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Klassische Antibiotika nur im Ernstfall verschreiben: Bei unkomplizierten Zystitiden Senföle einsetzen und Antibiotikaresistenzen vermeiden

Pressemitteilung

Eschborn – Der häufig unkritische Einsatz von Antibiotika in der Medizin sowie in der Tiermast führt dazu, dass die Zahl resistenter Bakterien stetig ansteigt. Um hoch-effektive Antibiotika wie Ciprofloxacin für ernstere Erkrankungen aufzusparen, gilt die Empfehlung, bei einfachen bakteriellen Infektionen, wie zum Beispiel unkomplizierten Zystitiden, auf andere Mittel auszuweichen. Das ß-Laktam-Antibiotikum Cefpodoxim, eine unter dem Aspekt der Resistenzproblematik besser vertretbare Wahl, bietet sich nicht als therapeutische Alternative an, wie eine aktuelle JAMA-Studie zeigt.[1] „Um der wachsenden Bedrohung durch Antibiotikaresistenzen entgegen zu wirken ist es daher sinnvoll, bei unkomplizierten Zystitiden auch wirksame pflanzliche Präparate einzusetzen“, fordert Prof. Dr. med. Uwe Frank, Mikrobiologe und Leiter der Sektion Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Heidelberg. So sind Senföle aus Kapuzinerkressenkraut und Meerrettichwurzel in ANGOCIN® Anti-Infekt N bei akuten Harnwegsinfekten wirksam und gut verträglich.[2,3,4] Für die Senföle ist bisher auch nach Langzeittherapie keine Resistenzentwicklung bekannt.

Die bei akuten Zystitiden am häufigsten verordneten Antibiotika sind Folsäure-Antagonisten wie Cotrimoxazol oder Fluorchinolone wie Ciprofloxacin. Die Resistenzsituation bei diesen Antibiotika hat sich in den letzten Jahren zunehmend verschlechtert, nicht nur unter Uropathogenen wie den gramnegativen E. coli. Vor allem die steigenden MRSA-Raten im Zusammenhang mit der Verschreibung von Fluorchinolonen sind Besorgnis erregend. Daher wird empfohlen, diese hoch wirksamen Substanzen für ernstere Erkrankungen zurückzuhalten. Dementsprechend hat die Deutsche Gesellschaft für Urologie in den 2010 verabschiedeten S3-Leitlinien empfohlen, Cephalosporine und Fluorchinolone bei der unkomplizierten Zystitis nicht als Antibiotika der ersten Wahl einzusetzen, solange es therapeutische Alternativen mit vergleichbarer Effizienz und akzeptablem Nebenwirkungsspektrum gibt.

Senföle – verlässlich wirksam im grampositiven und -negativen Bereich

Vor diesem Hintergrund untersuchte eine aktuelle JAMA-Studie, ob man bei unkomplizierten Harnwegsinfekten auf das ß-Laktam-Antibiotikum Cefpodoxim zurückgreifen kann – eine unter dem Gesichtspunkt der Resistenzproblematik besser vertretbare Alternative als Ciprofloxacin. Das enttäuschende Ergebnis: In der randomisierten, doppelblinden Studie zeigte sich Cefpodoxim bei einer Kurzzeittherapie über drei Tage dem Fluorchinolon deutlich unterlegen.

„In der Natur gibt es aber noch Stoffe, die auch bei Problemkeimen wirksam sind, so zum Beispiel die Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich“, erklärt Frank. Wie Studien belegen, zeigen die Senföle aus Kapuzinerkressenkraut und Meerrettichwurzel (ANGOCIN® Anti-Infekt N) bei akuten Harnwegsinfekten eine hohe Wirksamkeit, bei einem gleichzeitig hohen Verträglichkeits- und Sicherheitsprofil.[2,3,4] Wie die Fluorchinolone weisen auch die Senföle ein breites antibakterielles Wirkspektrum im grampositiven und gramnegativen Bereich auf, wie verschiedene in-vitro-Studien am Universitätsklinikum Freiburg dokumentieren.[5,6,7] Sogar gegen resistente Formen von E.coli und Problemkeime wie MRSA war das Senfölgemisch wirksam.

