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“Hervorragende Ergebnisse” – Kardiologen setzen auf CCM

Innovative Therapie gegen Herzinsuffizienz

Willich – Eine wachsende Zahl von Kardiologen erweitert ihr therapeutisches Angebot für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz durch die kardiale Kontraktilitätsmodulation (Cardiac Contractility Modulation, CCM), durch die die Pumpkraft des Herzens dauerhaft erhöht wird. Drei Gründe für diese Entwicklung wurden auf einer Tagung in Berlin aus berufenem Munde erläutert: Die CCM-Therapie ist für große Patientengruppen die derzeit einzige technologische Alternative zur medikamentösen Therapie, die bisherigen Erfahrungen aus der Praxis zeigen durchweg positive Ergebnisse, und Ergebnisse vorliegender klinischen Studien werden offenbar durch weitere, in Arbeit befindlicher Studien eindrucksvoll bestätigt.

Rund 35 operierende Kardiologen aus ganz Deutschland waren am 13. und 14. Januar der Einladung zum ersten Zertifizierungstraining in 2012 zu CCM mit dem Optimizer III System gefolgt. Wie ihre Kollegen aus derzeit rund 60 Herzkliniken in Deutschland sehen sie den therapeutischen Fortschritt, den CCM der wachsenden Zahl von Patienten mit fortgeschrittenen Symptomen einer Herzinsuffizienz bei normaler QRS-Dauer bietet. Diesen Patienten, denen mit der gängigen kardialen Resynchronisationstherapie, CRT nicht geholfen werden kann, eröffnet CCM allen bisherigen Erfahrungen zufolge eine – auch im Vergleich zur medikamentösen Therapie – deutlich verbesserte Lebensqualität sowie erhöhte körperliche Belastbarkeit.

PD Dr. Christian Butter, Pionier und ausgewiesener Experte auf dem Feld der CCM-Therapie sowie Gastgeber der Veranstaltung in seinem Einführungsvortrag zum Wirkmechanismus der CCM: “Die Stimulation des Herzmuskels erfolgt in einer bestimmten Phase seiner elektrischen Erregung, der Refraktärzeit. Dieser Reiz führt zu einer sofortigen Verbesserung des Kalzium-Haushalts der Herzmuskelzellen. Konsequenz: Die Pumpkraft des Herzmuskels erhöht sich deutlich, ohne dass sein Sauerstoffverbrauch zunimmt. Im Verlauf kommt es dann zu einer Umkehr des fetalen Genprogramms der Herzmuskelzellen, schädliche Umbauvorgänge der linken Herzkammer werden so aufgehalten oder sogar umgekehrt (Reverse Remodeling).“

Für die Patienten hat die Therapie neben dem therapeutischen Nutzen noch weitere Vorteile: Weil der Einsatz des Impulsgenerators Optimizer III minimal invasiv geschieht, ist das Operationsrisiko vergleichsweise gering. Zudem ist der bei anderen Schrittmacher-, ICD-, oder CRT-Systemen notwendige und mit einem Eingriff verbundene Batteriewechsel bei der CCM-Therapie über viele Jahre unnötig: Patienten können den im Impulsgenerator integrierten Akku zu Hause denkbar einfach selbst aufladen.

Während sich die Zahl der allein in Deutschland eingesetzten Optimizer der 1000 nähert, unterstreicht auch die sich stetig verbessernde Studienlage Nutzen und Sicherheit von CCM. In Berlin erläuterte der international anerkannte Experte und Leiter verschiedener Herzinsuffizienzstudien Prof. Dr. W. T. Abraham vom Herz- und Gefäßzentrum der Ohio State University: „Die kardiale Kontraktilitätsmodulation wurde in drei randomisierten Studien untersucht. CCM ist sicher und zeigt bei Patienten mit kurzer QRS-Dauer ähnliche Ergebnisse wie die CRT bei Patienten mit verlängerter QRS-Dauer, d.h. sie erhöht bei diesen Patienten Lebensqualität und körperliche Belastbarkeit signifikant. Herausragende Ergebnisse wurden sowohl bei Patienten mit einer initialen linksventrikulären Ejektionsfraktion von über 35% beobachtet, als auch bei Patienten mit niedrigeren Ejektionsfraktionen.“ Diese Outcomes werden durch Patientenberichte bestätigt, selbst Patienten mit einer EF deutlich unter 30 berichten von einer signifikanten und dauerhaften Verbesserung ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit, die durch andere Therapien nicht erreicht werden konnte. Einer der in Berlin anwesenden Patienten, dem im Laufe der Jahre sieben Herzschrittmacher und ein Defibrillator zu Stabilisierung eingesetzt wurden, sprach vom Unterschied zwischen Überleben und Leben, „erst nach der Implantation des Optimizer ging es mir wirklich und spürbar besser“, erzählte er. Die Verbesserung der Lebensqualität hob auch ein weiterer Patient heraus, dessen Beweglichkeit aufgrund seiner Herzschwäche erheblich eingeschränkt war und der dank CCM „nun endlich wieder Walzer tanzen kann“.