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Zusammenarbeit der Therapeutenverbände in naher Zukunft nicht zu erwarten
Das Symposium „Teamplayer oder Einzelkämpfer? – Das Dilemma zwischen Kooperation und Konkurrenz“ zum Thema Zusammenarbeit in Therapieberufen organisierten Studenten der Hochschule Fresenius

Zusammenarbeit der Therapeutenverbände in naher Zukunft nicht zu erwarten

Presseerklärung

Idstein –

  • Studierende der Hochschule Fresenius legen Forschungsergebnisse vor
  • Symposium bringt Vertreter der Verbände in einmaliger Konstellation an einen Tisch

Das Thema „Zusammenarbeit in Therapieberufen“ stand im Mittelpunkt eines Symposiums, das auf dem Campus der Hochschule Fresenius in Idstein stattgefunden hat. Dazu kamen in einer bisher einmaligen Konstellation Vertreter der Berufsverbände aus Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie zusammen. Initiiert wurde das Treffen von Studierenden des Masterstudiengangs Therapiewissenschaften. Das Motto lautete „Teamplayer oder Einzelkämpfer? – Das Dilemma zwischen Kooperation und Konkurrenz“. Die Studenten präsentierten die Ergebnisse eines einjährigen Forschungsprojekts. „Wir haben Hinweise erhalten, dass die Zusammenarbeit von Logopäden, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten innerhalb der jeweiligen Berufsgruppen durch eine Reihe interner und externer Barrieren schwierig ist“, fasst Sabine Hammer, Projektkoordination qualitative Forschung und Studiengangsdekanin des Masters Therapiewissenschaften an der Hoschule Fresenius, zusammen. „Zunächst erlauben berufliche Rahmenbedingungen wenig Zeit für Zusammenarbeit, gleichzeitig grenzen sich die Therapeuten stark voneinander ab.“ Bereits zum siebten Mal organisierten Teilnehmer des Studiengangs ein Symposium in Idstein, stets geht es dabei um Themen, die die Therapeutenwelt aktuell stark beschäftigt.

Was die Forschungsarbeit und das Symposium auch zeigte: Während der unmittelbare Kollege die Funktion eines Freundes erfüllen soll und soziale Unterstützung sowie menschlichen Rückhalt bieten soll, besteht häufig eine starke Konkurrenz und Abgrenzung, beispielsweise zu Kollegen mit anderer Ausbildung. „Wir sprechen hier über die Differenzen zwischen Akademikern und examinierten Therapeuten“, konkretisiert Hammer. Aber auch Kollegen anderer fachlicher Ausrichtung oder anderer Einrichtungen, die möglicherweise eine wirtschaftliche Konkurrenz darstellen, haben es nicht immer leicht. Fachliche und menschliche Bewertungen der Kollegen laufen meist parallel – „das heißt die Zusammenarbeit gelingt nur dann, wenn man auch befreundet ist, und der Freund wird gleichzeitig als fachlich guter Therapeut bewertet.“ Dennoch wünschen sich Therapeuten mehr Offenheit, mehr voneinander zu lernen sowie eine bessere Zusammenarbeit und Vernetzung. Es besteht weiterhin der Wunsch nach einer gemeinsamen Interessensvertretung gegenüber Politik und Kostenträgern.

