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Gute Prävention schützt vor Diabetes

Ulla Schmidt zum Weltdiabetestag

Berlin – Weltweit wird am 14. November dem Thema Diabetes besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Dann wird der Weltdiabetestag begangen, der in diesem Jahr unter dem Motto steht “Diabetes – Hilfe für jeden”.

Aus diesem Anlass erklärt Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: “Weltweit wächst die Zahl der Menschen mit Diabetes mellitus. Unser heutiger Lebensstil mit zu wenig Bewegung und fettreicher, energiedichter Ernährung ist vorrangig verantwortlich für den Anstieg von Typ 2-Diabetes. Schätzungsweise 195 Millionen Zuckerkranke dürfte es heutzutage auf der Welt geben, sechsmal mehr als noch vor 15 Jah-ren. Der Weltdiabetestag bietet Gelegenheit, über diese Krankheit zu reden und bewusst zu machen, wie viel man selbst durch vorbeugende Maßnahmen tun kann. Gute Prävention hilft, Diabetes zu vermeiden.

Aber wir brauchen auch optimale Information und Behandlung von Diabetikern. Hierzu bedarf es einer engen Kooperation von Kliniken und Krankenkassen, von Ärzten und Selbsthilfe. Dies ist der Kerngedanke der Gesundheitsreform: Die Behandlung muss koordiniert erfolgen, der Patient muss eingebunden werden in ein engmaschiges Netz aller an der Behandlung beteiligten Ärzte und Therapeuten. Daher haben wir die erfolgreichen Disease-Management-Programme etabliert, die alle notwendigen Leistungen miteinander vernetzen. Sie bringen die bestmögliche medizinische Versorgung, mehr Lebensqualität und mehr Gesundheit. Mit der jetzt auf den Weg gebrachten Gesundheitsreform werden wir die bestehenden Möglichkeiten weiter verbessern.”

Deutschland gehört mit mindestens vier Millionen Erkrankten, bei einer Dunkelziffer von etwa zwei Millionen Betroffenen, zu den europäischen Ländern mit der höchsten Diabeteshäufigkeit. Experten erwarten, dass sich die Zahl der Diabetiker und Diabetikerinnen bis zum Jahr 2020 nahezu verdoppelt, wenn nicht gegengesteuert wird.

Die Entstehung und gravierende Folgeerkrankungen des am häufigsten auftretenden Typ 2-Diabetes, früher auch als ‘Altersdiabetes’ bezeichnet, lassen sich in den allermeisten Fällen durch konsequente Prävention verhindern. Prävention und Förderung eines gesunden Lebensstils mit ausgewogener Ernährung, ausreichender Bewegung und positiver Stressbewältigung sollten daher bereits in der Kindheit ansetzen. Hier setzen auch entsprechende Projekte an (zum Beispiel der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, BZgA). Sie motivieren Kinder und Jugendliche zu einem gesundheitsförderlichen Lebensstil. Künftig wird das geplante Präventionsgesetz zur weiteren Stärkung der primären Prävention und der betrieblichen Gesundheitsförderung beitragen.

Neben einer zielorientierten Primärprävention sind aber auch eine optimale Therapie und Versorgung bereits Erkrankter von besonderer Bedeutung, um Spät- und Folgeschäden wie dialysepflichtiges Nierenversagen, Herzinfarkt, Schlaganfall, Zehen- und Fußamputationen und Erblindungen zu vermeiden. Strukturierte Behandlungsprogramme für Diabetes mellitus Typ 2 und Typ 1 stehen daher allen gesetzlich versicherten Diabetikern und Diabetikerinnen offen. Bisher sind bereits mehr als 1,5 Millionen Versicherte in flächendeckende, zugelassene Programme für Diabetes mellitus Typ 2 eingeschrieben. An den in jüngster Zeit aufgelegten Programmen für Diabetes mellitus Typ 1 nehmen bisher über 16.000 Versicherte teil.

Prävention und Bekämpfung des Diabetes mellitus müssen als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden. Deshalb unterstützt das Bundesministerium für Gesundheit mit dem Nationalen Aktionsforum Diabetes mellitus eine Plattform, bei der alle maßgeblichen Akteure im Kampf gegen den Diabetes mellitus und seine potenziellen Folgererkrankungen zusammenarbeiten. Ziele des NAFDM sind sowohl die Sensibilisierung der breiten Öffentlichkeit für die ‘Diabetes-Epidemie’ und die Förderung von Prävention und Früherkennung, als auch die Verbesserung der Versorgung und die Unterstützung der Forschung.

Weitere Informationen zum Nationalen Aktionsforum Diabetes mellitus unter: www.nafdm.de.