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Geschlossen für Bürokratieabbau und Qualitätserhalt
Vorstandswahl bestätigt großes Vertrauen in die eurocom-Spitze. V.l.n.r.: Stefan Geiselbrechtinger (Oped GmbH), Vorsitzender Jürgen Gold (Julius Zorn GmbH), Rainer Berthan (Bauerfeind AG), Philipp Schatz (medi GmbH & Co. KG), Walter Michael Leuthe (Sporlastic GmbH). In der Mitte: Oda Hagemeier (Geschäftsführerin eurocom). Quelle Foto: eurocom e. V.

Geschlossen für Bürokratieabbau und Qualitätserhalt

Pressemitteilung

Mitgliederversammlung 2025: Gesamtvorstand neu gewählt // Orthoservice Deutschland GmbH neu aufgenommen // Gäste: Andreas Brandhorst (Referatsleiter Vertragszahnärztliche Versorgung, Heil- und Hilfsmittelversorgung, Bundesministerium für Gesundheit), Markus Jochem (eGesundheit Deutschland, Techniker Krankenkasse)

Berlin, 11. Juli 2025 „Der Bundestag hat sich neu konstituiert, die Ausschüsse haben ihre Arbeit aufgenommen. Jetzt kommt es darauf an, unseren Handlungsbedarf zu adressieren und die Relevanz unserer Hilfsmittel zu zeigen. Sie helfen Millionen von Menschen und machen strukturelle Veränderungen im Versorgungsprozess überhaupt erst möglich: Ohne Hilfsmittel keine Ambulantisierung.“ Jürgen Gold, Vorsitzender der eurocom, richtete damit auf der diesjährigen Mitgliederversammlung am 10. Juli in Berlin ein klares Signal in Richtung Bundespolitik und nahm dabei direkten Bezug auf die Positionierung der Herstellervereinigung für eine nachhaltige Verfügbarkeit und Versorgung mit medizinischen Hilfsmitteln: Der politisch gewollte Trend zu mehr ambulanten Eingriffen anstelle stationär vorgenommener Operationen setzt Hilfsmittel voraus. Denn sie ermöglichen überhaupt erst die Mobilisierung von Patientinnen und Patienten. Weil sie Schmerzen lindern und dadurch Mobilität erhalten, können sie außerdem Operationen und Pflegebedürftigkeit verhindern. Dazu erklärt Jürgen Gold: „Hilfsmittel und ihre Rahmenbedingungen gehören auf die politische Agenda, denn wir stehen vor großen Herausforderungen angesichts von Kostendruck und überbordender Bürokratie. Begreifen wir es als Chance, mit Lösungsvorschlägen ein finanzierbares und innovationsoffenes Gesundheitssystem mitzugestalten. Gerade weil die Kassen leer sind, kommt es darauf an, nicht in Töpfen, sondern sektorenübergreifend zu denken, um Kosten zu senken. Unsere Botschaft ist klar: Mit qualitativ hochwertigen Hilfsmitteln werden wir am Ende sparen.“ Vor allem gilt es, bürokratische Hürden zu senken. Diese gab in der letztjährigen Mitgliederbefragung eine überwältigende Mehrheit (93 Prozent) als größtes Standortrisiko an. „Bürokratie abzubauen, indem wir Prozesse vereinfachen, ist uns daher ein zentrales Anliegen. Verstärkt rückt dabei auch das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus, für dessen Bearbeitung wir nun eine eigene Plattform installiert haben“, so eurocom-Geschäftsführerin Oda Hagemeier.

Kostendämpfung ohne Qualitätseinbußen durch Festbeträge und sektorenübergreifendes Handeln

Wie kann sichergestellt werden, dass sich Patientinnen und Patienten jetzt und künftig weiterhin auf eine qualitativ hochwertige Hilfsmittelversorgung verlassen können – trotz anhaltenden Kostendrucks der gesetzlichen Krankenversicherung? Welche Lösungsansätze gibt es? Darauf ging Gastredner Andreas Brandhorst, Referatsleiter u. a. für die Hilfsmittelversorgung im Bundesgesundheitsministerium, ein. Dabei zeigte sich: Dass Patientinnen und Patienten von hochwertigen Hilfsmitteln profitieren, unterstreichen nicht nur die repräsentativen Bevölkerungsbefragungen des Instituts für Demoskopie Allensbach, zuletzt 2023, eindrucksvoll, sondern dies hat sich auch als Grundhaltung des Gesetzgebers durchgesetzt. Brandhorst erklärt: „Mit dem Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetz war ein Perspektivwechsel hin zu einer stärkeren Qualitätsorientierung in der Sicht auf die Hilfsmittelversorgung verbunden. Daher halte ich die Wiedereinführung von Ausschreibungen für nicht sehr wahrscheinlich. Denn mit ihnen werden Qualitätsdefizite in Verbindung gebracht. Und auch die Annahme, dass Ausschreibungen zu deutlichen Kosteneinsparungen führen könnten, ist umstritten.“ Dies bestätigt die Position der eurocom, auf Festbeträge als bewährtes Kostenregulierungsinstrument zu setzen, sie in kürzeren Intervallen marktgerecht anzupassen und ihre Festsetzung transparent zu machen. Brandhorst zeigt sich außerdem offen für den Ansatz der eurocom, die Hilfsmittelversorgung im Kontext der gebotenen Kostenregulierung einer ganzheitlichen Betrachtung zu unterziehen: „Die Auseinandersetzung mit sektorenübergreifenden Einsparpotenzialen ist denkbar. Dies geben die derzeitigen Erkenntnisse jedoch nicht her. Aufschlussreich könnte die Entwicklung eines Versorgungsmodells sein, das entlastende Auswirkungen auf andere Bereiche aufzeigt – Leistungsbereiche als kommunizierende Röhren betrachtet.“

