigen Abschlüsse mit den AOK-Rabattpartnern. Alle elf Vertragspartner betonten kürzlich, dass die Lieferung aller 585 rabattierten Arzneimittel zu 99,8 Prozent garantiert werde.

Erfolgreiche Kooperationen auf dem Apothekenmarkt stellt der MfA-Geschäftsführer Martin Lingen vor. Er erläutert auf der EUROFORUM-Konferenz die Erfolgsstrategie mit dem Dachmarkenkonzept LINDA. Mehr als 1400 Apotheken haben sich bereits der Apothekengruppe angeschlossen. Aber auch andere Kooperationen wie Easy Apotheken oder Doc Morris verzeichnen regen Zulauf. Die Marketingzusammenschlüsse gelten als Vorläufer der Apothekenketten, die bereits liberalisierte Märkte wie die Niederlande oder Großbritannien dominieren. Über die Bedeutung der Markenbildung in der Apothekenbranche referieren André Blümel (GEHE/Commitment) und Ralf Däinghaus.

Weitere Themen der EUROFORUM-Tagung sind die Vor- und Nachteile des Versandhandels, die Vermarktung von Arzneimitteln außerhalb der Apotheke sowie die beste Form der Kundenansprache. Das vollständige Programm ist im Internet abrufbar unter http://www.euroforum.de