Verbände sind uneins bei der Verfolgung gemeinsamer Ziele
Mit diesen Forschungsresultaten konfrontierten die Studenten die geladenen Verbandsvertreter. Gleichzeitig stellten sie die Frage, warum es so viele Verbände der Heilmittelerbringer gibt und welche Chancen und Barrieren bei der gemeinsamen Verfolgung von Zielen bestehen. Aktuell existieren elf einzelne Berufsverbände der Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie, sowie ein Spitzenverband, dem ein Ergotherapieverband und drei Physiotherapieverbände angehören. Alle anwesenden Verbandsvertreter waren sich darin einig, dass diese „bunte“ Verbandslandschaft eine erhebliche Barriere für die Durchsetzung gemeinsamer Interessen nach höherer Anerkennung, mehr Mitspracherecht und besserer Vergütung darstellt. Die Diskussion wurde sehr kontrovers geführt und drehte sich hauptsächlich darum, mit welchen Mitteln politische Ziele erreicht werden können. Während die Vertreter der großen Verbände (DVE, dbl, ZVK und dbs) auf gezielte Kommunikation mit der Politik setzen, plädieren die jüngeren Verbände (BED und BvT) für Demonstrationen und vergleichbare Protestaktionen. Initiativen zur Bildung einer Therapeutenkammer lehnen die Verbände mehrheitlich ab. „Die Art und Weise der Diskussion spiegelt die nur gering vorhandene Bereitschaft zu einem Entgegenkommen auf beiden Seiten wider“, so Hammer. „Es wurde deutlich, dass bis auf weiteres nicht zu erwarten ist, dass sich die Verbände zusammenschließen oder gemeinsam für die Ziele der Heilmittelerbringer eintreten.“

Einigkeit herrschte allerdings in der Anerkennung für die Initiative der Studierenden und die fachlich kompetenten und spannenden Vorträge zum Forschungsprojekt. Bereits seit mehreren Jahren unternimmt der Studiengang Forschungsaktivitäten zur beruflichen Situation der Heilmittelerbringer und liefert damit wissenschaftlich fundierte, einzigartige und wertvolle Erkenntnisse zur Situation der Therapieberufe.

Teilnehmer der Veranstaltung: Arnd Longrée, Vorsitzender des Deutschen Verbands für Ergotherapie (DVE), Christine Donner, Geschäftsführerin des Bundesverbands für Ergotherapie in Deutschland (BED), Dr. Elisabeth Wildegger-Lack, zweite Vorsitzende des deutschen Bundesverbands akademischer Sprachtherapeuten (dbs), Azissa Pula-Keuneke, Leiterin des Referats Bildung beim deutschen Bundesverband für Logopädie (dbl), Ioannis Karassavidis, Vorstandsbeirat der Zentralverbands für Physiotherapie (ZVK), Thomas Etzmuß, zweiter Vorsitzender des Bundes vereinter Therapeuten (BvT) und Prof. Norina Lauer, zweite Vorsitzende des Hochschulverbunds Gesundheitsfachberufe (HVG).

Über die Hochschule Fresenius
Die Hochschule Fresenius gehört mit rund 10.000 Studierenden und Berufsfachschülern zu den größten und renommiertesten privaten Hochschulen in Deutschland. 1848 als „Chemisches Laboratorium Fresenius“ gegründet und seit 1971 als staatlich anerkannte Fachhochschule in privater Trägerschaft zugelassen, unterhält die Hochschule Fresenius heute Standorte in Idstein, Köln, Hamburg, München, Frankfurt am Main und Berlin sowie Studienzentren in Düsseldorf und Zwickau. 2010 erfolgte die institutionelle Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat. In den Fachbereichen Chemie & Biologie, Gesundheit & Soziales, Wirtschaft & Medien sowie Design können hier Ausbildungs-, Studien- und Weiterbildungsangebote wahrgenommen werden. Neben Bachelor- und Masterprogrammen in Vollzeit bieten die vier Fachbereiche mit ihren sieben Schools auch berufsbegleitende und ausbildungsbegleitende (duale) Studiengänge an.
Die Hochschule Fresenius setzt auf eine enge Einheit von Forschung, Lehre und Praxis und forscht in den Fachbereichen Chemie & Biologie (Institute for Analytical Research), Gesundheit & Soziales (Institut für komplexe Gesundheitsforschung), Wirtschaft & Medien (Institut für Gesundheitswirtschaft, Medienmanagement Institut, Institut für Energiewirtschaft) sowie Design. Mehr Informationen unter: www.hs-fresenius.de