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Bedenklicher Anstieg von Lungenkrebs bei Frauen beobachtet

Neuer Jahresbericht ‘Krebs in Niedersachsen 2005’ liegt vor

Hannover – In Niedersachsen ist eine bedenkliche Zunahme von Lungenkrebs bei Frauen zu verzeichnen: Mit 1.057 Neuerkrankungsfällen im Berichtsjahr 2005 sind inzwischen 5,7 % aller Krebserkrankungen der Frauen auf Lungenkrebs zurückzuführen. Damit ist Lungenkrebs erstmals noch vor Gebärmutterkörperkrebs (5,4 %) die dritthäufigste Krebsneuerkrankung der Frauen nach Brustkrebs (32,6 %) und Darmkrebs (15,6 %). Hierin spiegelt sich vor allem das veränderte Rauchverhalten der Frauen wider.

Bei Männern ist dagegen für Lungenkrebs sowohl die Neuerkrankungsrate als auch die Sterblichkeit leicht rückläufig. Insgesamt sind im Jahr 2005 in Niedersachsen 2.783 Männer neu an einem Lungenkrebs erkrankt, das entspricht 12,5 % aller Krebsneuerkrankungen der Männer und ist damit ebenfalls die dritthäufigste Krebsneuerkrankung der Männer nach Prostatakrebs (27,4 %) und Darmkrebs (14,5 %).

Niedersachsens Gesundheitsministerin Mechthild Ross-Luttmann wies auf die große Bedeutung der hohen Meldequote in Niedersachsen hin: “Wir brauchen wissenschaftlich fundierte Datengrundlagen. Nur so können wir mehr erfahren über Ursachen, Häufigkeit und regionale Verteilung von Risikofaktoren sowie über das Auftreten verschiedener Krebserkrankungen und deren Verlauf. Niedersachsen hat sehr gute Aufbauarbeit geleistet.” Dadurch sei es möglich, im vorliegenden Jahresbericht die Häufigkeit von insgesamt 21 verschiedenen Krebsdiagnosen auch kartographisch erneut darzustellen. Angesichts der hohen Vollzähligkeit ließen sich die “Daten auch für Taten nutzen”, indem diese zunehmend für bevölkerungsbezogene Bewertungen zu speziellen Krebserkrankungen herangezogen werden könnten. Das gelte ebenfalls für die Bewertung der Qualität von Screeningprogrammen und bei Anfragen aus der Bevölkerung zu vermeintlichen Krebshäufungen in einzelnen niedersächsischen Gemeinden. Hervorzuheben sei dabei das Pilotprojekt zur koordinierten Erhebung von Langzeit-Daten von Mammakarzinom-Patientinnen der Brustzentren, welches bundesweit Vorreitercharakter hat. In diesem Jahresbericht werden hinsichtlich der Inanspruchnahme der Krebsfrüherkennungsuntersuchung der Frau auch erstmals die geschätzten Teilnahmeraten für alle niedersächsischen Landkreise und Städte veröffentlicht.

Bereits im ersten Jahr der landesweit flächendeckenden Erfassung von Krebsneuerkrankungen wurden dem Epidemiologischen Krebsregister 93 Prozent aller in unserem Land erwarteten Krebsneuerkrankungen gemeldet. Für das Berichtsjahr 2004 konnte diese Vollzähligkeit noch leicht auf 94 Prozent gesteigert werden. Im Berichtsjahr 2005 wurden nunmehr über 95 Prozent aller vom Robert Koch-Institut für das Jahr für Niedersachsen erwarteten Krebsneuerkrankungen gemeldet.

Der hohe Erfassungsgrad geht zum großen Teil auf Ärztinnen und Ärzte zurück, die anhand von Gewebeproben die Diagnose sichern und diese entsprechend ihrer gesetzlichen Verpflichtung melden. Damit behandelnde Ärztinnen oder Ärzte eine Krebsdiagnose in Form von anonymisierten Daten an das Krebsregister weiterleiten dürfen, bedarf es nach einer ärztlichen Unterrichtung der vorherigen schriftlichen Einwilligung der betroffenen Patientinnen und Patienten. In Niedersachsen sind im Diagnosejahr 2005 insgesamt 22.241 Männer und 18.518 Frauen neu an einer bösartigen Neubildung erkrankt. Das mittlere Erkrankungsalter beträgt 68 Jahre für Männer und 67 Jahre für Frauen, es bleibt damit etwas unter dem für Deutschland insgesamt (69 Jahre). Krebs beruht auf einem Geflecht von verschiedenen Ursachen: Zwei Drittel aller Krebstodesfälle sind auf verhaltensbedingte Risikofaktoren wie Rauchen, Ernährung (v.a. Alkohol), Übergewicht und Bewegungsmangel zurückzuführen. Hierin besteht ein großes Präventionspotential.

Daneben sind u.a. genetische und biologische Faktoren sowie Infektionen für die Krebsentstehung von Bedeutung. Fünf Prozent aller Krebstodesfälle sind beruflichen Risikofaktoren zuzuschreiben. Umweltbelastung, etwa durch Feinstaub, ist für ca. 2 % aller Krebstodesfälle verantwortlich.

Ein Informationsfaltblatt zur Einwilligungserklärung der Patientinnen und Patienten ist über die Vertrauensstelle des EKN im Niedersächsischen Landesgesundheitsamt, Andreaestr. 7, 30159 Hannover zu beziehen.

Der Jahresbericht ‘Krebs in Niedersachsen 2005` steht im Internet unter: http://www.krebsregister-niedersachsen.de , die Druckfassung ist erhältlich bei der Registerstelle des EKN / OFFIS CARE GmbH, Industriestr. 9, 26121 Oldenburg.