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Krankenhäuser fordern Konjunkturspritze

PRESSEMITTEILUNG

Düsseldorf – “Die Krankenhausbranche ist kein Kostenfaktor, sondern ein Wachstumsmotor”, erklärte Kongresspräsident Heinz Kölking anlässlich der Eröffnung des 31. Deutschen Krankenhaustages in Düsseldorf. Kölking machte deutlich, dass die Kliniken zunehmend unter den Fehlleistungen des Staates litten. “Die Bindung der Krankenhausausgaben an die Grundlohnentwicklung weist den Weg in die Rationierung und gefährdet die flächendeckende Versorgung.” Kölking, Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands, appellierte an die Politik, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Leistung stärker honoriert und Investitionen ermöglicht. “Deshalb ist es geboten die Kliniken mit dem aufgestauten Sanierungsbedarf in das aktuell diskutierte Konjunkturprogramm der Bundesregierung einzubinden”, sagte der Kongresspräsident.

Dr. Rudolf Kösters, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), machte deutlich, dass sich die finanzielle Situation vieler Krankenhäuser in den letzten Jahren massiv verschlechtert habe. Inzwischen schrieben rund ein Drittel der Krankenhäuser rote Zahlen. Gleichzeitig sei die Belastung der Mitarbeiter in den Kliniken auf einen Spitzenwert im Vergleich zu anderen Industrienationen gestiegen. “Es ist nicht hinnehmbar, wenn den Krankenhäusern weitere Lasten aufgebürdet werden, die sie schlichtweg nicht mehr verkraften könnten, ohne dass es dadurch zu spürbaren Einschränkungen bei der Patientenversorgung kommt.” Kösters forderte die Politik nachdrücklich auf, die Finanzierungslücke für die Jahre 2008 und 2009 in Höhe von 6,7 Milliarden Euro zu schließen.

Der Präsident des Verbandes der leitenden Krankenhausärzte Deutschlands (VLK), Prof. Dr. Hans-Fred Weiser, kritisierte das Fehlen eines schlüssigen Gesamtkonzepts für die Investitionsfinanzierung der Kliniken im Rahmen des Krankenhausfinanzierungsreformgesetzes. “Die Bundesländer bestimmen nach wie vor sowohl die Höhe der Gesamtfördermittel wie auch deren Gewährung in Form von pauschalen Fördermitteln oder Einzelfördermaßnahmen. Damit ist einer sachgerechten und nachhaltigen Investitionsfinanzierung der Kliniken nicht gedient.” Dies könne zwangsläufig zu einer Vergrößerung der Insolvenzgefahr für die Krankenhäuser und zu einer Abkoppelung deutscher Kliniken von der medizinisch-technischen Weiterentwicklung auf internationaler Ebene führen, so Weiser.

Irene Maier, Pflegedirektorin des Universitätsklinikums Essen, betonte, dass die Krankenhäuser nicht einzelne Finanzspritzen, sondern einen dauerhaften und soliden finanziellen Ausgleich für die steigenden Sach- und Personalkosten bräuchten. “Nur wenn dies geschieht, kann der Stellenabbau, der vor allem zu Lasten der Pflege geht, gestoppt werden”, erklärte Maier. Allein in den vergangenen 10 Jahren seien über 50.000 Stellen in der Pflege verschwunden. “Vor zehn Jahren versorgte eine Pflegekraft im Schnitt noch sechs Patienten, heute kommt eine Pflegekraft auf 12 Patienten.” Dies könne nicht ohne Folgen für die Versorgungsqualität bleiben. Maier forderte, dass das in Aussicht gestellte Pflege-Sofortprogramm der Bundesregierung kein Lippenbekenntnis bleiben dürfte.

Ziel des Krankenhaustages ist es, allen relevanten Berufsgruppen im Krankenhaus – Ärzten, Krankenhausdirektoren, Controllern, Technikern, Krankenhausträgern und Pflegepersonal – sowie den Partnern im Gesundheitswesen die Gelegenheit zur Diskussion und Meinungsfindung zu geben.

Im Mittelpunkt des 1. Kongresstages steht der künftige ordnungspolitische Rahmen für die stationäre Versorgung. In der Auftaktveranstaltung diskutierten Dr. Klaus Theo Schröder, Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit, Melanie Huml, Staatssekretärin im Ministerium für Umwelt und Gesundheit des Freistaats Bayern und Dr. Rudolf Kösters, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) zusammen mit Kongresspräsident Heinz Kölking über die künftige Ausgestaltung der Krankenhausfinanzierung. Im Anschluss können sich ab 13:00 Uhr die rund 600 Besucher in der Informationsveranstaltung “Das G-DRG-System 2009” der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) bei hochrangigen Referenten des Instituts für das Entgeltsystem im Krankenhaus (IneK), der Krankenkassen, der Krankenhausträger und des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) ausführlich über die Neuerungen des Fallpauschalensystems im Jahr 2009 informieren.

Der 31. Deutsche Krankenhaustag bietet bis zum 22. November Experten und Praktikern im Krankenhauswesen eine interdisziplinäre Plattform, Konzepte und Visionen für das deutsche Krankenhauswesen zu diskutieren. Er greift mit seinen vielfältigen Vorträgen, Seminaren und Foren aktuelle gesundheitspolitische und krankenhausrelevante Fragestellungen auf. Die Veranstalterin, die Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag (GDK), erwartet an den vier Kongresstagen rund 1.600 Besucher aus Klinikbetrieb und Gesundheitspolitik. Das ausführliche Kongress-Programm des 31. Deutschen Krankenhaustages steht unter http://www.deutscher-krankenhaustag.de als PDF-Datei zum Herunterladen bereit.

Der Deutsche Krankenhaustag ist die wichtigste Plattform für die deutschen Krankenhäuser und findet jährlich im Rahmen der MEDICA statt. Die Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag mbH (GDK) hat die Aufgabe, den Deutschen Krankenhaustag auszurichten sowie Ausstellungen, Kongresse, Tagungen und Symposien durchzuführen, zu fördern und zu unterstützten. Gesellschafter der GDK sind die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), der Verband der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands (VLK) und der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD). Der Pflegebereich ist durch die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen (ADS) und den Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBFK) in die Arbeit der GDK eingebunden.