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Gesundheitliche Prävention in ganz Europa stärken

BMG-Pressemitteilung

Berlin – Die Parlamentarischen Staatssekretäre des Bundesministeriums für Gesundheit, Marion Caspers-Merk und des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Dr. Gerd Müller haben heute in Badenweiler, Baden-Württemberg, die Ausstellung “Gesundheitliche Prävention. Ernährung und Bewegung” eröffnet.

Die Ausstellung ist der Auftakt der zweitägigen europäischen Konferenz “Gesundheitliche Prävention. Ernährung und Bewegung – Schlüssel für mehr Lebensqualität”. An der Konferenz nehmen mehr als 250 hochrangige Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus über 30 Staaten teil. Die Konferenz soll die politische Bedeutung gesundheitlicher Prävention stärken und Voraussetzungen für erfolgreiche Präventionsstrategien für Europa erörtern. Exemplarisch geschieht dies an den Bereichen Bewegung und Ernährung. Ziel ist es, gemeinsame Empfehlungen für den Kampf gegen Übergewicht zu entwickeln und diese in einer “Badenweiler Erklärung” festzuhalten.

Marion Caspers-Merk betonte: “Die Zunahme von Übergewicht ist in allen europäischen Mitgliedsstaaten eine zentrale Herausforderung. Durch gemeinsames Handeln können wir diesen Trend stoppen und die Menschen zu einem gesünderen Lebensstil bewegen. Schlüssel hierfür sind ausreichende körperliche Bewegung und eine ausgewogene Ernährung.”

Dr. Gerd Müller sieht die Handlungsfelder der Bundesregierung vor allem bei der Bekämpfung von Übergewicht und Fehlernährung, der Förderung von besserem Essverhalten sowie der Stärkung der Ernährungsinformation. “Die Kenntnis der Grundlagen einer gesunden Ernährung ist die Voraussetzung für einen gesunden Lebensstil”, so Müller.

Obwohl Deutschland statistisch im Mittelfeld liegt, sind auch hier 55 Prozent der Frauen und 65 Prozent der Männer übergewichtig. Besonders problematisch ist, dass zunehmend mehr Kinder und Jugendliche betroffen sind. Das schränkt nicht nur die Lebensqualität ein, sondern verursacht auch hohe Kosten für die Gesundheits- und Sozialsysteme.

An der für die Öffentlichkeit zugänglichen Ausstellung beteiligen sich rund 20 Aussteller. Diese stellen ihre Aktivitäten und Best-Practice-Beispiele hierzu vor. Neben der Europäischen Kommission und der WHO präsentieren sich nationale und regionale Initiativen.

Hintergrundinformationen zum Thema Ernährung und Bewegung

Übergewicht und Adipositas

KiGGS – Daten:

Nach dem Kinder- und Jugendgesundheitssurvey des Robert-Koch-Institutes (http://www.kiggs.de) haben Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland seit den letzten 10 Jahren stark zugenommen. Insgesamt sind 15% der Kinder und Jugendlichen von 3 – 17 Jahren übergewichtig und 6,3% leiden davon unter Adipositas. Das entspricht etwa 1,9 Millionen übergewichtigen Kindern und Jugendlichen, darunter 800.000 mit Adipositas. Alarmierend ist auch, dass der Anteil der übergewichtigen Kinder mit dem Alter weiter steigt. Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien sind von Übergewicht und Adipositas besonders häufig betroffen. Kinder mit Migrationshintergrund gehören ebenfalls zur Risikogruppe.

Übergewicht und Adipositas im internationalen Kontext:

Nach WHO-Schätzungen werden bis zum Jahr 2010 etwa 20% der erwachsenen Bevölkerung und 10% der Kinder und Jugendlichen in Europa unter Adipositas leiden.

– 6% der gesamten Gesundheitsausgaben in der europäischen Union entfallen auf Adipositas bei Erwachsenen. – Die Prävalenz von Übergewicht im europäischen Raum liegt zwischen 32% und 79% bei Männern und 28% und 78% bei Frauen.

In Deutschland sind ca. 55% der Frauen und über 65% der Männer übergewichtig.

Die höchste Prävalenz wurde in Albanien und die niedrigste Prävalenz in Norwegen festgestellt. Deutschland liegt im europäischen Vergleich nach WHO-Angaben im Mittelfeld.

