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OTC-Gipfel zeigt große Bedeutung von Selbstmedikation im Gesundheitswesen / NRW-Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens fordert Umdenken beim Thema OTC-Erstattung

Pressemitteilung

Düsseldorf – Der erste OTC-Gipfel am 15.10.2013 in Düsseldorf hat deutlich gemacht, wie groß die Bedeutung der Selbstmedikation über die öffentlichen Apotheken für die Menschen und das Gesundheitswesen insgesamt ist. In ihrem Grußwort forderte NRW-Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens dazu auf, über den Ausschluss der OTC-Arzneimittel auch auf bundespolitischer nachzudenken. Zumindest in den Indikationen, in denen die meist nebenwirkungsärmeren Präparate für die Therapie wichtig seien, sollte eine Erstattung möglich sein, so die Ministerin.

NRW-Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens hob in ihrem Grußwort zunächst den wichtigen heilberuflichen Beratungsauftrag der Apothekerinnen und Apotheker in der Selbstmedikation hervor. OTC-Arzneimittel generell aus der Erstattungsplicht zu entlassen, bezeichnete die Ministerin als „Irrweg, der den Patienten schade.“ Die Entscheidung sei auch deshalb zweifelhaft, da sie den Krankenkassen keine nennenswerten Einsparungen gebracht und die Therapiefreiheit der Ärzte eingeschränkte hätte.

Jedes zweite Arzneimittel aus der Apotheke ist ein OTC-Präparat

Apotheker Thomas Preis, Vorsitzender Apothekerverband Nordrhein wies in seinem Statement auf die große Verantwortung für den Berufsstand Apotheker in der Selbstmedikation hin: „Die große Verantwortung zeigt sich bereits darin, dass jedes zweite Arzneimittel, das heute in der Apotheke abgegeben wird, ein von den Patienten selbst gekauftes ist“, so Preis. Die Entscheidung, OTC Arzneimittel generell aus der Erstattungspflicht der GKV zu entlassen, bezeichnete Preis als großen Fehler. Sie habe – im Verbund mit der Zulassung des Versandhandels und dem Entlass aus der Preisbindung – zu einer Entwertung und Trivialisierung dieser Arzneimittelgruppe geführt, so Preis weiter.

OTC’s sind keine Arzneimittel 2. Klasse

Der international renommierte Pharmakologe Prof. Dr. Theo Dingermann von der Goethe-Universität Frankfurt hob in seinem Vortrag zum Thema „Sind OTC’s nur Arzneimittel 2. Klasse?“ die zentrale Bedeutung von OTC-Arzneimitteln hervor und betonte dabei, dass OTC-Arzneimittel keine Arzneimittel 2. Klasse seien: „OTCs gehören zum Kernsortiment der öffentlichen Apotheken. Sie verdienen höchste Beachtung und verlangen nach großem, pharmazeutischem Sachverstand“, so Dingermann.

Selbstmedikation entlastet Solidarsystem

Gesundheitsökonom Prof. Dr. Uwe May von der Hochschule Fresenius stellte fest, dass Selbstmedikation erheblich zur Einsparung medizinischer und volkswirtschaftlicher Kosten und zur Entlastung des Solidarsystems beitrage. Eine Modellrechnung seines Institutes habe ergeben, dass sich das Einsparvolumen durch die Selbstmedikation in den öffentlichen Apotheken im Gesundheitswesen pro Jahr auf 4,5 Milliarden Euro belaufen würde.

OTC-Arzneimittel sind keine herkömmlichen Konsumgüter

In einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion zum Thema „Was leistet Selbstmedikation im Gesundheitswesen“ unterstrich auch der Gesundheitsexperte der Verbraucherzentrale NRW, Wolfgang Schuldzinski, den hohen Stellenwert von OTC-Arzneimitteln. Auch OTC-Präparate seien wirksame Arzneimittel mit Risiken und Nebenwirkungen und eben nicht vergleichbar mit herkömmlichen Konsumgütern wie Brötchen. Er appellierte hier an die Apothekerinnen und Apotheker ihrer großen Verantwortung in der persönlichen Kundenberatung nachzukommen und erinnerte an die Beratungspflicht gemäß Apothekenbetriebsordnung.