Berlin – Die Ersatzkassen bleiben auch in 2013 mitgliederstärkste Kassenart in Deutschland. Zum 1.11.2012 waren 19,6 Millionen Mitglieder bzw. 25,8 Millionen Versicherte bei den Ersatzkassen versichert. Das entspricht einem Marktanteil von 37,4 Prozent. Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek), betonte: “Die Ersatzkassen sind leistungsfähige und attraktive Krankenkassen für die Versicherten.” Erfreulich sei auch der hohe Anteil an freiwillig versicherten Mitgliedern: 51,4 Prozent aller freiwilligen Mitglieder sind Mitglied in einer Ersatzkasse.
Auch die Finanzsituation stellte sich in 2012 positiv für die Ersatzkassen dar. “Die Ersatzkassen konnten ihre Rücklagen auffüllen und haben so ein finanzielles Polster für 2013”, so Elsner. Die GKV-Überschüsse belaufen sich in 2012 voraussichtlich auf insgesamt 26,7 Milliarden Euro. Davon sind 12,7 Milliarden Euro im Gesundheitsfonds und 14 Milliarden Euro bei den Kassen insgesamt; über 5,9 Milliarden Euro verfügen die Ersatzkassen. Elsner warnte jedoch vor weiteren Begehrlichkeiten. Nach Kürzung des Bundeszuschusses von insgesamt 4,5 Milliarden Euro, nach Abschaffung der Praxisgebühr und nach Honorarversprechungen an die Ärzte, sei nun Zurückhaltung gefordert. In 2013 werden die Ausgaben mit rund 4,6 Prozent in 2013 wieder stärker steigen als die Einnahmen mit rund 1,6 Prozent.
Vor diesem Hintergrund sollten die Honorarverhandlungen mit den Ärzten auf Landesebene auch “mit Augenmaß” geführt werden. Forderungen einiger Kassenärztlicher Vereinigungen im zweistelligen Bereich seien völlig inakzeptabel.
Die vdek-Vorstandsvorsitzende warnte auch die Politik davor, mit ausgabenträchtigen Gesetzen Wahlgeschenke zu verteilen, die letztlich nur zu Vergütungserhöhungen der Leistungserbringer, nicht aber zu einer besseren Versorgung der Versicherten führten. Mit Blick auf das Wahljahr forderte sie nachhaltige Strukturreformen und eine Qualitätsdebatte mit folgenden Themen: Abbau von Über- und Fehlversorgung, strikte Ausrichtung an Qualität, Qualitätssicherung, Nutzenbewertung.
Hinsichtlich des aktuellen Präventionsstärkungsgesetzes forderte Elsner eine stärkere Beteiligung der PKV und aller an der Prävention beteiligten Einrichtungen wie Kommunen, Bund, Länder, Sozialversicherung. “Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ist heute schon mit rund 50 Prozent der Hauptfinancier im Bereich der Prävention. Prävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und muss von allen gemeinsam getragen werden. Die private Krankenversicherung (PKV) beteiligt sich lediglich an Kampagnen der Bundeszentrale für gesundzeitliche Aufklärung (BZgA) zur AIDS- und Suchtprävention.” Daran ändere auch das geplante Präventionsgesetz nichts.
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist Interessenvertretung und Dienstleistungsunternehmen aller sechs Ersatzkassen, die zusammen mehr als 25 Millionen Menschen in Deutschland versichern:
– BARMER GEK
– Techniker Krankenkasse
– DAK-Gesundheit
– Kaufmännische Krankenkasse – KKH
– HEK – Hanseatische Krankenkasse
– hkk
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist die Nachfolgeorganisation des Verbandes der Angestellten-Krankenkassen e. V. (VdAK), der am 20. Mai 1912 unter dem Namen “Verband kaufmännischer eingeschriebener Hilfskassen (Ersatzkassen)” in Eisenach gegründet wurde. In der vdek-Zentrale in Berlin sind rund 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
In den einzelnen Bundesländern sorgen 15 Landesvertretungen und eine Geschäftsstelle in Westfalen-Lippe mit insgesamt weiteren rund 340 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die regionale Präsenz der Ersatzkassen.