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“Alkohol – Verantwortung setzt die Grenze!“ – Aktionswoche im Juni 2007

Gemeinsame Pressemitteilung der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) vom 23.03.2007

Köln – “Ein Bierchen nach dem Sport gehört dazu.” “Um abschalten zu können, trinke ich abends immer ein Glas Wein.” “Nur Mineralwasser trinken ist langweilig.” Mit solchen und ähnlichen Sätzen rechtfertigen viele Menschen ihren Alkoholkonsum. Keine Frage: Ein Rotwein zum Essen oder ein Pils an einem lauen Sommerabend bedeuten auch ein Stück Lebensqualität. Doch bei vielen Menschen haben sich Trinkgewohnheiten eingeschlichen, die riskant sind – sowohl für andere als auch für sie selbst: Sie greifen zum Glas Wein, wenn sie sich ärgern oder gestresst sind. Sie trinken ein oder mehrere “Bierchen”, obwohl sie noch Autofahren müssen, obwohl sie schwanger sind, obwohl sie am Arbeitsplatz sitzen. Manch einer kommt vielleicht keinen Tag mehr ohne Alkohol aus.

Ein kritisches Bewusstsein für den eigenen Alkoholkonsum zu schärfen, das ist das Ziel der bundesweiten Aktionswoche unter dem Motto “Alkohol – Verantwortung setzt die Grenze” vom 14. bis zum 18. Juni 2007. Veranstalter sind die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) e.V., die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und viele weitere Partner.

Die Schirmherrschaft für die Aktionswoche hat die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing. “Über 10 Millionen Menschen in Deutschland betreiben einen riskanten Alkoholkonsum, 1,7 Millionen Menschen gelten als alkoholabhängig. Diese Zahlen machen deutlich, dass in Deutschland noch zu viel und zu regelmäßig Alkohol getrunken wird. Wir brauchen mehr Aufmerksamkeit gegenüber problematischem Trinkverhalten und vor allem ein von Verantwortung geprägtes Leitbild für den Umgang mit Alkohol. Das muss insbesondere Kindern und Jugendlichen vorgelebt werden”, so Sabine Bätzing.

Die Veranstalter wünschen sich einen gesellschaftlichen Konsens darüber, wo der maßvolle Alkoholkonsum aufhört und problematisches Trinkverhalten beginnt. Das Nichttrinken in bestimmten Situationen wie im Straßenverkehr, während der Schwangerschaft oder auf der Arbeitsstelle muss selbstverständlich werden. Attraktiver Aufhänger der Aktionswoche ist ein Selbsttest über die eigenen Konsumgewohnheiten. Dieser lässt einen Rückschluss darüber zu, ob der eigene Alkoholkonsum noch im verantwortungsvollen Bereich liegt.

“Mit unserer breit angelegten Aktion wollen wir so viele Menschen wie möglich auffordern, das eigene Trinkverhalten zu reflektieren und sich etwaiger Gefährdungen bewusst zu werden”, sagt Rolf Hüllinghorst, Geschäftsführer der DHS. Fachleute werden während der Aktionswoche aus ihren Beratungsstellen und Fachkliniken herausgehen und kompetente Beratung anbieten – in Arztpraxen und Apotheken, in Kirchen und Schulen, in Kaufhäusern, Geschäften und Baumärkten sowie in Betrieben. Es ist eine “Lange Nacht der alkoholfreien Getränke” in Restaurants, Gaststätten und Kneipen geplant sowie ein alkoholfreies Wochenende in Sportvereinen.

“Viele Sportvereine haben erkannt, welche Verantwortung und Vorbildfunktion die Verantwortlichen und Mitglieder im Verein haben. Deshalb setzen sie sich für einen kritischen Umgang mit Alkohol ein”, betont Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA. “Mit der diesjährigen Aktionswoche wollen wir möglichst viele Vereine motivieren, sich mit konkreten Aktionen zu beteiligen. In Kooperation mit dem Deutschen Olympischen Sportbund werden wir die Sportvereine bei der Planung und Durchführung ihrer Aktionen unterstützen.”

Insgesamt sind bereits mehr als 200 Veranstaltungen und Aktionen aus dem gesamten Bundesgebiet auf den Internetseiten zu den Aktionstagen unter http://www.suchtwoche.de angemeldet. Im Rahmen der Aktionstage finden auch Vorträge und Seminare über den Stand der Alkohol-Forschung an Hochschulen und Sonntagspredigten zum Thema Alkohol in Kirchen statt. In den Rathäusern werden Parlamentssitzungen mit Schülern organisiert, die unter realen Bedingungen über das Thema Alkohol debattieren werden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen, die Bundesärztekammer und die Deutsche Rentenversicherung – Bund u. a. unterstützen die Veranstaltungen.

Mehr Informationen unter http://www.suchtwoche.de.

