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HIV und AIDS noch immer Gefahren – bei der Aufklärung nicht nachlassen

Sellering:

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern wurden im vergangenen Jahr 29 Neuinfektionen mit HIV registriert. Das entspricht der Zahl des Vorjahres. “Auch wenn es Fortschritte bei der Behandlung von AIDS gibt: Es bleibt eine tödliche Krankheit”, sagte Gesundheitsminister Erwin Sellering (SPD) am Mittwoch in Rostock bei einem Symposium zum 20. Welt-AIDS-Tag. Er rief dazu auf, bei der Aufklärung über HIV und AIDS nicht nachzulassen.

“Wir müssen immer wieder darauf aufmerksam machen, welche Ansteckungswege es gibt und wie man sich schützen kann”, sagte Sellering. Am stärksten seien nach wie vor Männer gefährdet, die Sex mit Männern haben. Studien hätten zudem gezeigt, dass diese Gruppe nicht immer auf Safer Sex achte. “Das Symposium beschäftigt sich deshalb auch mit der Frage, ob bei der AIDS-Prävention neue Wege eingeschlagen werden müssen”, sagte Sellering.

In den vergangenen zehn Jahren wurden im Nordosten mehr als 200 HIV-Infektionen bekannt. Davon sind 69 Menschen an AIDS erkrankt und inzwischen 24 gestorben.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es vier AIDS-Hilfen. Sie klären über die Risiken auf und sind Ansprechpartner für Infizierte und Erkrankte. Beratungen und anonyme Tests bieten auch die Gesundheitsämter an. Die Tests sind für die Hilfesuchenden kostenlos. Wichtige Arbeit leistet auch das “Mobile Aufklärungsteam zu Sexualität und AIDS”. Die Mitarbeiter suchen den Dialog mit Schülern und bilden Lehrer fort. Mit dem Projekt BORDERNET sind sie auch grenzüberschreitend tätig.

Das Projekt “Streetwork zur AIDS-Prävention im grenzüberschreitenden Raum” wendet sich an die Menschen nahe der polnischen Grenze – auch an Prostituierte und Zuhälter. Insgesamt fördert das Sozialministerium die AIDS-Prävention mit mehr als 420 000 Euro jährlich.

Hintergrund – HIV und AIDS

Die ersten Fälle von AIDS wurden 1981 in Amerika beschrieben. HIV (Human Immunodeficiency Virus) wurde1983/84 als Ursache der Erkrankung identifiziert.

Eine HIV-Infektion geht anfänglich meist mit unspezifischen (grippeähnlichen) Symptomen einher, so dass sie viele Jahre unerkannt bleiben kann. Unbehandelt führt sie aber in kürzester Zeit zum Tod. Bei rechtzeitig einsetzender Therapie verlängert sich die Lebenszeit um etwa 20 Jahre, bevor das Immunsystem völlig zerstört wird und mit Eintreten von Erkrankungen wie z.B. Lungenerkrankung, Toxoplasmose oder Kaposi-Sarkom das Endstadium AIDS erreicht wird.

In Deutschland trat AIDS 1982 überwiegend in Randgruppen auf, etwa bei Drogenabhängigen und Männern, die Sex mit Männern haben. Seit 1984 ist durch spezifische Antikörper-Tests ein Nachweis der Infektion möglich. Der Nachweis ist unter anderem auch für die Überprüfung von Blutkonserven, Blutprodukten, Organ- und Gewebetransplantaten von Bedeutung.

Eine Infektion mit HIV ist bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr möglich, aber auch über die Aufnahme von infiziertem Blut oder Blutprodukten, durch Transplantation von infizierten Organen oder Geweben. Auch während der Schwangerschaft kann es zu einer Übertragung von der Mutter auf das Kind kommen.

HIV/AIDS hat sich innerhalb von 20 Jahren weltweit betrachtet zu einem der größten Gesundheitsprobleme unserer Zeit entwickelt. Die Weltgesundheitsorganisation beziffert die Anzahl der Infizierten auf etwa 40 Millionen. Jährlich kommen etwa fünf Millionen Neuinfizierte hinzu, etwa drei Millionen Betroffene sterben pro Jahr. In Deutschland sterben nach Angaben des Robert Koch-Instituts jährlich etwa 750 Menschen an AIDS.