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Zukunft des deutschen Apothekenmarkts weiter ungewiss

EUROFORUM-Tagung „Handel und Wandel in Apotheken”, 28.+29. April 2009, München

Frankfurt/München – Apothekenketten sind in Deutschland nach dem Schlussbericht des EU-Generalanwalts Yves Bot vor dem Europäischen Gerichtshof zwar erst einmal unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. „Es gibt keine Garantie dafür, dass das Gericht dem Anwalt folgt“, sagte Dr. Thomas Trümper, Vorstandsvorsitzender des Pharmagroßhändlers Andreae-Noris Zahn (ANZAG), gegenüber der Pharmazeutischen Zeitung (12. Februar 2009). Bot hatte sich für das in Deutschland geltende Fremdbesitzverbot für Apotheken ausgesprochen und seine Entscheidung mit dem Gesundheitsschutz begründet.

Ungeachtet dieser Entwicklung verändert sich der Markt weiter: Drogeriemärkte und der Lebensmittelhandel wollen sich verstärkt im Arzneimittelvertrieb engagieren, Apotheker entwickeln Marketing-Initiativen und schließen Kooperationen mit dem Großhandel, und die Industrie erarbeitet neue Vertriebsansätze. Die EUROFORUM-Tagung „Handel und Wandel in Apotheken“ bringt am 28. und 29. April 2009 in München alle Interessensgruppen an einen Tisch: 31 Vertreter von Apotheken, dem Pharmagroßhandel, der Industrie, Wissenschaft und Krankenkassen skizzieren die politischen, rechtlichen und praktischen Veränderungen im Apothekenmarkt und diskutieren über Handlungsoptionen. Das Programm ist abrufbar unter: http://www.euroforum.de

Eine Einschätzung darüber, ob Apothekenketten noch zu stoppen sind und ob der Betrieb von Versandapotheken gefährdet ist, geben Christian Buse (mycare Versandapotheke), Henning Fahrenkamp (Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie), Dr. Peter Froese (Nord-Apotheke, Rendsburg) und Klaus Gritschneder (Europa Apotheek).

AOK-Rabattverträge verzögern sich

Die aktuell verhandelten AOK-Rabattverträge starten vermutlich nicht vor Juni. Wie Verhandlungsführer Dr. Christopher Hermann (AOK Baden-Württemberg) in einer Unternehmensmeldung vom 20. Februar einräumte, sei das Inkrafttreten der Verträge wegen des „Taktierens einzelner Pharmaunternehmen“ nicht wie geplant zum 1. März möglich. Lieferprobleme erwarte er nicht. „Die Pharmafirmen haben genügend Zeit, sich auf die Produktion vorzubereiten. Außerdem erarbeiten wir derzeit mit dem Deutschen Apothekerverband praktische Übergangslösungen im Sinne aller Beteiligten.“ Auf der EUROFORUM-Tagung nimmt er Stellung zur bundesweiten Ausschreibung 2009/2010 und deren Folgen für Apotheken.

ANZAG-Chef Dr. Thomas Trümper beschreibt auf der Veranstaltung die aktuelle Rolle des Pharmagroßhandels. Jörg Wieczorek von Hermes Arzneimittel erörtert die Neuausrichtung der Pharmahersteller und zeigt Anforderungen an den Vertrieb der Zukunft auf. Dr. Andreas Ludäscher von Pfizer Pharma beleuchtet mögliche Partnerschaften zwischen Apotheken und Industrie.

Weitere Themen der Tagung sind Apothekenkooperationen, Kundenbindungsstrategien und Discount-Konzepte. Ein anderer Beitrag zeigt, wie sich Lebensmittelhändler als künftige Spieler im Apothekenmarkt etablieren.

Blick nach Schweden: Fällt das staatliche Monopol?

Einen Blick über die Landesgrenzen ermöglicht ein Vortrag von Thony Björk (Apotheket AB, Stockholm) und David Kruse (Apoteket International AB, Stockholm), die von der Liberalisierung im schwedischen Pharmamarkt berichten werden. Die schwedische Regierung legte am 24. Februar 2009 dem Parlament einen Gesetzesentwurf zur Deregulierung des Apothekenmarktes vor. Demnach sollen ab Juli Ketten zugelassen werden. Nach den Plänen der Regierung soll die staatliche Apothekenkette Apoteket die Hälfte ihrer 900 Apotheken in Clustern an Kettenbetreiber verkaufen. (apotheke-adhoc.de, 24. Februar 2009)