Pressemitteilung
Gesundheitsminister Gerhard Vigener: Demenzerkrankungen sind groÃe Herausforderung für Pflegekräfte - Häusliche Pflege muss gestärkt werden
Saarbrücken – * Demenzerkrankungen gröÃte Herausforderung für Pflegekräfte. * 25.000 Saarländer leiden an Demenz. * Häusliche Pflege muss gestärkt werden. * Saarland hält an Initiative zur Förderung pflegender Angehöriger fest.
ÂDie bedarfsgerechte Betreuung und Versorgung dementer Pflegebedürftiger ist die wohl gröÃte Herausforderung der stationären Altenhilfe. 20 Prozent der Menschen über 65 Jahre und 50 Prozent der Menschen über 80 Jahre sind demenziell erkrankt. Etwa eine Million Menschen leiden in Deutschland an dieser Krankheit, bis zum Jahr 2030 wird sich diese Zahl aufgrund der demografischen Entwicklung verdreifachen. Im Saarland gibt es heute ca. 25.000 Menschen mit dementiellen Erkrankungen. Schon heute ist Demenz die häufigste Ursache für Pflegebedürftigkeit im AlterÂ, so Sozialminister Gerhard Vigener. In den Pflegeheimen seien demenziell Erkrankte die gröÃte Bewohnergruppe mit geistiger und seelischer BeeinträchtigungÂ.
ÂDie Betreuung altersverwirrter Menschen  sei es ambulant oder stationär  ist schwierig und zeitaufwändig. Die Belastungen für Pflegende sind aufgrund der Symptome demenzieller Erkrankungen, wie zum Beispiel Gedächtnis- und Sprachstörungen oder Verhaltensstörungen, besonders hochÂ, erklärte Vigener. Dies könne bei professionell Pflegenden zum ÂAusgebrannt sein führen. Daher seien MaÃnahmen der Supervision unverzichtbar. ÂBesondere Projekte zur Verbesserung der Situation demenziell erkrankter Menschen und der pflegenden Angehörigen im Saarland werden daher gefördertÂ. Die Landesregierung legt groÃen Wert darauf, dass die Pflege demenziell Erkrankter durch gezielte Schulung und Weiterbildung der mit der Betreuung dieser Menschen beauftragten Pflegekräfte intensiviert und verbessert wird.
ÂNeben der Förderung der stationären Betreuung von Alzheimer-Patienten muss auch künftig alles getan werden, pflegende Angehörige zu stärken und diese zu fördern. Es sei nicht weiter hinnehmbar, dass pflegende Angehörige für die Betreuung noch gesellschaftlich oder beruflich benachteiligt werden. Die Ãbernahme der familiären Pflege stellt eine hohe Belastung dar, im Falle des Nebeneinanders von Pflege und Erwerbsarbeit in Vollzeit nicht selten eine Ãberforderung. Es kann insbesondere auch den Frauen  denen zumeist die Pflege angetragen wird  nicht zugemutet werden, entweder eine Ãberlastungssituation zu ertragen oder zur Ãbernahme der Pflege die eigenständige Existenzsicherung durch Erwerbsarbeit aufzugeben. Die Landesregierung begrüÃt die Einführung einer Pflegezeit für pflegende Angehörige durch das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz. Der Anspruch auf eine unbezahlte Freistellung von der Arbeit mit Rückkehrmöglichkeit (Pflegezeit) wird jedoch nicht als ausreichend angesehen und bedarf einer Verlängerung der Freistellungsdauer. Für eine entsprechende gesetzliche Ãnderung werde sich die Landesregierung einsetzen, wobei ein Anspruch auf eine Freistellung von der Arbeit mit Rückkehrgarantie bis zu 3 Jahren als angemessen angesehen wird. Die an die Elternzeit angelehnte ÂPflegezeit soll insbesondere Frauen nicht aus dem Beruf drängen, sondern in schwierigen Entscheidungssituationen eine zusätzliche Option schaffen.
Für die Optimierung der Betreuung und Pflege nicht nur der an Demenz und Alzheimer leidenden älteren Menschen ist neben einem intensiven kommunal organisierten Beratungsangebot auch die Organisation ortsnaher und vernetzter Betreuungs- und Versorgungsangebote in den Städten und Gemeinden des Landes wichtig. Diesem Anliegen hat das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz insoweit Rechnung getragen, als vom Gesetzgeber gefordert wird, vor Ort die Angebote für Pflegebedürftige besser aufeinander abzustimmen und zu vernetzen. Diese integrierte und wohnortnahe Versorgung und Betreuung soll im Saarland durch 8 trägerneutrale Pflegestützpunkte in den Landkreisen und im Regionalverband Saarbrücken sichergestellt werden. Zur modellhaften Erprobung dieser neuen Beratungs- und Servicestruktur wurde im Zusammenwirken von Bundesgesundheitsministerin, dem Landkreis St. Wendel und dem Saarland in St. Wendel ein Pflegestützpunkt eingerichtet.