Berlin – Zum diesjährigen Welt-Thrombose-Tag am 13.Oktober 2025 weist die eurocom auf die hohe Relevanz der Kompressionstherapie für die wirksame Prophylaxe und Behandlung einer Thrombose, die allein in Deutschland schätzungsweise drei bis vier Millionen Erwachsene einmal im Leben erleiden, hin. Prof. Dr. med. Markus Stücker, Geschäftsführender Direktor der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, St. Josef-Hospital, Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, erklärt: „Wird eine Thrombose nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen – etwa zur Lungenembolie oder, auf lange Sicht, zum postthrombotischen Syndrom. Eine zentrale Säule in der Therapie und Prävention dieser Folgeer krankungen ist die zügige und konsequente medizinische Kompressionstherapie, möglichst bereits in der Akutphase.“
Langzeitfolge Postthrombotisches Syndrom – durch Kompressionstherapie vermeidbar
Unbehandelt entwickelt sich bei etwa 50 Prozent der Betroffenen im Verlauf das postthrombotische Syndrom (PTS). Dabei führt die Schädigung der Venenklappen zu einem chronischen Rückstau des Blutes. Die Folgen: Beinschwellungen, Hautveränderungen bis hin zu chronischen Wunden. Diese Spätfolge ist für Betroffene belastend – und meist vermeidbar. „Wer nach einer Thrombose phasengerecht und konsequent medizinische Kompressionstherapie anwendet , hat ein deutlich geringeres Risiko , PTS zu entwickeln“, betont Stücker.
Leitliniengerecht versorgen – Wann welches Kompressionsmittel?
Die medizinische Kompressionstherapie wirkt durch gezielten Druck auf das Gewebe. Sie verbessert den venösen Rückfluss, reduziert Schwellungen und lindert Beschwerden. Dabei kommt es auf den leitlinien- und phasengerechten Einsatz der verschiedenen Kompressionsmittel an:
• Akut-/Entstauungsphase: Bandagen sowie Medizinische adaptive Kompressionssysteme (MAK) als anwendungsfreundliche Alternative zu Bandagen
• Erhaltungsphase und Langzeittherapie des PTS: Medizinische Kompressionsstrümpfe (MKS)
• Thromboseprophylaxe und Unterstützung bei PTS: Intermittierende pneumatische Kompression (IPK)
Aktueller eurocom-Leitfaden zur IPK anlässlich des Welt-Thrombose-Tages
Die IPK ist seit Jahrzehnten ein etabliertes Kompressionsmittel, u. a. zur Thromboseprophylaxe und als unterstützende Maßnahme bei PTS. Sie dient dazu, Schwellungen zu vermindern und die Mobilität zu verbessern. Dabei handelt es sich um ein apparatives System mit aufblasbaren Manschetten, die in definierten Intervallen Druck auf das Bein ausüben – wellenförmig von unten nach oben. So unterstützt die IPK die Entstauung, fördert die Durchblutung und kann den venösen Rückfluss signifikant verbessern. Nun hat die eurocom anlässlich des Welt-Thrombose-Tages den Leitfaden „Intermittierende pneumatische Kompression“ neu aufgelegt. Orientiert an den Empfehlungen der medizinischen Fachgesellschaften und ergänzt um die Intermittierende Impulskompression als spezieller Form der IPK, gibt der Leitfaden einen kompakten Überblick, wie die IPK als medizinisches Hilfsmittel eingesetzt werden kann. Er informiert über Indikationen, Wirkungsweise und technische Grundlagen, gibt praktische Hinweise zu Verordnung und Versorgung und erläutert das Selbstmanagement im häuslichen Umfeld. Wie sämtliche Publikationen der eurocom zur Kompressionstherapie folgt auch dieser Leitfaden dem Ansatz, das Wissen um den medizinischen Nutzen der Kompressionstherapie zu stärken.
„Intermittierende pneumatische Kompression“ sowie weitere Ratgeber zur Medizinischen Kompressionstherapie können hier kostenlos bestellt oder heruntergeladen werden: eurocom-info.de/infothek/broschueren/
Über eurocom
eurocom ist die Herstellervereinigung für Kompressionstherapie, orthopädische Hilfsmittel und digitale Gesundheitsanwendungen. Der Verband versteht sich als Gestalter und Dialogpartner auf dem Gesundheitsmarkt und setzt sich dafür ein, das Wissen um den medizinischen Nutzen, die Wirksamkeit und die Kosteneffizienz von Kompressionstherapie und orthopädischen Hilfsmitteln zu verbreiten. Zudem entwickelt eurocom Konzepte, wie sich die Hilfsmittelversorgung aktuell und in Zukunft sicherstellen lässt. Dem Verband gehören die maßgeblichen Unternehmen aus den Bereichen Kompressionstherapie und orthopädische Hilfsmittel an, die im deutschen und europäischen Markt tätig sind.