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Masterplan Medizinstudium: Licht und Schatten dicht beieinander

Pressemitteilung des Marburger Bundes

Berlin – Der Reformplan für das Medizinstudium hat bei den Studierenden im Marburger Bund zwiespältige Reaktionen hervorgerufen. „Wir begrüßen die Ankündigung von Bund und Ländern, das Medizinstudium praxisnäher zu gestalten. Die Modellstudiengänge liefern schon seit Jahren den Beweis, dass mehr Praxisnähe möglich ist und die Trennung zwischen Vorklinik und Klinik überwunden werden kann. Diese Erkenntnisse hätte man schon längst auch in den Regelstudiengängen umsetzen können. Dafür bedarf es keines Masterplans“, sagte Victor Banas, Vorsitzender des Sprecherrats der Medizinstudierenden im Marburger Bund. Besonders hervorzuheben sei, dass die ärztliche Ausbildung stärker an Kompetenzen ausgerichtet werden soll und Studierende frühzeitig mit der Patientenversorgung in Kontakt kommen.

„Auf der Schattenseite verbuchen wir die Einführung zusätzlicher Obligatorien im Studium und die Quartalisierung des Praktischen Jahrs. Damit wird eine bewährte Struktur aufgelöst, die den Studierenden den notwendigen Freiraum verschafft hat, um im Rahmen eines viermonatigen Wahltertials eigenen Präferenzen nachzugehen oder die gewünschte Fachrichtung besser kennenzulernen. Der Ärztemangel, insbesondere der Mangel an Landärzten, wird sich nicht durch den Masterplan beheben lassen. Angehende Ärztinnen und Ärzte werden sich nur dann für bestimmte, besonders versorgungsrelevante Fachrichtungen entscheiden, wenn sie gute Arbeits- und Lebensbedingungen vorfinden. Insofern bedauern wir sehr, dass einseitige versorgungspolitische Erwägungen und Mutmaßungen zu strukturellen Änderungen im Medizinstudium führen sollen. Das ist ein gefährlicher Paradigmenwechsel. Inhalte des Medizinstudiums müssen aus sich heraus begründet sein und nicht deshalb, weil das althergebrachte Modell des Landarztes immer weniger Attraktivität entfaltet“, kritisierte Banas.

„Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass ein Ausbau der Studienplatzkapazitäten um mindestens 10 Prozent notwendig ist. Nur so kann dem Ärztemangel, der sich durch die bevorstehende Ruhestandswelle eher noch verstärken wird, sinnvoll entgegengewirkt werden. Hier hat die Politik eine große Chance vertan. Jetzt rächt sich auch, dass Finanzierungsfragen bei der Beratung des Masterplans ausgeklammert wurden und nun erst noch geklärt werden müssen. Dies ist aber absolut notwendig, um ausreichend finanzielle Ressourcen für gute Lehre zur Verfügung zu haben. Die Politik darf die medizinischen Fakultäten hier nicht länger im Regen stehen lassen“, forderte der Sprecher der Medizinstudierenden im Marburger Bund.

Der Marburger Bund ist der Verband aller angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte. Mit mehr als 119.000 Mitgliedern ist er der größte deutsche Ärzteverband mit freiwilliger Mitgliedschaft und Deutschlands einzige Ärztegewerkschaft.