Pressekontakt: BZgA, Dr. Marita Völker-Albert Tel. 0221 / 8992-280, E-Mail: marita.voelker-albert@bzga.de

DHS, Christa Merfert-Diete Tel. 02381 / 9015-18, E-Mail: presse@suchtwoche.de

Alkoholfreies Sportwochenende

Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, zur Suchtwoche 2007

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) legt ihren Aktionsschwerpunkt bei der Suchtwoche 2007 unter dem Motto “Alkohol – Verantwortung setzt die Grenze!” auf den Sportbereich mit seinen 86.000 Sportvereinen. Dabei wird die BZgA in ihrem Anliegen mit der Übernahme der Schirmherrschaft durch den Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes, Herrn Dr. Thomas Bach, unterstützt.

Für die BZgA sind die Sportvereine deshalb besonders wichtige Kooperationspartner, weil in ihrem Umfeld sehr viele Kinder und Jugendliche sowie ihre Kontaktpersonen erreicht werden können. Immerhin sind über 70 Prozent aller jungen Menschen zumindest vorübergehend in Sportvereinen aktiv. Vor dem Hintergrund, dass Suchtprobleme in der Regel ihren Anfang bereits im Kindes- und Jugendalter nehmen, sind präventive Ansätze bereits in jungen Jahren wichtig, um Jugendliche für einen risikoarmen Alkoholkonsum zu sensibilisieren. Mit ihrer Kampagne “Kinder stark machen” macht die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auf die Ursachen von Sucht aufmerksam und zeigt dabei auch Wege zur Suchtvorbeugung auf, die im Sportverein umgesetzt werden können.

Welche Bedeutung diesem Thema auch seitens der Sportverbände zukommt, zeigt die Tatsache, dass die BZgA und mitgliederstarke Sportverbände für die Durchführung der “Kinder stark machen”-Kampagne eine Partnerschaft eingegangen sind. Hierzu zählen der Deutsche Turnerbund, der Deutsche Leichtathletik-Verband, der Deutsche Fußballbund, der Deutsche Handballbund sowie der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die DJK-Sportjugend.

Durch die Kooperation mit dem DOSB, als Dach des deutschen Sports, gelingt es der BZgA, Sportarten übergreifend die Sportvereine direkt zu erreichen und sie zu einer Auseinandersetzung mit dem Thema Suchtvorbeugung anzuregen. Für die Suchtwoche 2007 haben die BZgA und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) eine besondere Aktion für Deutschlands Sportvereine gestartet und sie gemeinsam aufgerufen, sich mit eigenen Aktivitäten an den Aktionstagen 2007 zu beteiligen.

Ziel dieser Kooperation ist es die Sportvereine zu motivieren, das Wochenende am 16./17. Juni 2007 für “Alkoholfrei” zu erklären und rund um die Sportveranstaltungen im Sportverein auf den Konsum von Alkohol zu verzichten. Hierzu werden in den nächsten Wochen rund 30.000 Sportvereine mit einem gemeinsamen Flyer über die Mitwirkungs- und Unterstützungsmöglichkeiten zur Deutschen Suchtwoche 2007 informiert. Der Flyer gibt nützliche Tipps, Hinweise und Praxisbeispiele, wie das Thema Alkoholprävention alltags- und vereinsnah umgesetzt werden kann.

Die BZgA unterstützt die Sportvereine im Rahmen der Aktionstage, aber auch über die Aktionen zur Suchtwoche hinaus, mit einem Serviceangebot für Sportvereine. Hierzu zählen ein Unterstützerpaket mit Materialien zur Suchtprävention sowie Telefon- und E-Mail Beratung zur Planung und Durchführung der vereinseigenen Aktivitäten. Das Angebot ist bereits erprobt und wird von den Vereinen gerne in Anspruch genommen. Allein in 2006 wurden über 900 Sportvereine bundesweit mit diesem Angebot unterstützt und beraten. Durch die Unterstützung der Vereine wurden in 2006 bundesweit ca. 2.700 Multiplikatoren zusätzlich aktiviert, sich mit dem Thema Suchtprävention im Sportverein inhaltlich auseinanderzusetzen.

Aus den bereits vorliegenden Anmeldungen der Sportvereine, die im Kontext der Deutschen Suchtwoche 2007 mitwirken wollen, wird schon heute deutlich, dass sich wieder viele Vereine beteiligen wollen und das Thema Suchtvorbeugung als wichtigen Baustein ihrer Kinder- und Jugendarbeit im Sportverein begreifen.

Wie notwendig Präventionsansätze für einen kritischen Umgang mit Alkohol sind, zeigen die Zahlen der BZgA zum Trinkverhalten der Jugendlichen. Der Alkoholkonsum Jugendlicher ist in den letzten Jahren zwar insgesamt zurückgegangen, trotzdem liegt er mit 35,7 Gramm reinem Alkohol pro Woche in der Altersgruppe der 12 bis 17-jährigen im Durchschnitt auf einem hohen Niveau. Darüber hinaus gaben im Jahr 2005 19 Prozent der minderjährigen Jugendlichen an, in den letzten 30 Tagen Binge-Drinking praktiziert zu haben. Diese Entwicklungen geben keinen Anlass zur Entwarnung und werden von der BZgA als ausgesprochen bedenklich eingestuft. Das gilt angesichts der Repräsentativdaten für alle Jugendlichen, unabhängig davon, ob sie einem Sportverein angehören oder nicht. Denn auch der Sport ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft.