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Beschneidung von Jungen: Eingriff nur mit adäquater Schmerzbehandlung durchführen!

Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. – Pressemitteilung

Berlin – 3. August 2012. Auch Säuglinge empfinden Schmerzen. Darauf weist die Deutsche Schmerzgesellschaft angesichts der aktuellen Debatte um eine Gesetzesgrundlage der Beschneidungspraxis bei Jungen hin.

“Als Konsequenz des aktuellen Stands der klinischen und wissenschaftlichen Forschung appellieren wir, dass entsprechende Eingriffe nur unter adäquater Schmerzbehandlung und Nachsorge durchgeführt werden”, so Prof. Dr. med. Wolfgang Koppert, Präsident der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V.

Zwar will die Deutsche Schmerzgesellschaft ausdrücklich nicht Partei ergreifen im Sinne eines Für oder Wider medizinisch nicht nötiger Beschneidungen von Jungen und enthält sich der Kommentierung gesellschaftlicher und rechtlicher Aspekte von Beschneidungen, weist aber in ihrer Stellungnahme ausführlich auf die vorliegenden Erkenntnisse der Schmerzforschung hin.

Falsch ist beispielsweise die auch von manchen Ärzten vermutete Annahme, dass bei Säuglingen das Schmerzsystem noch nicht ausgereift sei, so dass ein chirurgischer Eingriff, z.B. der einer Beschneidung, auch keine vergleichbare Belastung wie bei älteren Kindern oder Erwachsenen darstelle. “Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass das Schmerzsystem beim Menschen vor der Geburt bereits soweit entwickelt ist, dass auch bei Neugeborenen Schmerzen ausgelöst und zu Leiden führen können”, so Prof. Dr. Koppert. “In unserer wissenschaftlichen Stellungnahme belegen wir dies mit Studien eindeutig”.

Zudem sind Langzeitfolgen von Schmerzen im Säuglingsalter nicht ausgesschlossen, wie z.B eine gesteigerte Schmerzempfindlichkeit noch Wochen und Monate nach dem Eingriff. Auch aus diesem Grund sieht die Deutsche Schmerzgesellschaft schmerzhafte Eingriffe wie Beschneidungen bei Säuglingen nur dann als fachgerecht durchgeführt und damit zulässig an, wenn während und nach dem Eingriff eine fachlich kompetente, wirksame Schmerzbehandlung erfolgt.

Interessierte, die sich einen persönlichen Stand über die wissenschaftliche Debatte machen wollen, können die vorliegenden Erkenntnisse anlässlich des nächsten Deutschen Schmerzkongressess vom 17.-20. Oktober 2012 in Mannheim im Detail erörtern.

Die vollständige Stellungnahme finden Sie unter www.dgss.org

Infos zum Deutschen Schmerzkongress: www.schmerzkongress2012.de