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Nach EHEC-Infektion einer Sechsjährigen: Bisher keine Erreger in Lebensmitteln gefunden

Pressemitteilung

Hamburg – Ein sechsjähriges Mädchen aus Altona ist am Wochenende nach tragischem Verlauf an den Folgen einer EHEC-Erkrankung verstorben. Bei über 20 Lebensmittelproben aus dem Haushalt der betroffenen Familie und aus Geschäften, in denen sie regelmäßig einkauft, konnten keine EHEC (Enterohämorrhagische Escherichia coli) -Bakterien nachgewiesen werden.

Nach Bekanntwerden des EHEC-Verdachtsfalls am 15. Februar 2012 hat das Bezirksamt Altona sämtliche Ermittlungen aufgenommen, um die mögliche Quelle der Ansteckung zu klären. Ein besonderes Augenmerk galt dabei Lebensmitteln, die roh verzehrt werden wie beispielsweise Obst und Gemüse, Wurstwaren und Rohmilchprodukte. Bei den Untersuchungen im Institut für Hygiene und Umwelt konnten jedoch bisher keine EHEC-Erreger in den Lebensmittelproben nachgewiesen werden. Die Untersuchungen werden fortgeführt, zusätzlich wird Probenmaterial zwecks Analyse an das nationale Referenzzentrum in Berlin (BfR) gesendet.

Die Sechsjährige ist vermutlich vor ungefähr 20 Tagen mit dem EHEC-Erreger in Kontakt gekommen. Die Gesundheitsaufsicht des Bezirksamtes Altona hat die betroffene Schule, den Hort und die Kita über den Verdachtsfall informiert. Alle erforderlichen Desinfektionsmaßnahmen wurden in der Gorch-Fock-Schule Blankenese umgesetzt. Die Eltern wurden über den Sachstand informiert und gebeten, besonders sensibel auf eventuelle Krankheitssymptome ihrer Kinder zu reagieren und im Zweifel immer ärztlichen Rat zu suchen. Den Eltern wurde freigestellt, ob Sie ihr Kind in die Schule zu schicken. Heute fand zudem eine Sprechstunde mit drei Ärzten des Gesundheitsamtes vor Ort statt, bei der sich Eltern und Mitarbeiter aus erster Hand aktuell informieren konnten.

Bundesweit treten jährlich rund 900 EHEC-Infektionen und ca. 60 Erkrankungen des Hämolytisch-Urämischen-Syndroms (HUS), verursacht durch EHEC, auf. In Hamburg belaufen sich die Zahlen auf rund 20 bis 30 EHEC-Infektionen jährlich sowie bis zu fünf Erkrankungsfälle des Hämolytisch-Urämischen-Syndroms (HUS).

Zum Hintergrund:

EHEC und HUS – was ist das?

Die Abkürzung EHEC steht für „Enterohämorrhagische Escherichia coli“. Diese Bakterien sind eine gefährliche Gruppe innerhalb der eigentlich harmlosen Kolibakterien, die Teil der menschlichen Darmflora sind. EHEC-Bakterien können die Eiweißproduktion im Darm hemmen. Außerdem bilden sie Giftstoffe, die rote Blutkörperchen abbauen. Die Gruppe der EHEC-Bakterien lässt sich in verschiedene Untergruppen (Serotypen) unterteilen. Wer durch EHEC erkrankt, bekommt in der Regel zunächst Durchfall, begleitet von Übelkeit, Erbrechen, Unterleibsschmerzen und vereinzelt Fieber. Menschen mit einer schwachen Immunabwehr sind besonders gefährdet – vor allem also Kinder und ältere Menschen. In etwa 5 bis 10 Prozent der Fälle entwickeln Kranke ungefähr eine Woche nach Beginn des Durchfalls das so genannte hämolytisch-urämische Syndrom (HUS). Dessen Folge ist unter anderem das Versagen der Nieren, so dass Patienten auf Blutwäsche angewiesen sind. Eine solche Erkrankung kann zu irreparablen Schäden und in seltenen Fällen sogar zum Tode führen: Die Sterberate bei HUS-Patienten beträgt etwa 2 Prozent.

Der Nachweis von EHEC-Bakterien

Um zu prüfen, ob sich EHEC-Erreger in einer Lebensmittel- oder Stuhlprobe befinden, wird das Probenmaterial zunächst in Nährlösungen eingebracht bzw. auf Nährböden ausgestrichen. Beides wird über Nacht bebrütet, da sich die Bakterien für den Nachweis zunächst vermehren müssen. Anschließend führt man eine Polymerase-Kettenreaktion (Polymerase Chain Reaction, PCR) und/oder ein antikörperbasiertes Nachweisverfahren (enzyme-linked immunosorbent assay, ELISA) durch. Sowohl PCR als auch ELISA weisen eindeutig nach, dass EHEC-Bakterien vorhanden sind. Eine Aussage, um welchen Bakterientyp es sich dabei handelt, ist auf Basis dieser Untersuchungen aber nicht möglich. Dafür bedarf es einer Serotypisierung oder Sequenzierung.