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Mit Investitionen in die Mitarbeiter werden Unternehmen fit für die Zukunft / Fachtagung zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement im Josefsheim Bigge
Gesunde Mitarbeiter machen Unternehmen zukunftsfähig. Dazu diskutierten in Bigge (von links): Ralf Kersting (IHK-Präsident), Prof. Dr. Bernhard Badura (Uni Bielefeld), Julia Cornelius (Projektleitung), Dr. Rolf Baumanns (Geschäftsführer Meyra), Dr. Theodor Michael Lucas (Geschäftsführer JG-Gruppe) und Hubert Vornholt (Geschäftsführer Josefsheim). (Foto: Winfried Cruse)

Mit Investitionen in die Mitarbeiter werden Unternehmen fit für die Zukunft / Fachtagung zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement im Josefsheim Bigge

Presse-Information

Olsberg – Nur mit gesunden Mitarbeitern sind Unternehmen zukunftsfähig – das ist das Fazit einer Fachtagung im Josefsheim Bigge zum Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement. Egal ob ein Unternehmen produziert oder Dienstleistungen anbietet, die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen werden sich in Zukunft grundlegend wandeln. „Gestalten Sie diesen Wandel, indem Sie in Ihre Mitarbeiter investieren“, forderte Ralf Kersting, Präsident der IHK Arnsberg Hellweg-Sauerland, die Tagungsteilnehmer in seinem Vortrag auf.

Die Herausforderungen sind bekannt: Wegen des demografischen Wandels rücken – gerade in einer ländlichen Region wie dem Sauerland – immer weniger junge Fachkräfte nach, die vorhandenen Mitarbeiter werden im Durchschnitt immer älter. Doch wer schafft es tatsächlich, bis zur Rente mit 67 zu arbeiten? „Gesundheitlich beschwerdefrei sind die Menschen in Deutschland laut Statistik nur bis zum Alter von knapp 56 Jahren“, erläuterte Prof. Dr. Bernhard Badura von der Universität Bielefeld. Ein interessanter Vergleich: Die Schweden als Spitzenreiter dieser Rangliste bringen es auf fast 70 beschwerdefreie Jahre.

Veranstalter der Fachtagung war das Josefsheim Bigge, ein Dienstleister für derzeit rund 800 Menschen mit Behinderung. Das Unternehmen hat in den vergangenen zwei Jahren im Rahmen eines Projekts ein Betriebliches Gesundheitsmanagement aufgebaut. Der Europäische Sozialfonds und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales förderten es finanziell. Die Fachtagung in Bigge war nun der Projektabschluss.

Das Josefsheim hat rund 700 Mitarbeiter. Sie erbringen Leistungen für Menschen mit Körper-, Sinnes- und komplexen Behinderungen. Das Angebot umfasst einen Kindergarten, Wohnmöglichkeiten, eine Werkstatt für behinderte Menschen, Ausbildung in 30 verschiedenen Berufen und einen ambulanten Dienst. „Menschen mit Behinderung stellen heute deutlich andere Anforderungen an uns als vor Jahren“, sagte Hubert Vornholt, Geschäftsführer des Josefsheims. „Wir erbringen unsere Dienstleistungen auf jede einzelne Person zugeschnitten und entsprechend der Nachfrage der Menschen. Damit haben sich auch die Anforderungen an unsere Mitarbeiter gewandelt.“

Zum Projektbeginn wurden die Mitarbeiter zu ihrer Arbeitszufriedenheit befragt. „Aus den Ergebnissen haben wir Maßnahmen abgeleitet, die dauerhaft in unseren betrieblichen Abläufen und Strukturen verankert werden“, erläuterte Projektleiterin Julia Cornelius. Zum Beispiel die Schulung von Führungskräften des Josefsheims, eine Fortbildungsreihe mit Themen wie Zeitmanagement, Konfliktmanagement oder Burn-Out-Vorbeugung oder das Angebot, dass Mitarbeiter des Josefsheims vergünstigt im Fitnessstudio trainieren können. „Bei der Nachbefragung ein Jahr später zeigte sich, dass die Mitarbeiter zufriedener sind“, so das Fazit der Projektleiterin.

Zufriedenheit und Motivation sind eng mit der körperlichen Gesundheit verknüpft, davon ist auch IHK-Präsident Kersting überzeugt: „Wir können alte und kranke Mitarbeiter nicht jung und gesund machen. Aber wir können viel dafür tun, dass ältere Mitarbeiter in Zukunft motiviert und leistungsfähig sind.“ Außerdem machten Angebote wie die des Josefsheims Unternehmen attraktiver für junge Nachwuchskräfte, die das Sauerland dringend brauche. „Wir haben in dieser Region immer noch ein Imageproblem“, stellte Kersting fest. Dabei gebe es in Südwestfalen rund 150 Unternehmen, die führend auf dem Weltmarkt seien.

Dass sich Betriebliches Gesundheitsmanagement auch betriebswirtschaftlich rechnet, machte Dr. Rolf Baumanns deutlich. Der Geschäftsführer von Meyra, einem der führenden Hersteller von Rollstühlen und anderen Hilfsmitteln, kümmert sich schon seit mehr als zehn Jahren systematisch um die Gesundheit seiner Mitarbeiter. „Für jeden Euro, den wir investieren, sparen wir als Folge an anderen Stellen 20 Euro ein“, rechnete Baumanns vor. Für sein Gesundheitsmanagement wurde Meyra in den vergangenen Jahren mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Corporate Health Award. Dieser Preis wird vom TÜV Süd und vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales vergeben.

Nach zwei Jahren Projektlaufzeit zieht das Josefsheim eine positive Bilanz. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement wird dauerhaft in die Betriebsabläufe integriert. „Das kommt auch den Menschen mit Behinderung zugute“, sagte Geschäftsführer Hubert Vornholt. „Denn nur zufriedene und motivierte Mitarbeiter erbringen Dienstleistungen von höchster Qualität.“ Nach dem erfolgreichen Projektverlauf im Josefsheim werden nun auch die anderen 24 Unternehmen der JG-Gruppe, einer bundesweit tätigen Holding mit Sitz in Köln, in Sachen Gesundheitsmanagement nachziehen.