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Bundesverband AUGE verleiht Forschungspreis 2016 in Berlin
Professorin Dr. med. Julika Loss wurde auf der DOG 2016 stellvertretend für das von ihr geleitete wissenschaftliche Projektteam mit dem „Forschungspreis Bundesverband AUGE 2016” ausgezeichnet. Dieter Staubitzer (r.), Vorsitzender des Bundesverbandes AUGE, freut sich, mit dem Preis einen kleinen Beitrag zur Unterstützung der Versorgungsforschung leisten zu können.

Bundesverband AUGE verleiht Forschungspreis 2016 in Berlin

Pressemitteilung – Bundesverband AUGE e.V.

Berlin – 5. Oktober 2016

  • Notwendigkeit verstärkter Versorgungsforschung eines der Schwerpunktthemen auf der DOG 2016
  • Regensburger Projektgruppe unter Leitung von Prof. Dr. med. Julika Loss für wissenschaftliche Studie zur Versorgungsforschung ausgezeichnet
  • Preisverleihung erfolgte im Rahmen des 114. Kongresses der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) in Berlin am 01.10.2016.

DOG Präsident Professor Dr. Horst Helbig hat im Rahmen des diesjährigen Kongresses für Augenheilkunde in Berlin den Forschungspreis 2016 des Bundesverbandes AUGE übergeben. Ausgezeichnet wurde eine Projektgruppe der Universitätsklinik Regensburg für ihre Studie „Kommunikation von genetischen Risiken für Volkskrankheiten – Das Beispiel altersabhängige Makuladegeneration (AMD)”.

Die Diagnose „Altersabhängige Makuladegeneration (AMD)”, an der in Deutschland rund 2,5 Millionen Menschen leiden, ist für die Patienten ein einschneidendes Ereignis. Ab dem Zeitpunkt, wo die Patienten von ihrer Krankheit erfahren, kommen über den gesamten Krankheitsverlauf hinweg immer wieder Fragen auf: zur Therapie, zur Vorbeugung, zur Prognose, zur Erblichkeit. Ziel des von Prof. Julika Loss initiierten und geleiteten Forschungsverbundes ist es, zu untersuchen, wie sich Patienten mit AMD informieren, welchen Wissensstand und welchen spezifischen Informationsbedarf sie haben.

Gleichzeitig geht der Verbund auch der Frage nach, ob und wie neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur AMD, die z.B. Genetik oder Prävention betreffen, überhaupt Ärzte, Optiker, Medien und Patienten erreichen, und wie die Presse zu AMD berichtet. „Wir haben”, so Prof. Loss, „alle, die in irgendeinem Bezug zum Thema AMD stehen, befragt, um wirklich alle Perspektiven mit zu berücksichtigen.”

Besondere Anerkennung gebührt der Tatsache, dass es Frau Loss gelungen ist, ein interdisziplinäres Team im Forschungsverbund zusammenzubringen. Die Ärztin mit Schwerpunkt Versorgungsforschung / Medizinsoziologie kooperiert u.a. mit Prof. Horst Helbig, Ordinarius für Augenheilkunde an der Universitätsklinik Regensburg (weitere Projektmitglieder siehe Auflistung unten). Das für gut zwei Jahre angelegte Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und läuft noch bis Frühjahr 2017.

Kernfrage: Was wird gemacht, und warum?

Erstmals wird in Deutschland so umfassend aufgearbeitet, wie die Versorgung von AMD-Patienten hinsichtlich Aufklärung und Beratung aussieht, und welche Prozesse des Wissenstransfers von neuen Erkenntnissen hin zu Medien, Experten und Patienten stattfinden und wie sie beeinflussen, welches Wissen bei AMD-Patienten ankommt und wie es wahrgenommen wird.

Gefragt, welche Bedeutung die Versorgungsforschung für das Gesundheitssystem in Deutschland hat, meint Frau Prof. Loss: „Ich glaube, dass es ganz entscheidend ist, weil wir nach wie vor eine große Lücke haben zwischen dem, was die Wissenschaft herausfindet und dem, was letztlich in der Arztpraxis oder auch auf den Stationen stattfindet. Wissenstransfer spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle”.

Mögliche Fehleinschätzungen

„Wir haben”, so Prof. Loss zu einem weiteren Aspekt der Studie, „bei den Gesprächen mit Ärzten sehr oft Einschätzungen über ihre Patienten gehört, z.B. ,Ich glaube, meine Patienten wollen gar nicht in die Selbsthilfegruppe, die sehen nicht so aus’, oder: ,Ich glaube, die wollen nichts über den genetischen Hintergrund wissen. Ich glaube, das verunsichert’. Wenn man aber mit Patienten spricht, zeigt sich ein anderes Bild, nämlich ein hohes Informationsbedürfnis. Viele sagen, Genetik interessiert mich eigentlich, möchte mit meinen Familienangehörigen darüber reden. Das heißt: Wir haben vielleicht auch eine Fehleinschätzung manchmal von ärztlicher Seite, was Patienten eigentlich wissen wollen.”

