Gesundheitspolitik ist Standortpolitik. Das ist auf der diesjährigen BPI-Hauptversammlung deutlich geworden. Am 23. und 24. Juni 2025 diskutierten rund 550 Entscheiderinnen und Entscheider aus Politik, Industrie und Gesellschaft in Berlin über die Zukunft der Gesundheitswirtschaft. „Die im Koalitionsvertrag festgeschriebene Würdigung der pharmazeutischen Industrie als Leitindustrie und zentrale Säule der deutschen Volkswirtschaft ist bedeutender Schritt nach vorn“, sagte der BPI-Vorsitzende Oliver Kirst. „Doch um weiterhin wirksam zu sein, brauchen wir einen verlässlichen politischen Rahmen. Das Investitionspaket der neuen Bundesregierung ist eine tragfähige Grundlage, um Wachstum und Innovationen anzuschieben. Jetzt geht es darum, bürokratische Hürden abzubauen, faire Preisgestaltungen für Arzneimittel sicherzustellen und den Zugang zu Gesundheitsdaten zu verbessern.“
Rednerinnen und Redner wie die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium Gitta Connemann, der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium Tino Sorge, der Vorsitzende der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag Klaus Holetschek und der EVP-Abgeordnete Dennis Ratke betonten die bedeutende Rolle des Pharmastandorts Deutschland in herausfordernden Zeiten. „Die Politik hat mit dem Koalitionsvertrag wichtige Impulse gesetzt. Jetzt kommt es darauf an, im Schulterschluss mit der Industrie tragfähige Reformen zu entwickeln“, sagte der BPI-Vorsitzende Oliver Kirst. Dafür muss der Pharmadialog zügig weitergeführt werden.“
Der Masterplan Pharma als Richtschnur für eine wirkungsvolle Umsetzung
Im Zentrum der Diskussionen stand auch der Umgang mit den Finanzen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). „Der Herstelleranteil bei den Arzneimittelkosten liegt stabil bei rund elf Prozent der GKV-Gesamtausgaben, hier sind keine weiteren Einsparungen möglich. Lange überfällige Strukturreformen in der ambulanten und stationären Versorgung sowie der Ausbau der Digitalisierung sind die größten Hebel, um Kosten nachhaltig einzudämmen“, so BPI-Hauptgeschäftsführer Dr. Kai Joachimsen. Es gelte jetzt, die Versprechen einzulösen und den Masterplan Pharma des BPI umzusetzen. „Arzneimittel, Impfstoffe und Medizinprodukte sind Investitionen in die Gesundheit jedes Einzelnen und damit auch in unsere Ökonomie und unser Land und mit reinen Sparmaßnahmen nicht vereinbar. Es ist ein positives Signal, dass Bundesgesundheitsministerin Nina Warken letzte Woche beim Treffen der EU-Gesundheitsministerinnen und Gesundheitsminister deutlich gemacht hat, wie wichtig es ihr ist, die europäische Arzneimittelversorgung sicherer und resilienter zu machen. Dazu müssen aber auch Innovationshemmnisse wie die EU-Kommunalabwasser-Richtlinie fairer gestaltet werden. Warken hat Recht: Man kann nicht einerseits Forschung, Entwicklung und Produktion fördern und zugleich die Pharmaindustrie massiv einseitig mit Kosten belasten.“
ZUSAMMEN für eine zukunftsfeste Gesundheitsversorgung
Oliver Kirst: „ZUSAMMEN muss der Leitbegriff in der Wirtschafts- und Gesundheitspolitik sein. Wir blicken zuversichtlich auf die neue Regierung und erkennen die Stärkung der Wirtschaftskraft Deutschlands als prioritäres Ziel an. Dafür und für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung werden wir uns gemeinsam mit unseren Partnern, allen voran dem VCI, dem BDI und den Akteuren des von uns initiierten Bündnisses Gute Gesundheit 2030“ einsetzen.“
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