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Deutschland bleibt Schlusslicht – Chance vertan / Sonderweg in der Pflegebildung bleibt

Presseerklärung

Berlin – Erstaunen und Verärgerung hat die Entscheidung des EU-Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz beim Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe ausgelöst. „Für die Pflegeberufe wurde eine Chance zur Professionalisierung und Attraktivitätssteigerung vertan. Der Widerstand der Bundesregierung ist eine eklatante Fehlentscheidung“, so Michael Breuckmann, Vorsitzender des Bundesverbandes Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe (BLGS).

Der BLGS hatte gemeinsam mit anderen Verbänden und Experten gefordert, die von der EU geplante Anhebung der Zugangsvoraussetzungen für die Pflegeausbildung, im Sinne der Normalität in den EU-Staaten, umzusetzen. Dies hätte eine deutliche positive Entwicklung für die Pflegeberufe hervorgerufen. Bereits heute verfügt eine große Gruppe der Schulabgänger über eine zwölfjährige Schullaufbahn. „Der Fachkräftemangel hätte sich durch die Anhebung der Zugangsvoraussetzungen nicht verschlimmert, sondern die Attraktivität des Berufes und die Karrierechancen wären deutlich gestiegen.“ so Breuckmann weiter.

Deutschland als führende Wirtschaftsmacht bevorzugt es, sich weltweit in Sachen Pflege auf den absolut letzten Rang zu stellen. Pflegekräfte werden seit Jahren von der Bunderegierung nur mit freundlich klingenden Absichtserklärungen hingehalten. Die Verhältnisse verschlechtern sich von Tag zu Tag. In der Realität wird nichts auf den Weg gebracht. Es ist ein Armutszeugnis der deutschen Bundesregierung, die die EU in die Knie gezwungen hat, die deutsche Minderwertigkeit zu stützen

Der Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe (BLGS) sieht in der jetzigen Entscheidung aus Brüssel einen herben Rückschlag in den Bemühungen den Herausforderungen der pflegerischen Versorgung der Zukunft adäquat zu begegnen. „Es muss das Interesse unserer Gesellschaft sein, verlässliche Strukturen zu schaffen und die Pflegeausbildung so attraktiv wie möglich zu machen“ so Breuckmann weiter. „Dazu gehören auch unterschiedliche Qualifikationsniveaus. Der bisherige Sonderweg in Deutschland muss zu Ende sein“.

Die Befürworter der EU Initiative hatten nie das Ziel, den Zugang zur Pflegeausbildung ausschließlich mit dem Abitur zu ermöglichen. Es wären innovative, gestufte modularisierte Bildungskonzepte zu erstellen gewesen, die einer zwölfjährigen Schulbildung adäquat, die Zulassung zur Ausbildung ermöglicht hätten. Der jetzt erklärte Kompromiss sowohl zwölf als auch mindestens zehn Jahre zuzulassen ist ein Sieg des Arbeitsmarktes über die Bildung. Für die Sicherstellung des Anspruchs einer exzellenten Versorgung ist eine Bildung, orientiert an den Bedürfnissen der Gesellschaft und dazu gehören auch die Pflegenden selbst, unumgänglich.

Dies wird nun immer schwieriger. “Jungen Menschen mit Haupt- oder Realschulabschluss steht selbstverständlich auch in Zukunft der Weg zur Ausbildung in Pflegeberufen offen“, so Breuckmann. Eine europaweite Qualität der Ausbildung muss gesichert und anforderungsgerecht weiterentwickelt werden.

Bundesregierung und Bundesländer sind nun gefordert ihren bisherigen Worten auch Taten folgen zu lassen. Das neue Pflegeberufegesetz muss noch in dieser Legislaturperiode auf den Weg gebracht werden, wenn die politischen Forderungen nach Verbesserung der pflegerischen Versorgung der Bevölkerung ernst gemeint sind.

„Wir sollten aufhören brav zu sein. Wir müssen das Heft selbst in die Hand nehmen. Die Politik lässt uns allein“ so Breuckmann.


Der (BLGS) vertritt die Interessen der Lehrerinnen und Lehrer und der Schulen im Gesundheits- und Sozialwesen. Er sieht sich als Ansprechpartner für alle fachlichen Belange in Fragen der Bildung im Gesundheits- und Sozialwesen auf nationaler und internationaler Ebene und für pädagogische und betriebswirtschaftliche Angelegenheiten der Lehrer / -innen und Lehrenden der Bildungseinrichtungen für Gesundheitsund Sozialwesen in Deutschland.
Der BLGS ist Ratsmitglied im Deutschen Pflegerat (DPR) und Trägerverband des Deutschen Bildungsrates für Pflegeberufe (DBR).