– Die Prävalenz bei Adipositas lag bei Erwachsenen zwischen 5% und 23% bei Männern und 7% und 36% bei Frauen.

Die höchste Prävalenz für Übergewicht bei Kindern im schulpflichtigen Alter mit 32% hat Portugal Deutschland hingegen hat in diesem Alter mit 13% mit die niedrigsten Raten im europäischen Raum

– Der Anteil der Übergewichtigen unter den Jungen (17%) ist größer als bei den Mädchen (14%). In Deutschland sind keine klaren Unterschiede in der Verbreitung von Übergewicht und Adipositas zu erkennen.

– In der Schweiz ist der Anteil übergewichtiger Kinder von 4% im Jahr 1960 auf 18% im Jahr 2003 angestiegen

in England seit 1974 bis 2003 von 8% auf 20% gestiegen und oin Deutschland hat sich seit 1985 die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas verdoppelt.

– Die Gesamtkosten der Adipositas werden in Deutschland auf 0,2%, in der Schweiz auf 0,6%, in den Vereinigten Staaten auf 1,2% und in China auf 2,1%

des BIP geschätzt, was darauf hindeutet, dass die Volkswirtschaften der Entwicklungsländer stärker betroffen sind.

Bewegung und sportliche Aktivität

Rund 45% der Erwachsenen sind körperlich nicht aktiv.

Nach Daten des RKI, ergibt sich für 2003 folgende Verteilung: – 37,3 % der Männer und 38,4 % der gleichaltrigen Frauen üben überhaupt keinen Sport aus, – 20,9 % der Männer und 28,4 % der Frauen treiben bis zu 2 Stunden pro Woche Sport und – 41,7 % der Männer und 33,2% der Frauen sind 2 und mehr Stunden in der Woche sportlich aktiv.

Bei Männern wie Frauen ist die Sportbeteiligung bei den 18- bis 29-Jährigen mit etwa 75% am höchsten. Im mittleren Erwachsenenalter (30-69) schwankt sie zwischen 65% und 55%. Von den 70-jährigen und älteren Männern und Frauen geben ca. 45% an, dass sie Sport machen.

KiGGS – Daten:

In Deutschland spielen drei Viertel der Kinder im Alter von 3 – 10 Jahren täglich im Freien. Über die Hälfte der eben genannten Altersgruppe treibt wenigstens einmal in der Woche Sport in einem Verein, wobei dieser Anteil mit dem Alter allmählich zunimmt. Kinder mit niedrigen Sozialstatus und Migrationshintergrund treiben etwa zwei- bis dreimal seltener Sport als Kinder mit hohen Sozialstatus und ohne Migrationshintergrund. Von den Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 Jahren sind 84% mindestens einmal in der Woche in ihrer Freizeit körperlich so aktiv, dass sie dabei ins Schwitzen oder außer Atem geraten, 54% sind dies dreimal und häufiger in der Woche.

Ernährung

Bereits 26% der Bevölkerung isst einmal täglich auswärts, das sind 8% mehr als vor 10 Jahren. Vor allem die Mittagsmahlzeit wird immer weniger zu Hause eingenommen. Spitzenreiter sind die 20- bis 25-Jährigen, berufstätige Singles und alleinstehende männliche Rentner.

KiGGS – Daten:

– Mehr als 80% der Kinder und Jugendlichen essen täglich Obst oder Gemüse. – 43% essen mindestens einmal täglich Weißbrot, Graubrot oder Brötchen. – Etwa 12% der Jungen und Mädchen trinken nur dreimal oder seltener in der Woche Milch. – 81% der Jungen und 90% der Mädchen essen seltener als einmal die Woche Bratwurst, Currywurst, Hamburger oder Döner Kebab. – 16% der Mädchen und Jungen essen mindestens einmal am Tag Schokolade. – Andere Süßigkeiten werden von 20% der Kinder und Jugendlichen täglich vernascht. – Die durchschnittliche Stilldauer beträgt 4 – 6 Monate. – Etwa 3% der Jugendlichen essen kein Fleisch, Geflügel oder Wurst. – Bei Mädchen im Alter von 14 bis 17 Jahren ist dieser Anteil mit 6% am höchsten.