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Bätzing: Abschlussbericht bestätigt Notwendigkeit der Überführung der diamorphingestützten Behandlung in die Regelversorgung der Krankenkassen

Bätzing wirbt erneut beim Koalitionspartner um Unterstützung des Gesetzentwurfs des Bundesrates

Berlin – Anlässlich ihres Besuchs der Heroinambulanz in Bonn am vergangenen Freitag appelliert die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, noch einmal eindringlich an den Koalitionspartner, den vorliegenden Entwürfen zur Regelung der gesetzlichen Rahmenbedingungen, die eine zwingende Voraussetzung zur Überführung der diamorphin-gestützten Behandlung in die gesetzliche Regelversorgung sind, zuzustimmen: „Auch die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag kann sich den positiven wissenschaftlichen Ergebnissen der Studie zum Modellprojekt ‘Ambulante heroingestützten Behandlung Opiatabhängiger’ nicht verschließen. Die Studie hat ganz klar gezeigt, dass die diamorphingestützte Substitutionsbehandlung der Behandlung mit Methadon überlegen ist. Die diamorphingestützte Behandlung bringt den Schwerstabhängigen nicht nur eine Stabilisierung ihrer Gesundheit und eine Überlebenshilfe. Sie ermöglicht ihnen einen geregelten Tagesablauf und einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen sowie aus der Sucht auszusteigen. Gleichzeitig geht dadurch die Beschaffungskriminalität stark zurück.“

Auch der Bundestagsabgeordnete Ulrich Kelber machte sich vor Ort ein Bild von der Arbeit in der Heroinambulanz. Auch er befürwortet eine Überführung in die Regelversorgung: „Mir ist es unverständlich, dass sich die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag einer gesetzlichen Regelung widersetzt. Hier geht es um die Behandlung schwerkranker Menschen mit einer nachweislich wirksamen Therapie.“

Im kürzlich erstellten Abschlussbericht zum Modellprojekt weisen die Wissenschaftler vom Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS) an der Universität Hamburg auf den auch langfristigen Erfolg der diamorphingestützten Behandlung hin: „Die Ergebnisse der Follow-Up Phase des bundesdeutschen Modellprojektes zur diamorphingestützten Behandlung haben gezeigt, dass sich der Gesundheitszustand während einer mindestens vierjährigen Diamorphinbehandlung bessert, der Konsum harter Drogen zurück geht, die Abstinenz zunimmt und sich die soziale Integration der Betroffenen verbessert. Damit ist die Therapie erwiesenermaßen erfolgreich und zur Behandlung von schwerstabhängigen Heroinkonsumenten geeignet.“

Der klinische Projektleiter, Prof. Dr. Christian Haasen erklärt: „Diese Behandlungsform ist eine therapeutisch sinnvolle Ergänzung des Drogenhilfesystems für langjährige Heroinabhängige, die mit einer Substitution mit Methadon oder Buprenorphin oder anderen therapeutischen Hilfen nicht erreicht oder nicht erfolgreich behandelt werden konnten. Wir konnten auch zeigen, dass diese Behandlung in das bestehende Behandlungssystem integriert werden kann, ohne dass die anderen bewährten Methoden überflüssig werden oder an den Rand gedrängt werden. Sie wird eher eine Ausnahmebehandlung sein für Schwerstabhängige, denen anders nicht geholfen werden kann. Diese Behandlung zu verweigern ist weder fachlich noch menschlich zu rechtfertigen.“

Aus diesen Gründen hat sich der Bundesrat bereits im September 2007 mit überwältigender Mehrheit von 13 auch CDU/CSU-geführten Bundesländern für die Einbringung eines entsprechenden Gesetzentwurfs in den Deutschen Bundestag entschieden.

Dazu Sabine Bätzing: „Diese auch parteiübergreifende Mehrheit unterstreicht, dass wir den Betroffenen diese wirksame medizinische Unterstützung nicht versagen dürfen. Dazu sind wir ethisch und moralisch verpflichtet. Es geht nicht um ‘staatlichen Drogenhandel’, sondern nur um eine kleine Zahl von nicht anders erreichbaren Schwerstabhängigen, denen wir das Überleben sichern wollen. Die Kosten für das Gesundheitssystem sind daher überschaubar. Sogar aus den Reihen der gesetzlichen Krankenkassen wurde dies bereits bestätigt und eine Überführung in die Regelversorgung befürwortet.“

Den Abschlussbericht finden Sie auf der Internetseite der Drogenbeauftragten der Bundesregierung unter http://www.drogenbeauftragte.de.

Weitere Informationen zum Modellprojekt „Heroingestützte Behandlung“ finden Sie unter http://www.heroinstudie.de