Mehr Reichweite im Gesundheitsmarkt

Schließen

Registrierung

Melden Sie sich noch heute an, um gezielt und effektiv Ihre Nachrichten in der Gesundheitsbranche verbreiten zu können.

Kontoinformationen

Ansprechpartner:in

Adresse

Kontakt

Es wurde eine E-Mail zur Bestätigung an Sie gesendet. Nach der Bestätigung sind Sie erfolgreich registriert.


Immer mehr Kinder brauchen vor dem Schulstart Hilfe beim Sprechenlernen

Heilmittelbericht 2013 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO)

Berlin – Mit dem Schulbeginn kommt es besonders darauf an, richtig sprechen zu können. Doch immer mehr Kinder haben damit Probleme. Vor allem Jungen brauchen vor dem Schulbeginn Unterstützung: 2012 war jeder vierte Sechsjährige in sprachtherapeutischer Behandlung. 2007 lag der Anteil erst bei etwa 20 Prozent. Das berichtet der aktuelle Heilmittelbericht 2013 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). „Wir beobachten, dass Jahr für Jahr mehr Kinder für eine gesunde, altersgerechte Entwicklung vorübergehend therapeutische Unterstützung brauchen“, sagte Helmut Schröder, stellvertretender WIdO-Geschäftsführer.

Über zwei Drittel (67,7 Prozent) aller sprachtherapeutischen Leistungen werden Kindern und Jugendlichen bis 15 Jahren verordnet. Die häufigste Indikation sind laut Heilmittelbericht 2013 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) mit einem Anteil von 53 Prozent „Sprachstörungen vor Abschluss der Sprachentwicklung“. Erst mit deutlichem Abstand folgen „Sprachstörungen nach Abschluss der Sprachentwicklung“ (13,1 Prozent) und Behandlungen aufgrund von Artikulationsstörungen (9 Prozent).

Um Störungen der normalen Sprech- und Sprachentwicklung entgegenzuwirken, werden Sprachtherapien größtenteils im ersten Lebensjahrzehnt von Kindern eingesetzt. Der Höhepunkt der Verordnungen findet sich bei den Sechsjährigen. So erhielten 2012 etwa 25 Prozent der AOK-versicherten Jungen in diesem Alter eine sprachtherapeutische Maßnahme. Bei den gleichaltrigen Mädchen waren es nur knapp 17 Prozent.

Seit 2007 ist der Anteil sowohl von Jungen als auch von Mädchen, die eine Sprachtherapie erhalten, kontinuierlich gestiegen. Für die sechsjährigen Jungen lag er anfangs bei 21,2 Prozent. Der Anteil der gleichaltrigen Mädchen betrug damals 14,7 Prozent. Dieser Trend setzt sich in den ersten Schuljahren fort. So ist der Anteil der siebenjährigen Jungen zwischen 2007 und 2012 von 14 Prozent auf 16,9 Prozent gestiegen; bei den gleichaltrigen Mädchen von 8,8 Prozent auf 10,7 Prozent.

Der Heilmittelbericht 2013 zeigt darüber hinaus, dass Jungen überdurchschnittlich oft sprachtherapeutische Behandlungen erhalten. So stellen Jungen bis 14 Jahre zwar nur 6,4 Prozent der AOK-Versicherten, erhielten 2012 aber 42 Prozent aller sprachtherapeutischen Leistungen.

Die hohen, weiterhin steigenden Verordnungsmengen insbesondere bei Sprachtherapien für Kinder weisen auf die spezifischen Anforderungen im Übergang zwischen Kindergarten und Grundschule hin. Ergo- und Sprachtherapie können helfen, Defizite der kindlichen Umwelt zu bewältigen. „Verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen in Kindergärten und Schulen sowie im Elternhaus sind dabei ebenso wichtig, um Gesundheitsstörungen schon in frühen Jahren vorzubeugen“ so Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO).

Die Ergebnisse sind Teil des Heilmittelberichts 2013 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), der die rund 35 Millionen Heilmittelrezepte analysiert, die 2012 für die etwa 70 Millionen GKV-Versicherten ausgestellt wurden. Dazu gehören neben den Leistungen der Sprachtherapie noch die Bereiche Physiotherapie, Ergotherapie und Podologie. Der Bericht zeigt dabei Trends der Inanspruchnahme durch die Versicherten auf und ist somit Grundlage für Gespräche und Verhandlungen mit Ärzten, Therapeuten und Krankenkassen über die bundesweite Heilmittelversorgung.

Mehr Infos im Internet: www.wido.de/heilmittel_2013.htm sowie auf www.aok-presse.de.