Mehr Reichweite im Gesundheitsmarkt

Schließen

Registrierung

Melden Sie sich noch heute an, um gezielt und effektiv Ihre Nachrichten in der Gesundheitsbranche verbreiten zu können.

Kontoinformationen

Ansprechpartner:in

Adresse

Kontakt

Es wurde eine E-Mail zur Bestätigung an Sie gesendet. Nach der Bestätigung sind Sie erfolgreich registriert.


HERSTELLER IGNORIEREN GESUNDHEITSEMPFEHLUNGEN

ZU VIEL SALZ IN MIKROWELLEN-MENÜS

Düsseldorf – Fertiggerichte für die Mikrowelle enthalten immer noch zu viel Salz: Das hat die Verbraucherzentrale NRW erneut in einer Stichprobe Grünkohl, Gulasch oder Geschnetzeltem festgestellt. Im Schnitt liefert eine Portion mit mehr als vier Gramm bereits zwei Drit­tel der täglich empfohlenen Salzmenge (sechs Gramm) für Erwach­sene. „Der Salzanteil in den zubereiteten Mahlzeiten für die schnelle Küche ist im Vergleich zu unserer letzten Untersuchung im Oktober 2010 immer noch gesundheitlich bedenklich. Viele Hersteller ignorie­ren die Empfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung und haben die Salzmenge in ihren Gerichten sogar noch erhöht”, erklärt die Verbraucherzentrale NRW: „Wer regelmäßig ein fix und fertiges Gericht aus der Mikrowelle verzehrt, hat mit einer Portion oft schon die gesamte Tagesdosis von sechs Gramm intus”. Ein hoher Konsum von Kochsalz sei jedoch Gift für den Blutdruck und erhöhe das Risiko gefährlicher Herz- und Kreislauferkrankungen.

Untersucht wurden die Kalorien- und Nährwerte auf den Verpackun­gen von 117 Tellergerichten (81 Fertigmenüs, 23 Konserven, 13 Tief­kühlgerichte) von deftiger Hausmannskost bis hin zu Light-Menüs. Bei fast allen Mahlzeiten für die Mikrowelle (98 Prozent) war – sofern angegeben – im Verhältnis zur empfohlenen Tagesmenge für eine Hauptmahlzeit zu viel Salz in Suppe und Soße. Erkennen konnten dies die Kunden selten: Kaum ein Produkt nannte den Salzgehalt der Ein-Portionen-Packung. 107 Menüs warteten immerhin mit dem Nat­riumwert auf, der – erst mit dem Faktor 2,54 multipliziert – kundigen Konsumenten den wahren Salzgehalt verriet. Bei zehn Fertiggerich­ten fehlten die aufschlussreichen Nährwertangaben komplett.

Bereits vor anderthalb Jahren hatte die Verbraucherzentrale NRW die Salzmenge in 103 Menüschalen für die Mikrowelle genauer unter die Lupe genommen: Auch damals war der Gehalt der Küchenwürze in den Fertigspeisen mit ebenfalls 98 Prozent zu hoch. Trotz Gesund­heitsbedenken streuen Hersteller weiterhin ungerührt reichlich Salz in ihre Fertiggerichte.

Fertiggerichte werden von Konsumenten nicht nur wegen ihrer Rezeptur, sondern in erster Linie auch mit Blick auf den Kalorienge­halt ausgewählt. In punkto Salzmenge oftmals eine fatale Entschei­dung: Denn in Relation waren die Kalorienangaben bei der deftigen Hausmannskost im aktuellen Test eher niedrig, die Salzwerte hin­gegen viel zu hoch: bei 99 von 107 Mikrowellen-Menüs weit mehr als das Doppelte. Bei 25 Gerichten übertraf der genannte Salz- den Brennwert sogar um das Fünffache.

Um sich beim Kauf von verarbeiteten Lebensmitteln nicht von fehlen­den oder überbetonten Produkteigenschaften leiten zu lassen, sollten Verbraucher verstärkt auf den angegebenen Natriumwert auf den Verpackungen achten und dann zum Taschenerchner greifen: Denn die Salzmenge ist stets 2,5-mal höher als der angegebene Natrium­gehalt. Fertiggerichte ohne Angaben lässt man besser gleich im Supermarktregal links liegen. Insgesamt sollten pro Tag von einem Erwachsenen nicht mehr als sechs Gramm Kochsalz konsumiert werden.

Erst ab Ende 2016 muss innerhalb der Europäischen Union – also auch in Deutschland – die Salzmenge bei verarbeiteten Lebensmit­teln pro hundert Gramm und pro Portion auf der Verpackung verbind­lich angegeben werden. „Zu spät“, mahnt die Verbraucherzentrale NRW: „Im Hinblick auf die gesundheitlichen Risiken von allzu hohem Salzkonsum muss die Produktinformation auf den Packungen sofort verbessert und vor allem transparent für Kunden werden.”

Ansprechpartnerinnen für die Redaktion: Margarete Besemann, Tel: (02 11) 38 09 – 254 (do) Angela Clausen, Tel: (02 11) 38 09 – 124 (ab fr)