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Gesundheitsministerin Dr. Monika Stolz: „Auch Kinder und Jugendlich erkranken an Rheuma“

Welt-Rheumatag am 12. Oktober: „Rheuma – keine Frage des Alters“

Stuttgart – „Wenn ein Mensch von Rheuma spricht, kann er ganz unterschiedliche Dinge meinen“, sagte Gesundheitsministerin Dr. Monika Stolz am Montag (11.10.) in Stuttgart. „Viele verstehen darunter Gelenk- und Gliederschmerzen, die vor allem mit dem Alter kommen und die man dann halt hat“, so die Ministerin zum Welt-Rheumatag, der am 12. Oktober begangen wird. Stolz erläuterte weiter: „Der Begriff ‚Rheuma‘ ist keine Diagnose, sondern ein Sammelbegriff für ziemlich unterschiedliche Krankheiten, die mit Schmerzen an Gelenken, Muskeln und Sehen einhergehen.“

Insgesamt sind gut drei Prozent aller Menschen von einer rheumatischen Erkrankung betroffen, allein in Baden-Württemberg über 350 000 Menschen. „Dabei sind Frauen deutlich häufiger als Männer betroffen. Zum Glück sind die Behandlungsmöglichkeiten heute viel besser als früher. Wenn eine rheumatische Erkrankung früh erkannt und konsequent behandelt wird, kann in vielen Fällen das Fortschreiten der Erkrankung gebremst werden“, so die Ministerin.

Um darauf aufmerksam zu machen, dass das eigentliche Rheuma schon in jungen Jahren auftreten kann, steht der Weltrheumatag am 12. Oktober für zwei Jahre unter dem Motto „Rheuma – keine Frage des Alters“. Auch Kinder, sogar Säuglinge, können schon eine rheumatische Erkrankung bekommen. In Deutschland erkranken jedes Jahr 3 000 Kinder neu. „Für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsenen ist es oft schwer, mit ihrer Krankheit ernst genommen zu werden“, sagte Stolz. „Das liegt eben daran, dass sie Rheuma als Alterskrankheit sehen.“

Ansprechpartner für Betroffene sind Rheumatologen, Internisten, Orthopäden, Hausärzte und Physiotherapeuten. Die wenigsten rheumatologischen Erkrankungen sind heilbar. „Auch deshalb ist die Selbsthilfe bei diesen Erkrankungen sehr wichtig“, sagte Stolz. „Das Gespräch mit und die Unterstützung durch andere Betroffene helfen dort, wo das medizinische System seine Grenzen hat. In Baden-Württemberg ist die Rheuma-Liga gut aufgestellt“, würdigte die Ministerin. 50 000 Mitglieder und über 3 000 ehrenamtliche Helfer machen sie zu einer der größten Selbsthilfeorganisationen.

Zum Welt-Rheumatag bietet die Deutsche Rheumaliga am 12. Oktober von 14 bis 19 Uhr unter der zentralen Rufnummer 01804 – 600 000 Betroffenen und Angehörigen die Möglichkeit, ihre Fragen zu rheumatischen Erkrankungen zu stellen und sich über die Angebote der Rheuma-Liga zu informieren. Ein Anruf, egal wie lange er dauert, kostet 20 Cent aus dem deutschen Festnetz. Der Anruf wird automatisch auf den nächstgelegenen Landesverband geschaltet.

Hinweis für die Redaktionen:

Hinter Rheuma stecken vier große Krankheitsgruppen: Entzündlich-rheumatische Erkrankungen wie beispielsweise die rheumatoide Arthritis, Degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen wie beispielsweise Arthrose oder Gelenkverschleiß, Weichteilrheumatismus wie beispielsweise Fibromyalgie oder Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden wie beispielsweise die Gicht. Das eigentliche Rheuma bezeichnet Autoimmunerkrankungen, also Krankheiten, bei denen die Körperabwehr Strukturen des eigenen Körpers angreift. Bei der häufigsten rheumatischen Erkrankung, der rheumatoiden Arthritis zum Beispiel, ist die Gelenkinnenhaut, auch Synovia genannt, das Ziel der Körperpolizei. Das führt zu Entzündungen an der Gelenkinnenhaut und kann im schlimmsten Fall das Gelenk völlig zerstören. Zusätzlich können auch andere Organe betroffen sein – etwa Herz und Nieren. Andere rheumatische Erkrankungen betreffen die Gefäße, die Haut oder den ganzen Körper.

Zunehmend erkranken auch schon jüngere Menschen an der Fibromyalgie, einer Krankheit, die mit Schmerzen am ganzen Körper und Müdigkeit einhergeht. Man nimmt an, dass ein bis zwei Prozent der Bevölkerung davon betroffen ist. Bisher ist nicht bekannt, was die Krankheit auslöst oder wie man sie heilen kann. Besserung bringt in den meisten Fällen eine konsequente, vorsichtig aufgebaute Bewegungstherapie, Medikamente und eine intensive Betreuung.