MRSA – Übertragung resistenter Keime vom Tier auf den Menschen

Der Problemkeim MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) stellt auch in Deutschland ein immer größeres Problem dar. Der flächendeckende Einsatz von Antibiotika in der Tiermast steht im Verdacht, für die Bildung resistenter Keime mit verantwortlich zu sein, wie neuere Untersuchungen belegen.[8,9] Eine aktuelle Studie der niederländischen Universität Utrecht hat jetzt gezeigt, dass der Antibiotika-resistente MRSA-Keim auch im Umkreis von einem Kilometer Entfernung von Großmastanlagen noch in der Außenluft auftritt.[10,11] „Gefährlich für den Menschen wird es, wenn die Erreger zum Beispiel durch Tiermäster, Landwirtschaftsarbeiter, Veterinäre oder Anwohner aus der Nachbarschaft in Krankenhäuser und klinische Einrichtungen übertragen werden und sich dort ausbreiten, sagt auch der Fachtierarzt für Mikrobiologie Dr. Gero Beckmann aus Bad Bocklet. „Es müssen weiterhin alle Anstrengungen unternommen werden, um den Antibiotika-Einsatz in der Tiermast auf das notwendige Maß zu reduzieren“, mahnt Beckmann. Darüber hinaus müsse auch die immer noch häufig unnötige und unkontrollierte Verordnung von chemischen Antibiotika (keine mikrobiologische Diagnostik, keine Antibiogramme)[12] in Arztpraxen und Kliniken gestoppt werden, um dem Resistenzproblem Herr werden zu können, resümiert der Experte.

4.615 Zeichen (mit Leerzeichen, ohne Überschrift) Abdruck honorarfrei, Belegexemplar erbeten.

Literatur: 1. Hooton TM et al.: Cefpodoxime vs Ciprofloxacin for short-course treatment of acute uncomplicated csytitis: A randomized trial, JAMA 307(6): 583-589

2. Goos, K.-H. et al.: Wirksamkeit und Verträglichkeit eines pflanzlichen Arzneimittels mit Kapuzinerkressenkraut und Meerrettich bei akuter Sinusitis, akuter Bronchitis und akuter Blasenentzündung im Vergleich zu anderen Therapien unter den Bedingungen der täglichen Praxis, Drug Res 56: 249-257 (2006)

3. Goos, K.-H. et al.: Aktuelle Untersuchungen und Verträglichkeit eines pflanzlichen Arzneimittels mit Kapuzinerkressenkraut und Meerrettich bei akuter Sinusitis, akuter Bronchitis und akuter Blasenentzündung bei Kindern im Vergleich zu anderen Antibiotika, Arzneim.-Forsch./Drug Res. 57, No. 4, 238-246 (2007)

4. Albrecht, U. et al.: Eine randomisierte, Placebo-kontrollierte Doppelblindstudie eines pflanzlichen Arzneimittels aus Kapuzinerkresse und Meerrettich in der Prophylaxe von rezidivierenden Harnwegsinfekten, Curr Med Res Opin 23(10): 2415-2422 (2007)

5. Conrad, A. et al: In-vitro-Untersuchungen zur antibakteriellen Wirksamkeit einer Kombination aus Kapuzinerkressekraut (tropaeoli majoris Herba) und Meerrettichwurzel (Armoraciae rusticanae radix), Drug Res 56/12: 842-849 (2006)

6. Conrad, A. et al: Breite antibakterielle Wirkung einer Mischung von Senfölen in vitro. Z Phytotherapie 29, Suppl.1: S22-S23(2008)

7. Conrad, A. et al. 2009: Broad spectrum antibacterial activity of a mixture of isothiocyanates from nasturtium (Tropaeoli majoris herba) and horseradish (Armoraciae rusticanae radix), zur Publikation eingereicht bei „Phytotherapy Research“

8. Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen: Abschlussbericht Evaluierung des Antibiotikaeinsatzes in der Hähnchenhaltung, Abteilung 8, Verbraucherschutz, Tiergesundheit, Agrarmarkt; Recklinghausen, 14.11.2011. (Online: www.umwelt.nrw.de/verbraucherschutz/pdf/antibiotika_masthaehnchen_studie.pdf)

9. Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung: Bericht über den Antibiotikaeinsatz in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung in Niedersachsen, November 2011 (Online: http://www.ml.niedersachsen.de

10. „Resistente Superkeime erobern die Welt“; Spiegel-Online, 15.10.2011 http://www.spiegel.de

11. „Gefahr aus dem Stall“; ZDF-Reportage vom 16.10.2011; http://www.zdf.de

12. Stegemann, M. , Beckmann, G. (1997): Antibiogramme in der Tierärztlichen Praxis. Indikationen-Technik-Interpret. F. Enke Verlag, Stuttgart