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Rheinland-Pfalz zeichnet fünf vorbildliche Betriebe im Land aus

Menschen mit Behinderungen

Mainz – Mit dem Landespreis für beispielhafte Beschäftigung schwerbehinderter Menschen hat heute in Mainz der Landesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen, Ottmar Miles-Paul, in Vertretung von Ministerin Malu Dreyer fünf rheinland-pfälzische Arbeitgeber ausgezeichnet. Die Preise gingen an die Firma „MalEr“ in Scheuerfeld (Landkreis Altenkirchen), den Blumenpavillon Neis in Trier, die Firma eisbachtaler fensterbau in Girod (Landkreis Mayen-Koblenz), das Heilig-Geist-Hospital in Bingen und die Struktur- und Genehmigungsdirektion in Koblenz. „Ihr Handeln ist vorbildlich. Sie alle geben ein ermutigendes Beispiel für andere Betriebe und regen zur Nachahmung an“, sagte Miles-Paul.

Der Landespreis wurde in diesem Jahr zum zwölften Mal vergeben. Die Preisträger erhielten jeweils eine Urkunde als Zeichen der Anerkennung und 3.000 Euro. Der Preis wird in vier verschiedenen Kategorien vergeben: in nicht beschäftigungspflichtige Betriebe, Betriebe unter 100 Beschäftigte, Betriebe über 100 Beschäftigte und Öffentlicher Dienst. Die Auszeichnung soll dazu beitragen, die berufliche Integration von Menschen mit Behinderungen in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu fördern, indem er Arbeitgeber würdigt, die ihre soziale Verpflichtung in besonderer Weise erfüllen und damit anderen als nachahmenswertes Beispiel dienen. Zusätzlich gibt es einen Sonderpreis. Der Präsident des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung, Werner Keggenhoff, dessen Behörde den Preis ausgelobt hat, dankte den Arbeitgebern für das große Engagement. „Sie haben dazu beigetragen, dass schwerbehinderte Menschen am Arbeitsmarkt bisher weniger von der Krise betroffen sind als andere.“

Die Firma MalEr in Scheuerfeld ist ein Maler- und Lackierfachbetrieb mit sechs Beschäftigten. In dem Familienunternehmen arbeitet ein junger Mann mit Lernbehinderung als Hilfskraft. Malermeister Halis Er: „Ich habe selbst in einem kleinen Betrieb gelernt, in dem das Arbeitsverhältnis sehr freundschaftlich war. Mein ehemaliger Chef hat auch stets benachteiligten Jugendlichen eine Chance gegeben. Mit dieser Mentalität bin ich aufgewachsen.“

Die Firma eisbachtaler fensterbau in Girod ist ein kleiner Handwerksbetrieb. Von den 20 Beschäftigten sind vier schwerbehindert. Zwei davon haben eine Hörbehinderung. Das Unternehmen nimmt hierauf vorbildlich Rücksicht. Eine Geschäftsführerin hat sich Grundkenntnisse in der Gebärdensprache angeeignet. Bei Fortbildungen kommen Gebärdendolmetscherinnen und Gebärdendolmetscher zum Einsatz. Ansonsten hilft man sich mit kleinen Zetteln, die am Arbeitsplatz angebracht wurden. „Der Umgang mit schwerbehinderten Kolleginnen und Kollegen schweißt die Belegschaft zusammen“, berichtete Geschäftsführerin Elfi Quirmbach.

Das Heilig Geist Hospital in Bingen beschäftigt 320 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon sind 19 schwerbehindert. „Jeder ist an seinem Platz gleich wichtig“, betonte Personalleiterin Annette Trein. „Es kommt nicht darauf an, ob jemand schwerbehindert ist oder nicht.“ Wichtig sei Offenheit auf beiden Seiten. Eine geistig behinderte Mitarbeiterin hilft bei der Reinigung. Eine hochgradig sehbehinderte Physiotherapeutin erhält spezielle technische Unterstützung. Enge persönliche Kontakte zur Elisabeth-Dicke-Schule, einer Ausbildungsstätte für Blinde und Sehbehinderte in Physiotherapie, ermöglichen zahlreichen Praktikantinnen und Praktikanten eine Arbeitserprobung.

Die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz weist bei 522 Beschäftigten und 47 schwerbehinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine vorbildliche Beschäftigungsquote von neun Prozent auf. Die Arbeitsplätze werden an die Bedürfnisse der einzelnen behinderten Menschen angepasst. Schwerbehinderte Auszubildende erhalten eine berufliche Chance und erfahren spezielle Unterstützung für einen erfolgreichen Abschluss der Ausbildung. Auch Praktika werden Menschen mit Behinderungen regelmäßig ermöglicht. Insgesamt ist Barrierefreiheit ein wichtiges Anliegen der Behörde.

Der Blumenpavillon Neis in Trier erhält den Sonderpreis der Jury, weil Geschäftsführerin Karoline Heiser sich besonders für den Übergang von Förderschülern und Werkstattbeschäftigten in den ersten Arbeitsmarkt engagiert. Sie erhalten Gelegenheit zu Praktika im Betrieb, was besonders im Gartenbau erfolgreich verläuft. „Durch die körperliche Arbeit werden selbst die schwierigsten Menschen ruhig“, so Frau Heiser. Ein schwerbehinderter Mann, der vorher in einer Werkstatt für behinderte Menschen beschäftigt war, konnte im April dieses Jahres fest eingestellt werden.