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Apotheker warnen vor Apothekensterben auf dem Land

Großdemonstration auf dem Münchner Odeonsplatz

München – 10.000 Apothekerinnen und Apotheker aus Bayern und Baden-Württemberg und deren Mitarbeiter haben heute auf dem Münchner Odeonsplatz ihrem Ärger über die Gesundheitsreform Luft gemacht. Pauschale Einsparungen durch die Gesundheitsreform gefährden nach Warnungen des 1. Vorsitzenden des BAV Bayerischer Apothekerverband e.V., Gerhard Reichert, vor allem die Existenz zahlreicher Apotheken auf dem Land.

Reichert kritisiert besonders die Absicht des Gesetzgebers, die Apotheker mit 500 Millionen Euro zur Kasse zu bitten, wenn der entsprechende Betrag nicht in Rabattverhandlungen mit der Pharmaindustrie eingespart werden kann. “Die Apotheker selbst könnten anders als die Krankenkassen mit den Pharmariesen gar keine Rabatte aushandeln, sagt Reichert. “Aber wir werden auch zahlen müssen, wenn solche Rabattverträge gar nicht zustande kommen.”

Dr. Ulrich Krötsch, Präsident der Bayerischen Landesapothekerkammer, ergänzt: “Wir sind Heilberufler und keine Krämer – und so soll es auch bleiben. Zum Wohle der Patienten!” Unabhängige Beratung bedürfe der preisneutralen Apothekervergütung. “Wenn es künftig”, so Krötsch, “die Geschäftsgrundlage der Apotheke sein soll, die Arzneimittel zu verkaufen, die die höchsten Margen bringen, ist Schluss mit der unabhängigen Beratung. Machen Sie sich das einmal klar, worauf das hinausläuft: Arzneimittel sind keine Ware wie jede andere, sie haben nun einmal Risiken und Nebenwirkungen. Deshalb ist unabhängige Beratung wirksamer Verbraucherschutz. Kaufmännisches Kalkül aber folgt einer anderen Logik. Wenn die Politik die unabhängige heilberufliche Beratung aufs Spiel setzt, zerhackt sie mit der Axt die Grundlagen der bisherigen Arzneimittelversorgung.”

Schon jetzt sagen alle Sachverständigen übereinstimmend: Diese Reform löst kein einziges Problem unseres Gesundheitswesens. Es drohen rasant steigende Versicherungsbeiträge, längere Wartezeiten und zunehmende Versorgungsengpässe.

“Wir Apotheker wollen das Gesundheitssystem weiterentwickeln. Wir wollen Reformen und Fortschritt möglich machen. Denn natürlich wollen wir, dass die flächendeckende sichere Arzneimittelversorgung rund um die Uhr für alle Bürgerinnen und Bürger weiter entwickelt und verbessert wird”, sagt Reichert.

Deshalb demonstrieren die Apotheker – für ein Gesundheitswesen, bei dem der Patient im Mittelpunkt steht – für die flächendeckende wohnortnahe Arzneimittelversorgung rund um die Uhr – für qualifizierte Arbeitsplätze und eine sichere Arzneimittelversorgung – für die preisunabhängige Apothekervergütung als Grundlage unabhängiger Beratung.

Fotos der Demonstration finden Sie ab ca. 15:00 Uhr unter http://www.blak.aponet.de .