Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK)
Schnupfensprays nicht länger als eine Woche anwenden
Berlin – Schnupfensprays mit gefäÃzusammenziehenden Wirkstoffen sollten ohne ärztliche Anweisung nicht länger als fünf bis sieben Tage angewendet werden. Darüber informiert der aktualisierte Leitfaden der Bundesapothekerkammer ÂMedikamente: Abhängigkeit und MissbrauchÂ. Das betrifft Nasensprays, -tropfen und -gele mit den Wirkstoffen Xylometazolin, Oxymetazolin, Tramazolin und Naphazolin. Kurzfristig angewendet führen diese zu einem Abschwellen der Nasenschleimhaut und zu verminderter Schleimbildung. Bei längerem Einsatz kann die Schleimhaut in der Nase aber anschwellen, dadurch wird subjektiv eine wiederholte Anwendung nötig. Bei Langzeitgebrauch dieser Schnupfensprays kann sich eine medikamentös bedingte Entzündung der Nasenschleimhaut (Rhinitis medicamentosa) entwickeln. Die Folge: In immer kürzeren Abständen sind immer höhere Dosierungen des Schnupfenspraya nötig. Der Dauergebrauch kann auch die physiologischen Funktionen der Nasenschleimhaut einschränken.
ÂRezeptfrei heiÃt nicht harmlos. Auch Medikamente der Selbstmedikation können missbräuchlich angewendet werden, sagt Prof. Dr. Martin Schulz, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK). Missbrauch geht nicht zwangsläufig mit einer psychischen Abhängigkeit einher. Bei Schnupfensprays zeigt sich der Missbrauch in zu häufiger Anwendung oder zu hohen Dosierungen. Schulz: ÂPatienten, die auf ein abschwellendes Nasenspray nicht mehr verzichten können, sollten mit ihrem Arzt oder Apotheker über mögliche Alternativen oder eine Entwöhnung sprechen.Â
Um auf das Problem des Medikamentenmissbrauchs hinzuweisen, haben die ABDA  Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, der Allgemeine Deutsche Automobil-Club e.V. (ADAC) und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) am 3. November 2011 ein gemeinsames Symposium veranstaltet.
Diese Pressemitteilung und weitere Informationen unter http://www.abda.de