- Politik, Stakeholder und Industrie diskutieren möglichen G-BA-Beschluss zum Austausch von patentfreien Biopharmazeutika.
- Preisregeln wie bei Generika würden exklusive Rabattverträge bei Biosimilars ermöglichen und massiven Preisdruck erzeugen.
- Hersteller warnen vor Lieferengpässen, Abwanderung und wachsende Abhängigkeit von China bei biotechnologischen Arzneimitteln.
Berlin. Beim heutigen Symposium der AG Pro Biosimilars in Berlin diskutierten Biosimilar-Hersteller mit Vertretern aus Politik, Kassen, Ärzteschaft und Apotheker:innen die Konsequenzen der geplanten Gleichbehandlung von Biosimilars mit Generika. Im Fokus standen dabei die Folgen für die Versorgung der Patient:innen und für die Wettbewerbsfähigkeit des Biosimilar-Standorts.
Tino Sorge (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, bekannte sich in seiner Keynote zum Standort: Mit Blick auf Versorgungssicherheit, Lieferengpässe und einen starken Standort dürfen man nicht in die Bereiche von Generika kommen.
Gleichzeitig wies er auf die Ausgabensituation hin und machte die Notwendigkeit von strukturellen Reformen deutlich. Dabei machte er klar, dass sein Ministerium den Beschluss abwarten wird: „Wir werden da nicht eingreifen, aber beobachten den Prozess sehr genau.“ Er warb für Vertrauen, dass die Regierung die Folgen für die Patient:innen im Blick behalten und sich für einen zukunftsfähigen Standort einsetzen werde.
Hersteller warnen vor Folgen der neuen Regelung
Walter Röhrer, Vorsitzender der AG Pro Biosimilars, betonte: „Diese Regelung darf nicht kommen. Der Kostendruck hat bereits bei Generika die Versorgung destabilisiert und zur Abwanderung der Produktion geführt. Sie wird auch das funktionierende System der Biosimilars kaputt machen – und Versorgungssicherheit und Standort schwächen. Der eingeschlagene Kurs muss auf den Prüfstand!“
So geht es weiter
Jetzt sei es wichtig, dass die Folgen des Verfahrens auf dem von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken angekündigten Pharmadialog besprochen werden, so Röhrer weiter.
