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Nationaler Protesttag der Gesundheitsberufe gegen geplante Gesundheitsreform

Viele Hamburger Apotheken machen am 4. Dezember nur Notdienst

Hamburg – Bereits in der vergangenen Woche hatten in Hamburg tausende Apothekerinnen und Apotheker und deren Angestellte gegen die geplante Gesundheitsreform der großen Koalition demonstriert. Der Protest geht weiter: Am 4. Dezember 2006 werden in Hamburg – wie im übrigen Deutschland – Arztpraxen, Kliniken und Apotheken nur einen eingeschränkten Dienst verrichten.

Mit diesem sogenannten nationalen Protesttag wollen die Gesundheitsberufe über die Folgen der Reform informieren. Der Präsident der Apothekerkammer Hamburg, Rainer Töbing, warnt: “Am 4. Dezember werden Patientinnen und Patienten einen Eindruck bekommen, wie sich eine fahrlässige Gesundheitspolitik auf die Versorgung auswirken wird.”

Viele der 465 Hamburger Apotheken verrichten nur einen Notdienst, bedienen Kunden beispielsweise über die Notdienstklappe. Töbing betont aber: “Eine Notfallversorgung ist natürlich zu jeder Zeit sichergestellt.” Der Aktionstag solle auch für eine bessere Information der Versicherten über das geplante Gesetz genutzt werden. “Denn die Politik versäumt es bislang, die Menschen über die tatsächlichen Auswirkungen ihrer Reform zu informieren”, warnt Töbing.

Der Vorsitzende des Hamburger Apothekervereins, Dr. Jörn Graue, ist sich sicher: “Bleibt der Widerstand von Bundesländern, Patientenverbänden und Heilberufen erfolglos, dann wird die Qualität der Arzneimittelversorgung abnehmen.” Das sei keine Drohgebärde, sondern eine logische Konsequenz der Gesundheitspolitik. Graue: “Apotheken sind zuverlässige Nahversorger, Tag und Nacht. Sie erbringen viele Leistungen und erfüllen Funktionen, die nicht von Krankenkassen vergütet werden.” Setze der Gesetzgeber das geplante GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz um, sei die Existenz zahlreicher Apotheken gefährdet, und es müsse mit Entlassungen gerechnet werden. Das werde sich auch negativ auf die Arzneimittelversorgung auswirken.

Die Apothekerschaft wendet sich gegen die vorgesehenen Zwangsrabatte und gegen die Einführung von Höchstpreisen. “Wir wollen in Zukunft nicht mit kranken Menschen um den Preis ihrer Arznei feilschen”, sagt Graue. Töbing ergänzt: “Die Politik opfert eine funktionierende Versorgung, um eine echte Reform der GKV-Finanzen auf die lange Bank schieben zu können.”

Im persönlichen Gespräch und mit ausführlichem Informationsmaterial werden Hamburgs Apothekerinnen und Apotheker die Patienten am Montag über die Reform informieren.

Hinweis an die Redaktion: Die Apothekerkammer Hamburg ist die Berufsorganisation aller Apothekerinnen und Apotheker in der Freien und Hansestadt Hamburg. Der Hamburger Apothekerverein e.V. ist der Verband der selbständigen Apothekenleiterinnen und -leiter in Hamburg.