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Schwangerschaftsabbrüche in Berlin – Konfliktgründe und Präventionsmöglichkeiten

Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz

Berlin – In Berlin werden jährlich durchschnittlich 29.000 Kinder lebend geboren, gegen die Schwangerschaft und damit für die Möglichkeit des Abbruchs entschieden sich im letzten Jahr 10.000 Berlinerinnen. 44 % der Frauen hatten zum Zeitpunkt des Schwangerschaftsabbruchs noch keine Kinder, 27,5 % der Frauen hatten bereits ein Kind, 20,7 % hatten 2 und 8,4 % der Betroffenen 3 und mehr Kinder.

Die Auswertung der gesetzlich vorgeschriebenen Schwangerschaftskonfliktberatungen zeigt: Für jede zweite Beratene stellt ihre wirtschaftliche Situation ein Hindernis für das Austragen der Schwangerschaft dar. Ansonsten waren je nach Familienstand, Kinderzahl, Alter und Staatsangehörigkeit deutliche Unterschiede in der Konfliktlage zu beobachten. Der Schwangerschaftskonflikt junger Frauen war entscheidend von der Frage nach Ausbildung und Arbeitsplatz geprägt; deutsche Frauen in noch weitaus stärkerem Maß als ausländische sahen hier für sich mit Kind keine Perspektiven. Nur bei unter 18-jährigen ausländischen Frauen führte die Auseinandersetzung in Familie und Partnerschaft noch häufiger zum Schwangerschaftskonflikt als berufliche Aspekte. Mit zunehmendem Alter der Frauen wuchs die Zahl derjenigen, die sich aufgrund ihres Gesundheitszustands nicht in der Lage sahen, die Schwangerschaft auszutragen.

Wegen sozialer Bedürftigkeit erfolgte eine Kostenübernahme für mehr als 90 % der von Berlinerinnen durchgeführten Schwangerschaftsabbrüche. Der Kostenaufwand im Jahr 2005 betrug 3,466 Mio. EUR, das waren durchschnittlich 357 EUR je Fall.

Eine Schlüsselrolle für Maßnahmen zu Sexualaufklärung und Familienplanung nehmen in Berlin die 25 Beratungsstellen ein: 10 in staatlicher (Sozialmedizinischer Dienst für Eheberatung, Familienplanung und Schwangerschaft – SMD) und 15 in freigemeinnütziger Trägerschaft (u. a. pro familia). Außerdem sind ca. 190 Ärztinnen und Ärzte in der Schwangerschaftskonfliktberatung tätig. Zu den Aufgaben gehört neben individueller Beratung auch die sexualpädagogische Gruppenarbeit, mit der Jugendliche in Schulen, Freizeit- und Behinderteneinrichtungen erreicht werden. In den vergangenen Jahren führten kommunale wie freigemeinnützige Beratungsstellen jährlich etwa 700 sexualpädagogische Veranstaltungen durch, die von mehr als 9.000 Jugendlichen besucht wurden. Im Hinblick auf frühzeitige und altersgerechte Aufklärung und sexualpädagogische Angebote benötigen Jugendliche aus niedrigen Bildungsschichten besondere Aufmerksamkeit.

Die Statistische Kurzinformation “Geburtenentwicklung, Schwangerschaftsabbrüche und Schwangerschaftskonfliktberatung – Altersstruktur, Konfliktgründe, Ländervergleich -” ist im Internet unter http://www.berlin.de abrufbar.