Stiftungsprofessur ausgeschrieben

„Augenleiden sind Volkskrankheiten”, betonte DOG-Präsident Horst Helbig auf der Konferenz. Der augenärztliche Bedarf wird nach den Worten Helbigs „aus demographischen Gründen in den nächsten zwei Jahrzehnten um zwanzig Prozent steigen.” Um Bedarf und Ressourcen besser abschätzen zu können, hat die Stiftung Auge daher eine Stiftungsprofessur für Versorgungsforschung ausgeschrieben. „Wir wollen herausfinden, was von den therapeutischen Möglichkeiten, die wir haben, tatsächlich bei den Patienten ankommt“, sagt Helbig. „Es besteht heute Konsens darüber, dass die Verhinderung von Sehverlust im fortgeschrittenen Alter extrem wichtig ist, um Selbständigkeit und Teilhabe zu erhalten – das ist nicht zuletzt auch volkswirtschaftlich kosteneffizient.“

Innovationsfonds verleiht Versorgungsforschung neue Schubkraft

Die Bundesregierung hat im Rahmen des am 23. Juli 2016 verabschiedeten „Gesetzes zur Stärkung der Versorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung” (Versorgungsstärkungsgesetz) einen Innovationsfonds aufgelegt. Der vom Gemeinsamen Bundesausschuss verwaltete Fonds zur Förderung von Innovationen in der Versorgung und von Versorgungsforschung mit einem Volumen von 300 Mio. Euro jährlich wird zunächst für die Jahre 2016 bis 2019 eingerichtet.

Positives Signal für Patienten

Im Rahmen der Preisverleihung unterstrich Dieter Staubitzer, Vorsitzender des Bundesverbandes AUGE, die Bedeutung der Versorgungsforschung für die Patienten. „Versorgungsforschung ist gerade für Patientenorganisationen ein sehr wichtiger Bereich, weil Diagnose- und Behandlungsmethoden auch aus Sicht der Patienten untersucht und bewertet werden. In Deutschland kommt die Versorgungsforschung – insbesondere was die Augenheilkunde betrifft – erst so langsam in Gang. Umsomehr freuen wir uns, mit dem Forschungspreis 2016 ein positives Signal und wichtigen Impuls in dieser Entwicklung setzen zu können.”

Preisträger

Wissenschaftliches Team:

  • Leitung Prof. Dr. Julika Loss, Medizinische Soziologie, Universität Regensburg
  • Dr. Janina Curbach, Medizinische Soziologie, Universität Regensburg

Wissenschaftliche Kooperationspartner:

  • Prof. Bernhard Weber, Universität Regensburg
  • Prof. Iris Heid, Universität Regensburg
  • Prof. Horst Helbig, Universitätsklinikum Regensburg
  • Prof. Suzanne Suggs, University of Lugano (CH)
  • Prof. Hendrik Scholl, Johns Hopkins University, Baltimore (USA)

Projektdurchführung:

  • Dr. Matthias Gorski, Genetische Epidemiologie
  • Carolin Schmalhofer, Medizinische Soziologie, Universität Regensburg
  • Stefanie Lindl-Fischer, Medizinische Soziologie, Universität Regensburg
  • Cand. med. Daniel Müller

Die DOG

ist die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft für Augenheilkunde in Deutschland. Sie vereint unter ihrem Dach mehr als 7.000 Ärzte und Wissenschaftler, die augenheilkundlich forschen, untersuchen und behandeln. Wesentliches Anliegen der DOG ist es, die Forschung in der Augenheilkunde zu fördern: Sie unterstützt wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und gibt wissenschaftliche Fachzeitschriften heraus. Darüber hinaus setzt sich die DOG für den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Augenheilkunde ein, indem sie zum Beispiel Stipendien vor allem für junge Forscher vergibt.
Gegründet im Jahr 1857 in Heidelberg, ist die DOG die älteste augenärztliche Fachgesellschaft der Welt und die älteste fachärztliche Gesellschaft Deutschlands.

Quelle: www.dog.org


Bundesverband AUGE e.V.

Der gemeinnützige Verein kümmert sich um Menschen, die vorwiegend unter chronischen Augenerkrankungen leiden, wie beispielsweise Glaukom (Grüner Star), Makuladegeneration (AMD), Katarakt (Grauer Star), Trockenes Auge sowie Netzhaut- und Hornhauterkrankungen. Einige Erkrankungsformen können die Sehkraft erheblich einschränken und bei fehlender Behand­lung zur Erblindung führen. Der Selbsthilfeverein gibt Betroffenen und Angehörigen Tipps und Hilfe­stellung zum richtigen Umgang mit der Augenerkrankung als auch bei der Inklusion im Alltagsleben. Der Verband unterstützt bei der Gründung und Fortführung lokaler und regionaler Selbsthilfe­gruppen in ganz Deutschland, informiert die Bevölkerung über augenspezifische Krankheitsbilder und ruft zur Früherkennung auf. In den Medien und in Mitglieder-Infos berichtet der Verein über aktuelle Therapieentwicklungen aus Wissenschaft und Forschung und alternative Behandlungsmethoden. Der 1999 gegründete Verein ist eine Selbsthilfeorganisation mit bundesweit rund 1000 Mitgliedern sowie Selbsthilfegruppen in fast allen Bundesländern. Der Bundesverband ist Mitglied im Wohlfahrtsverband DER PARITÄTISCHE-Bayern und in verschiedenen Dachverbänden der Selbsthilfe. Die Organisation finanziert sich ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen, öffentlichen Projektmitteln der Krankenkassen und Stiftungen sowie über Spenden. Der Verein betreibt eine barrierefreie Homepage und ein kostenloses Beratungstelefon. Die Geschäftsstelle befindet sich in Aurach bei Ansbach in Mittelfranken, Vereinssitz ist in Berlin.

Weitere Informationen: www.bundesverband-auge.de

Förderung
Die Techniker Krankenkasse (TK) bezuschusste die Veranstaltung mit einer kassenindividuellen Förderung nach § 20h SGB V. Das Preisgeld wurde über Firmenspenden finanziert.

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