Hebel für schlankere Prozesse: digitale Hilfsmittelverordnung ohne Versorgungslenkung und Wettbewerbsverzerrung

Die Last der Bürokratie ist hoch – ob durch die MDR, unklare Aufnahmekriterien neuartiger Produkte ins Hilfsmittelverzeichnis oder durch den enormen Dokumentationsaufwand im Versorgungsprozess. Entlastungspotenzial sieht Jürgen Gold insbesondere in digitalisierten Prozessen: „Bürokratieabbau durch Digitalisierung. Das ist ein wichtiger Hebel. Dazu zählt auch die zügige Umsetzung der E-Verordnung von Hilfsmitteln, die die ärztliche Therapiehoheit und Wahlfreiheit der Patienten wahrt und einen fairen Wettbewerb gewährleistet.“ Zu den Vorzügen der digitalen Hilfsmittelverordnung erklärt Gastreferent Markus Jochem, Techniker Krankenkasse und Projektleiter eGesundheit Deutschland: „Es gibt erhebliche Ressourcen, die wir heben können, indem wir eine vollständig papierlose Hilfsmittelverordnung ermöglichen. Der digitale Prozess ohne Medienbrüche verhindert Fehler. Davon profitieren schlussendlich die Patientinnen und Patienten, die zügiger das Hilfsmittel erhalten, das sie brauchen. Wir wollen Verordnung erleichtern statt zu verwässern.“ Ziel des digitalen Modellprojekts, dem sich sieben große Krankenkassen angeschlossen haben, sei es, eine Blaupause für die gematik zu schaffen, ohne Versorgungslenkung und Wettbewerbsverzerrung. Dies, so Jochem, sei gewährleistet – durch eine rein formale, nicht inhaltliche Plausibilitätsprüfung der Verordnung, Default-Sortierung der Leistungserbringer ausschließlich nach Postleitzahl der Versicherten und die niedrigschwellige Teilnahmemöglichkeit der Sanitätshäuser.

Gesamtvorstand bestätigt – neu an Bord: Philipp Schatz

Der neue Vorstand ist fast der alte. Die Wiederwahl aller Vorstandskandidaten zeigt das große Vertrauen der Verbandsmitglieder in ihre Spitze. Für weitere drei Jahre im Amt bestätigt wurden der Vorsitzende Jürgen Gold (Geschäftsführer Julius Zorn GmbH) sowie die stellvertretenden Vorsitzenden Rainer Berthan (Vorsitzender des Vorstandes Bauerfeind AG), Stefan Geiselbrechtinger (CEO Oped GmbH) und Walter Michael Leuthe  Geschäftsführer Sporlastic GmbH). Neu in den Vorstand gewählt wurde Philipp Schatz (CEO medi GmbH & Co. KG). Er tritt damit die Nachfolge von Dirk Treiber an, der zum 30.6.2025 aus der eurocom ausschied. Jürgen Gold betont in seinem Dankeswort für die einstimmige Wiederwahl: „Ich freue mich auf drei weitere spannende Jahre intensiver Zusammenarbeit, die durch das gekennzeichnet sind, was uns als eurocom so stark macht: die Fähigkeit, an einem Strang zu ziehen. So erlebe ich den Diskurs mit meinen Kollegen im Vorstand. Dieses Miteinander verkörpern auch unsere Arbeitsgruppen.“ Die Strahlkraft der Geschlossenheit zeigt sich auch darin: Die euroccom nimmt mit der Orthoservice Deutschland GmbH ein neues Mitglied auf.

Über eurocom

eurocom ist die Herstellervereinigung für Kompressionstherapie, orthopädische Hilfsmittel und digitale Gesundheitsanwendungen. Der Verband versteht sich als Gestalter und Dialogpartner auf dem Gesundheitsmarkt und setzt sich dafür ein, das Wissen um den medizinischen Nutzen, die Wirksamkeit und die Kosteneffizienz von Kompressionstherapie und orthopädischen Hilfsmitteln zu verbreiten. Zudem entwickelt eurocom Konzepte, wie sich die Hilfsmittelversorgung aktuell und in Zukunft sicherstellen lässt. Dem Verband gehören nahezu alle – aktuell 37 – im deutschen Markt operierenden europäischen Unternehmen aus den Bereichen Kompressionstherapie und orthopädische Hilfsmittel an.