"Ex und hopp" ist nicht lustig
Apotheker klären zu Polymedikation auf
Offenbach – 5,5 Millionen Patienten über 65 Jahre müssen ständig mehrere Medikamente einnehmen. Das nennt man Polymedikation. 42 Prozent dieser Personen erhalten sogar fünf oder mehr verschiedene Wirkstoffe. Dies geht aus dem ÂArzneiverordnungsreport 2011 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK hervor. Hierbei handelt es sich ausschlieÃlich um von Ãrzten auf Rezept verschriebene Medikamente. Hinzu kommen noch die rezeptfreien Arzneimittel aus der Apotheke, die gerade von älteren Menschen noch zusätzlich eingenommen werden.
Dabei wissen die verschiedenen Ãrzte, die vom Patienten konsultiert werden, oft nichts voneinander. Hier kann es dann leicht zu Doppelverordnungen kommen. Auch die zahlreichen von den Krankenkassen abgeschlossenen Rabattverträge haben zur Folge, dass die Patienten häufiger auf Produkte anderer Hersteller umgestellt werden, und so leicht den Ãberblick verlieren.
Der Hessische Apothekerverband hat deshalb zu diesem Thema eine Aufklärungskampagne gestartet. Mit Plakaten und Postkarten weisen die Apotheken auf die Problematik hin. ÂWir empfehlen Patienten, die von dieser sog. Polymedikation betroffen sind, sich eine Stammapotheke ihres Vertrauens zu suchen. Auf der Kundenkarte können sowohl die vom Arzt verschriebenen Arzneimittel als auch die rezeptfrei in der Apotheke gekauften Produkte dokumentiert werden. Sollte es hier zu Wechselwirkungen oder Doppelverordnungen kommen, wird dies direkt von der Apothekensoftware angezeigt. Wir Apotheker können dann die notwendigen Schritte einleiten und so zu einer sicheren Arzneimittelversorgung beitragenÂ, so der stv. Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbandes, Hans Rudolf Diefenbach.
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Link zum Plakatmotiv ÂEx und hopp ist nicht lustigÂ: http://87.106.144.192