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Ärztekammer Nordrhein zur ambulanten Sterbehilfe in den Niederlanden

Henke: Fürsorge statt Sterbehilfe

Düsseldorf – In Nordrhein-Westfalen wird sich die Ärzteschaft weiter für einen konsequenten Ausbau der humanen Begleitung schwer kranker und sterbender Menschen mit den Mitteln der modernen Palliativmedizin einsetzen. “Eine fürsorgliche Medizin am Lebensende ist die deutsche Alternative zur aktiven Sterbehilfe, wie sie in den Benelux-Staaten erlaubt ist”, sagte der Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Rudolf Henke, heute (Dienstag, 7. Februar) in Düsseldorf. Er zeigte sich bestürzt über eine Meldung der Katholischen Nachrichtenagentur, wonach in den Niederlanden ab 1. März sechs Teams aus Ärzten und Pflegern Menschen zuhause aufsuchen werden, um Sterbehilfe zu leisten.

“Es bleibt unsere tiefe Überzeugung, dass das Töten nicht ins Handwerkszeug von Ärztinnen und Ärzten gehört”, so Henke. Es dürfe kein gesellschaftliches Klima entstehen, das Sterbehilfe für Menschen, die Angst vor körperlichen Schmerzen, seelischen Nöten oder Vereinsamung haben, zum Mittel der Wahl mache.

Beim Ausbau von Palliativstationen, Hospizen und der ambulanten Palliativversorgung hat es nach Henkes Worten gerade in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen beiden Jahrzehnten große Fortschritte gegeben. Doch noch immer würden viele der schwerstkranken und sterbenden Menschen von den Angeboten nicht erreicht. “Unser Ziel ist es, dass niemand unter Symptomen wie Schmerzen, Atemnot oder Übelkeit leiden muss oder sich am Lebensende alleingelassen fühlt”, sagte der Ärztepräsident. Ärztinnen und Ärzte machen nach seinen Worten tagtäglich die Erfahrung, dass unheilbar kranke Menschen, deren körperliche Leiden wirksam bekämpft und deren Sorgen ernst genommen werden, auch die letzten Tage ihres Lebens als lebenswert erleben.