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Hamburger Apotheker: Deregulierung in der Arzneiversorgung gefährdet die Gesundheit – Fehler aus der Finanzbranche nicht bei Apotheken wiederholen

Pressemitteilung

Hamburg – Vor fünf Jahren durchtrennten führende Vertreter der US-Finanzaufsicht gemeinsam mit den wichtigsten Bankenchefs symbolisch ein rotes Band: Ein umfassender Bürokratieabbau sollte eingeleitet werden, um der Branche mehr Schwungkraft zu verleihen. Heute stehen Staat und Steuerzahler vor dem Scherbenhaufen einer allzu sorglosen Wirtschaftspolitik.

Sich selbst überlassen, führte der Finanzmarkt die Staatengemeinschaft an den Rand einer weltweiten Krise. Hamburgs Apothekerinnen und Apotheker warnen davor, diesen Fehler in der Arzneimittelversorgung zu wiederholen. „Mehr Freiheit, mehr Effizienz, mehr Wohlfahrtgewinne – die Befürworter einer totalen Liberalisierung im Gesundheitswesen beherrschen das Standardvokabular der neoliberalen Konzernpolitik”, warnt Dr. Jörn Graue, Vorsitzender des Hamburger Apothekervereins.

„Deregulierung und Bürokratieabbau sind Begriffe, die die unangenehmen Wahrheiten bei der Entfesselung von Marktkräften maskieren sollen. Der Griff in die rhetorische Zauberkiste kann jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass ausschließlich Renditemaximierung hinter den Heilsversprechen der Deregulierung steht.”

„In einer Zeit, in der Sparer um ihre Einlagen bangen und Staaten mit Rettungspaketen einspringen müssen, machen interessierte Kreise Stimmung für eine Abschaffung der persönlichen Verantwortung bei der Arzneimittelversorgung”, kritisiert Rainer Töbing, Präsident der Apothekerkammer Hamburg. „Die jüngsten Entwicklungen sollten uns aber davor warnen, die hochwertige Arzneimittelversorgung der Bevölkerung den Interessen kapitalstarker Konzerne zu opfern.”

„Die aktuelle Diskussion zeigt, welchen Anspruch viele Konzerne an das Gesundheitswesen wirklich haben: Haftungsbeschränkungen gehören ebenso zum Selbstverständnis von Kapitalgesellschaften wie überhöhte Renditeziele, Fremdbestimmung und Einflussnahme”, so Töbing. „Wer die Arzneimittelversorgung dereguliert, gefährdet die Gesundheit der Patientinnen und Patienten.“

„Wer Besitz- und Betriebsvorschriften für Apotheken und die damit verbundene Unabhängigkeit und Sicherheit der Arzneimittelversorgung ignoriert, hat sich für die Übernahme des Versorgungsauftrages und der Gemeinwohlpflichten disqualifiziert”, so Graue. „Im Gesundheitswesen geht Verbraucher- vor Konzernschutz – diese Lehre sollten Politiker aus der Bankenkrise ziehen.”

Ansprechpartner: Dr. Reinhard Hanpft, Tel. 040 – 44 80 48-30

Hinweise an die Redaktion: Die Apothekerkammer Hamburg ist die Berufsorganisation aller Apotheker in der Freien und Hansestadt Hamburg. Der Hamburger Apothekerverein e.V. ist der Verband der selbstständigen Apothekenleiter in Hamburg.