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Petition gegen Besuchsverbote in Pflegeheimen gestartet

Besuchsrecht im Pflegeheim trotz Corona

Bonn – Mit einer Petition will der BIVA-Pflegeschutzbund gegen die vollständigen Besuchsverbote in Altenpflegeheimen vorgehen. „Die Isolierung der Heimbewohner von ihren Angehörigen führt zu unverhältnismäßiger Härte und gefährdet die seelische und körperliche Gesundheit der Betroffenen“, begründet BIVA-Vorsitzender Dr. Manfred Stegger den Schritt. „Besuche von Angehörigen und Betreuern müssen unter Einhaltung von verbindlichen Hygienevorschriften möglich sein.“

Pflegeheimbewohner sind durch das Corona-Virus besonders gefährdet. Seit etwa sechs Wochen sollen Besuchsverbote die Ausbreitung des Corona-Virus in Pflegeheimen verhindern. Die steigende Zahl an infizierten Verstorbenen in stationären Pflegeeinrichtungen zeigt aber, dass die Besucher damit nicht zwingend ursächlich zusammenhängen.

Einzig gute Hygiene- und sinnvolle Organisationsmaßnahmen können laut Stegger den Schutz vor Ansteckung sicherstellen. Diese müssten zunächst für das Personal gelten und in angepasster Form auch für die Besucher. Das sei mühsamer und kostenintensiver als ein Besuchsverbot auszusprechen, könne aber wieder einen menschlicheren Umgang mit den Pflegebedürftigen möglich machen.

Soziale Isolation hat gravierende Auswirkungen auf die Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen. Angehörige berichten von Depressionen, mangelndem Lebensmut, Vereinsamung und Vernachlässigung ihrer Familienmitglieder. Viele Angehörige übernehmen in normalen Zeiten regelmäßig Hilfstätigkeiten, etwa beim Essen, und unterstützen damit die Pflege. Da dies jetzt ausbleiben muss, fürchten sie einen rapiden körperlichen und seelischen Abbau. Sorgen macht auch, dass Ärzte und Therapeuten derzeit kaum Zugang bekommen.

Demenziell veränderte Menschen treffen die Besuchsverbote in besonderem Maße. Schon nach kurzer Zeit der Isolation können noch vorhandene kognitive Fähigkeiten verfallen. Unruhe, Ängstlichkeit und Aggression werden gesteigert. Das seelische Wohlbefinden leidet und es entstehen nachhaltige Schädigungen.

„Einschränkungen sind zur Zeit notwendig – aber mit Augenmaß, damit die Schäden der Besuchsverbote nicht höher werden als deren Nutzen“, fordert Stegger. „Das Leid der Menschen, das durch diese rigiden Kontaktverbote erzeugt wird, ist groß. Es ist ein Gebot der Menschlichkeit, diesen Personen den persönlichen Kontakt zu ihren nächsten Angehörigen wie Ehepartnern, Kindern oder anderen engen Bezugspersonen zu gewähren.“ Der BIVA-Pflegeschutzbund fordert in der Petition die Gesundheitsministerien der Länder auf, verbindliche Regeln aufzustellen, um Besuche zu ermöglichen.

Link zur Petition:

www.change.org/pflegeheimbesuche-moeglich-machen