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vdek und KBV starten gemeinsam das Modellprojekt RESIST zur Vermeidung von Antibiotika-Resistenzen

Gemeinsame Pressemitteilung Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) und Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)

Berlin – 3.000 Hausärzte, Kinderärzte sowie Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Innere Medizin (sofern diese an der hausärztlichen Versorgung teilnehmen) aus acht Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) können sich vom 1.4.2017 bis 30.6.2017 in das Projekt „RESISTenzvermeidung durch adäquaten Antibiotikaeinsatz bei akuten Atemwegsinfektionen“ einschreiben. RESIST geht damit als eines der ersten Innovationsfondsprojekte an den Start. Initiatoren sind der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) und seine Mitgliedskassen, die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die acht KV-Regionen Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein, Saarland und Westfalen-Lippe. Ab dem 1.7.2017 können dann Ersatzkassen-Versicherte mit Verdacht auf einen Atemwegsinfekt im Rahmen dieses innovativen, praxisorientierten Versorgungsprogramms behandelt werden.

„Bei den Antibiotika-Verordnungen schneidet Deutschland im EU-Vergleich recht gut ab. Aber die Zahl der Verordnungen insgesamt ist mit etwa 39 Millionen Verordnungen pro Jahr immer noch hoch. Die Folge: Resistenzbildungen sowie vermeidbare Neben- und Wechselwirkungen“, so Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des vdek. „Ziel des Projekts ist es, Patienten und Ärzte zu einem gezielteren Einsatz mit Antibiotika bei akuten Atemwegserkrankungen zu motivieren und die Zahl unnötiger Antibiotikaverordnungen weiter einzudämmen“, so Elsner.

„Im Mittelpunkt von RESIST steht die Kommunikation von Arzt und Patient. Häufig sehen sich Ärzte mit dem Wunsch von Patienten konfrontiert, unbedingt ein Antibiotikum verordnet zu bekommen. Eine Virusinfektion ist nicht mit einem Antibiotikum zu behandeln. Das wissen viele Patienten nicht. Information und Kommunikation stehen daher bei RESIST ganz im Vordergrund“, betont Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der KBV.

Das Projektdesign von RESIST orientiert sich nah am Versorgungsalltag. Im Rahmen des Modellprojektes sollen Ärzte und Patienten für das Thema Resistenzbildungen sensibilisiert und die rationale Antibiotikatherapie bei akuten Atemwegsinfekten gefördert werden. Hierzu wurden spezifische Instrumente entwickelt, darunter eine Online-Schulung für Mediziner. Das Projekt fördert gezielt das ausführliche Arzt-Patienten-Gespräch.

Die Partner des Projektes RESIST leisten mit diesem großflächig angelegten Projekt gemeinsam einen Beitrag zur Antibiotika-Resistenzstrategie der Bundesregierung.

Rund 14 Millionen Euro aus Innovationsfonds

Das Modellvorhaben von vdek, Ersatzkassen, KBV und KVen wird mit rund 14 Millionen Euro aus Mitteln des Innovationsfonds gefördert. Das Projekt RESIST wird wissenschaftlich begleitet und evaluiert, und zwar durch das Institut für Allgemeinmedizin der Universitätsmedizin Rostock (UMR) in Zusammenarbeit mit dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi). Erste Ergebnisse sollen Ende 2019 vorliegen.

Weitere Informationen erhalten interessierte Ärzte bei ihrer KV.

Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist Interessenvertretung und Dienstleistungsunternehmen aller sechs Ersatzkassen, die zusammen nahezu 28 Millionen Menschen in Deutschland versichern:
– BARMER
– Techniker Krankenkasse (TK)
– DAK-Gesundheit
– KKH Kaufmännische Krankenkasse
– hkk – Handelskrankenkasse
– HEK – Hanseatische Krankenkasse
* (sortiert nach Mitgliederstärke)

Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) wurde am 20. Mai 1912 unter dem Namen „Verband kaufmännischer eingeschriebener Hilfskassen (Ersatzkassen)“ in Eisenach gegründet. Bis 2009 firmierte der Verband unter dem Namen „Verband der Angestellten-Krankenkassen e. V.“ (VdAK).

In der vdek-Zentrale in Berlin sind rund 260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. In den einzelnen Bundesländern sorgen 15 Landesvertretungen mit insgesamt rund 320 sowie weiteren 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Pflegestützpunkten für die regionale Präsenz der Ersatzkassen.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV):
Die KBV vertritt die politischen Interessen der rund 165.000 an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Ärzte und Psychotherapeuten auf Bundesebene. Sie ist der Dachverband der 17 Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen), die die ambulante medizinische Versorgung für 70 Millionen gesetzlich Versicherte in Deutschland sicherstellen. Die KBV schließt mit den gesetzlichen Krankenkassen und anderen Sozialversicherungsträgern Vereinbarungen, beispielsweise zur Honorierung der niedergelassenen Ärzte und zum Leistungsspektrum der gesetzlichen Krankenkassen. Die KVen und die KBV sind als Einrichtung der ärztlichen Selbstverwaltung Körperschaften des öffentlichen Rechts. Mehr Informationen im Internet unter: www.kbv.de.